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RAGE

Verschenkte Chancen

Interessant ist auch ein altes Krankenhaus. Normalerweise stehen diese ja für saubere und sterile Umgebungen, doch hier zeigt sich der große Kontrast: Alles ist verdreckt und verwüstet und obendrein noch von einem schleimigen, blutigen, organischen Irgendwas durchzogen. Kein appetitlicher Anblick. Hier trefft ihr auch auf den einzigen wirklich dicken Bossgegner des Spiels. Und nein, ich spoilere euch hier nun nicht das Ende von RAGE, denn das passiert schon in der Mitte. Ehrlich gesagt: Zum Finale gibt es gar keinen richtigen Endgegner, was mich einerseits überrascht, aber auch ein wenig enttäuscht hat.

Die Auseinandersetzung im Krankenhaus läuft groß, aber recht klassisch ab. Findet die Schwachstellen und nutzt sie aus. Während das Monstrum Stücke aus einem nahen Gebäude reißt und auf euch wirft, visiert ihr mit dem alternativen Feuermodus des Raketenwerfers seine Schwachstelle am Bauch an und müsst diese im richtigen Augenblick treffen, damit er den Gesteinsbrocken auf seinen eigenen Kopf fallen lässt. Dann attackiert er euch im Nahkampf, ihr weicht aus und nehmt sein Hirn ins Visier. Wie gesagt: Ein klassischer Bosskampf.

Ein wenig nervig ist dabei das zuweilen auftretende Backtracking, also das erneute Abklappern eines bereits zuvor gesäuberten oder absolvierten Bereichs oder Verstecks. Ihr absolviert diese dann zwar nicht auf die exakt gleiche Art und Weise, sondern stattdessen vielleicht von hinten nach vorne, stoßt aber dennoch stets auf bekannte Abschnitte. Davon abgesehen sind zwar viele Türen vorhanden, die meisten davon bleiben jedoch einfach verschlossen. Hier wäre zweifellos mehr in puncto Erkundung möglich gewesen. Oder werden sie sich am Ende durch DLCs öffnen…?

Darüber hinaus passiert in den einzelnen Levels für meinen Geschmack deutlich zu wenig. Viele der Level sind ziemlich schlauchig, man kann sich nicht verlaufen und es fehlen überwiegend Überraschungen jedweder Form, ein wenig Bombast. Es muss ja nicht gleich dieser Call-of-Duty-Bombast sein, aber irgendwas Spektakuläres sollte dann vielleicht doch mal passieren, damit mir RAGE auch nach einem Monat noch mit einem besonderen Moment in Erinnerung bleibt.

RAGE - Uprising-Trailer

Da wäre zwar dieses dicke Bossmonster im Krankenhaus, das vielleicht in diese Kategorie fallen könnte, aber ansonsten? Es gibt einfach keine wirklichen Überraschungen, nicht viel, das euch mal für einen Moment innehalten lässt, einen Moment, in dem ihr einfach nur auf das Geschehen um euch herum starrt und für einen kurzen Augenblick das Weiterspielen vergesst. Ein Landungsschiff, das in gewissen Augenblicken auftaucht und in aller Ruhe Regierungssoldaten ablädt, die obendrein auf ihrem Weg nach unten noch perfekte Zielscheiben sind, zählt da eher weniger dazu.

Habt ihr RAGE dann letzten Endes durchgespielt - je nachdem, was ihr alles erledigt und auf welchem Schwierigkeitsgrad ihr spielt, dauert das ca. 9 bis 15 Stunden -, wartet noch der Multiplayer-Modus auf euch. Aber ihr ahnt es schon, auch hier ist nicht alles Gold was glänzt.