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Stacking

Hochgestapelt

In Gesprächen mit herumstehenden Figuren erfährt Charlie mehr über die wichtigen Bahn-Angestellten, wo sie sich herumtreiben und wie er an sie herankommt. Mal muss er erst eine Schlüsselfigur nutzen, um ein Tor zu öffnen, mal eine andere mit einer hübschen Dame ablenken, um sie auch von hinten zu übernehmen. Bei jedem dieser Puzzles gibt es aber fünf verschiedene Lösungswege, die das Spiel so abwechslungsreich gestalten.

Es gibt zwar minimale Action-Elemente, im Grunde ist Stacking aber ein reinrassiges Adventure. „Es hat viel von den Abenteuern, die ich früher gemacht habe, aber auch so viel mehr. Zum Beispiel wollten wir früher immer mehrere Lösungen einbauen, hatten aber weder Zeit noch Geld dafür. Ja, vielleicht ist es ein moderner Ansatz für ein Adventure", erklärt Tim.

Als erstes Beispiel für die variablen Lösungswege dienen nun die Bahnvorsteher. Diese sitzen faul in einem edlen Salon herum und kümmern sich kaum um die Belange ihrer Untergebenen. Charlie muss entweder rein oder sie herausholen. Doch wie kommt er an dem davor platzierten Wachposten vorbei, der sich mit ihm mitdreht und ihm nie sein Hinterteil zeigt? Ein Weg: Eine hübsche Witwe übernehmen, die Wache damit weglocken, aus der Witwe hinaus und in den Schutzmann hineinschlüpfen. Dann in den Salon und sich die drei Vorsteher schnappen. Alternativ kann er als Mechaniker die Lüftungsklappe entfernen und sich hineinschleichen oder aber kräftig in die Lüftung rülpsen, um sie ins Freie zu jagen. Dann nur noch alle drei bei den Streikposten auspacken und schon ist die Bahn und damit das nächste Reiseziel freigeschaltet.

Etwas komplizierter wird es danach auf einem Hochseedampfer. Charlie muss dafür sorgen, dass dieser wieder im Hafen anlegt, weil dort zwei Brüder als Heizer arbeiten. Das orientierungslose Schiff irrt schon seit Wochen auf dem Meer herum, eine nahezu unlösbare Aufgabe. Es gibt nur einen Weg: Er muss drei wichtige Abenteurer dazu bringen, den Kapitän zur Umkehr zu bewegen. Jede einzelne Figur besteht dabei aus einer Aufgabenkette. Erst müsst ihr einen Vergnügungspark lahmlegen, dann ein Kaviar-Restaurant und abschließend ein Museum. Auch hier gibt es wieder verschiedene Ansätze und auch ein erstes Mini-Spiel. So könnt ihr zum Beispiel den Kanonier einer Attraktion übernehmen, um so ein wichtiges Auspuffrohr zu verstopfen. Durch den drohenden Brand wird der Park abgeschaltet und der Direktor stapfte wutentbrannt davon.

Stacking - Trailer

Beim Museum wird es dagegen etwas komplizierter. Ihr müsst eines der Ausstellungsstücke stehlen, um durch das Sicherheitsrisiko für die Schließung zu sorgen. Hier gilt es, sich langsam über Wachmänner und kleinere Mumien zum Prunkstück vorzuarbeiten. Das Überbleibsel eines wichtigen Pharaos kann auf Knopfdruck leuchten. Dies lockt alle Besucher an und ihr könnt euch mit einer anderen Mumie davonmachen. Im Kaviar-Restaurant gibt es eine Art Rolling-Kaviar-Apparatur. Kleine Schiffchen schwimmen in einer Bahn und die Gäste können sich bedienen. Nun müsst ihr euch entweder mit einer kleinen Puppe hineinschleichen, um den Kaviar unbrauchbar zu machen, für einen Schiffsstau sorgen oder mit einem Kellner das ganze Kaviar-Gefäß über Bord kippen. Mit den wutentbrannten Abenteurern geht es dann zum Schiffsführer, dieser steuert die Heimat an und die erste große Hürde ist gemeistert.

Neben diesen Hauptaufgaben warten noch kleine Gimmicks und spezielle Puppen-Sets auf euch. Übernehmt ihr zum Beispiel einen aufgeblasenen Gentleman, könnt ihr mit ihm Ohrfeigen mit seinem Fehdehandschuh verteilen. Für den passenden Erfolg müsst ihr dann zehn unterschiedliche Puppen ohrfeigen. Außerdem sind an jedem Schauplatz spezielle Puppen-Sets versteckt, wie zum Beispiel eine Familie von Illusionisten. Diese Zauberer müsst ihr in der richtigen Reihenfolge einfangen, dann gibt es eine herzzerreißende Hintergrundgeschichte und ebenso den passenden Erfolg. Insgesamt sollt ihr ca. sechs bis sieben Stunden unterwegs sein. Die verschiedenen Lösungswege laden aber klar zu mehreren Durchgängen ein.

Wieder ein Werk voller überbordender Kreativität aus dem Hause Double Fine. Wenn nichts schief geht, wird der Download-Titel noch eine ganze Ecke besser als Costume Quest. Die kleinen, aber feinen Projekte scheinen den Amerikanern also zu liegen. Besonders der ernste Unterton und das wirklich ungewöhnliche Szenario konnten mich vom ersten Moment an begeistern. Ja, die Idee mit den Matroschka-Puppen ist auch genial, aber es ist die herrliche Präsentation und die hintersinnige Charakterzeichnung, die Stacking so über die Masse der anderen Titel hinaushebt. Natürlich muss man abwarten, ob die Rätsel nicht mit der Zeit etwas zu simpel sind und sich die Geschichte über die ganze Spielzeit trägt. Trotzdem steht uns mit diesem Titel ein echtes Download-Highlight ins Haus, das sich Freunde der ungewöhnlichen Videospielunterhaltung und Adventure-Fans nicht entgehen lassen sollten. Dank Tim, danke Lee!

Stacking erscheint im ersten Quartal 2011 für 1.200 MS-Punkte auf Xbox Live und im PSN.

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