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Battlefield 3

Kocht auch nur mit Wasser

Auf Konsolen sieht das Spiel deutlich schlechter aus. Besonders am Tag, wenn der Deferred Renderer seine Fähigkeiten nicht ganz so eindrucksvoll unter Beweis stellen kann, fallen die niedriger aufgelösten Texturen und die geringere Polygonzahl entsprechend stärker auf. Für meinen Geschmack bewegt sich der Titel zwar immer noch auf Modern-Warfare-Niveau, aber eben nicht deutlich darüber. Noch dazu bekommt man von der zerstörbaren Umgebung in den ersten zwei Stunden mangels passender Waffen kaum etwas mit. Es sieht zwar nett aus, wie sich die Deckung langsam in ihre Einzelteile zerlegt, doch von Frostbite 2.0 hätte ich mir etwas mehr erwartet.

Spielerisch liefert dieser erste Abschnitt jede Menge Abwechslung und einige packende Momente. Speziell der Großangriff der amerikanischen Truppen und das anschließende Erdbeben vermitteln brachiale Schlachtfeldatmosphäre, doch das habe ich auch so erwartet. Etwas langweilig fand ich dagegen die kurze Nahkampfeinlage in einem dunklen Bomben-Keller. Zweimal Knöpfchen drücken und der Rest passiert von ganz alleine. Kino-Feeling hin oder her, für meinen Geschmack dürfte es gern etwas anspruchsvoller zugehen.

Immerhin zieht der Schwierigkeitsgrad im nächsten Abschnitt noch einmal gehörig an. Nachdem er aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht ist, befindet sich Blackburn tief im Feindesland. Das Erdbeben hat die amerikanische Offensive zerschlagen und die Stadt in Türmmer gelegt. Verletzte Kameraden wurden von der Terroristen verschleppt oder gleich an Ort und Stelle umgelegt. Ihr selbst müsst, nur mit einem Messer bewaffnet, den Weg zurück zu euren Kameraden finden. Im Dunkeln spielt dabei die Engine ihre Stärken voll aus. Die hervorragend umgesetzten künstlichen Lichtquellen sorgen mit für eine düstere, bedrückende Atmosphäre. Immer wieder müsst ihr kurz anhalten, um schwer bewaffnete Feinde vorbeizulassen. Das Spiel nimmt hier viel Fahrt raus und konzentriert sich ganz auf Spannungsmomente.

Endlich erreicht ihr ein unversehrtes Gebäude, in dem es sich gerade eine Patrouille gemütlich macht. Langsam schleicht ihr euch an einen der PLR-Soldaten heran, erledigt ihn mit einer fließenden Bewegung, entreißt ihm seine Maschinenpistole und versucht schnell seine beiden Kollegen außer Gefecht zu setzen. Eine knifflige Stelle, vor allem weil es in dem heruntergekommenen Palast kaum Licht gibt und wir in einem hell beleuchteten Raum sitzen. Schnell wird außerdem klar, dass die iranischen Rebellen schon auf Normal verdammt gut schießen. Drei bis vier Treffer genügen und ihr seid Geschichte. Eine Erleichterung, wenn man bedenkt, wie einfach Bad Company 2 war.

Der nächste Abschnitt besteht aus harten Stellungskämpfen mit der Miliz und der verzweifelten Flucht in Richtung Transportflugzeug. Relativ offene Feldschlachten, harte Stellungsgefechte in zerstörten Bauwerken und die obligatorische Maschinengewehr-Sequenz. Auch hier liefert Battlefield 3 keine allzugroßen Überraschungen. Natürlich alles unterlegt mit erstklassigem Sound und einer ebenso erstklassigen Grafik, doch eben nichts, was einen abseits der Präsentation vom Hocker reißt. Wenigstens geht es anschließend erstmals in die Luft.

Die Perspektive wechselt dabei von Blackburn zur F-18-Waffenoffizierin Lieutenant Jennifer Colby Hawkins. Ihr befindet euch auf einmal auf hoher See auf einem Flugzeugträger und sollt mit einem Luftangriff die befreundeten Truppen vor einem Debakel bewahren. Auch hier brilliert der Titel mit einer erstklassigen Inszenierung. Die aufgepeitschte See, das bunte Treiben auf dem US-Schiff und mal wieder die Beleuchtung setzen Akzente und versprühen eine dicke Portion Military-Atmosphäre. Hier muss sich Battlefield 3 von der berühmten Konkurrenz aus dem Hause Activision kaum verstecken.