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Etwas andere Weihnachtsgeschenke für Gamer

Noch drei Wochen bis Weihnachten und keine Geschenkideen? Klickt hier.

Was kann man nur schenken? Jedes Jahr wird man von der gleichen Frage überrascht. Da hat man schon den Segen, einen (Tech)Nerd und Gamer zu beschenken - wer was anderes sucht, kann gerne sein Glück bei den Kreativ-Legasthenikern von Jochen Schweizer probieren - und doch fehlt die spontane Idee. Aus diesem Grund suche ich euch einfach mal ein paar nette Dinge zusammen und das in drei Teilen. Dabei berücksichtige ich, dass man jede Woche immer ein paar Tage weniger zum Einkauf hat. Die Auswahl diese Woche ist darauf ausgelegt, dass ihr noch etwas mehr als drei Wochen habt, um euer Geld loszuwerden.

Gamerprint.co.uk

Gamerprint verkauft aus Worchestershire, England heraus in erster Linie Poster und T-Shirts, dazu ein wenig anderen Kleinkram. Bevor ihr diesen Punkt jetzt angewidert überspringt und sagt, dass ihr keine 16 mehr seid, solltet ihr einen Blick riskieren. Selbst ich als jemand, der all die T-Shirts die einem Publisher netterweise auf Events stiften, eher nachts als Oberteil zum Schlafdress trägt, als sich damit in die Öffentlichkeit traut, kommt hier schwer in Versuchung.

Wer würde dort nicht Urlaub machen wollen?

Das Design ist zumindest im Moment noch sehr eigen und glänzt dadurch, dass man oft nicht mal auf den ersten Blick erkennt, um welches Spiel es geht oder dass das Thema überhaupt Videospiele sind. Vielmehr werden Fake-Werbelogos entworfen, die sich an den Besten der letzten hundert Jahre Marketing orientieren. Nur, dass halt Crytech Systems seinen Nanosuit 2 anpreist - "Victory comes as Standard" -, die Mario Bros. Plumbing Services ihre Telefonnummer druntersetzen - "718-its-a-me" - oder G-Man Recruitment euch für einen besonderen Job anheuern möchte. Die Poster dagegen sind im Stil von Reiseplakaten der 20er gehalten und in der dezenten, erdigen Farbgestaltung nicht zu poppig und lassen sogar Gaming-unbelastete Zimmer mit Geschmack in die richtige Richtung driften. Leute, die nichts mit der Materie zu haben, werden fragen, wie denn das "Deer Fest" von Brightfalls war oder wo Kokori Forest wohl sein mag. Wer es mehr Neon möchte, greift zu klassischer Nuka-Cola-Werbung oder der neuen Patchwork-Serie.

Die Versandkosten halten sich mit 9 britischen Pfund (versichert) in Grenzen, wenn man ein paar Dinge bestellt, aber wenn ihr es bis Weihnachten braucht, solltet ihr nicht mehr lange warten. Meine eigene Bestellung dauerte zuletzt drei Wochen.


Sensible Software 1986 - 1999

Hier ist was Besonderes, um jeden Fan der Heimcomputer-Ära ein wenig wehmütig werden zu lassen, ein paar alte Geschichten hervorzuholen und darüber zu sinnieren, dass damals nicht alles schlecht war. Weil damals, da war Sensible Software noch für uns da. Wie Psygnosis gehörte Sensible Software zu den wichtigsten Gründen, dass der UK-Entwickler-Pool schon damals zu den kreativsten, spannendsten und oft genug auch besten der Welt gezählt wurde.

Kleine Pixel, die die Welt nicht veränderten, aber für eine Weile sehr viel unterhaltsamer machten.

Wer alt genug ist, kennt noch Wizball - auch bekannt aus der Power-Play-Comicreihe Starkiller - oder Microprose Soccer. Echte Klassiker, die Ewigkeiten Hits- und Verkaufscharts ganz oben bewohnten und ihre Zeit ein wenig mitdefinierten. Sensible Soccer hat sich als Name sogar bis heute in den Köpfen vieler gehalten, selbst wenn sie vielleicht damals nicht den Competition Pro misshandelten, um die wuseligen Spieler auch nur ein wenig unter Kontrolle zu halten.

Das aufwendig gestaltete und auch so gedruckte wie gebundene Erstlingswerk des jungen Verlegers Read-Only Memory fängt den Charme der kleinsten Charakterköpfe ihrer Zeit elegant, mit ein wenig Wehmut, vor allem aber viel Bewunderung ein. Texte von Jon Hare, Peter Molyneux oder Stuart Campbell erzählen unterhaltsame und manchmal auch spannende Geschichten aus einer vielleicht nicht besseren, aber sicher nicht weniger spannenden und sehr viel unsichereren Zeit, als vieles noch neu war. Der Aufstieg darf dabei wie der Niedergang nicht fehlen und so wird unaufdringlich ein kleines Profil einer Ära geschaffen. Die Bilder diese stehen auf den 340 Seiten jedoch klar im Vordergrund und das Blättern ist ein echtes Vergnügen.

Noch auf Kickstarter, aber bereits finanziert: SEGA Mega Drive: Collected Works.

Dafür ist der Preis mit 25 Britischen Pfund sehr fair, selbst wenn es nur eine Softcover-Bindung ist. Die Versandkosten sind mit 2,50 Pfund lächerlich niedrig, aber bestellt besser bald, es kann zwei oder drei Wochen dauern. Ihr neues Buch läuft gerade als Kickstarter-Kampagne (SEGA Mega Drive - Collected Works), dreht sich um das SEGA-Mega-Drive, ist bereits sicher finanziert, wird aber bis Weihnachten wohl nicht da sein. Aber egal, auch 2014 hat einen 24. Dezember.


X-Arcade Kabinett

Retro ist in und wenn der so glücklich Beschenkte nicht nur ein wenig Platz im Zimmer über hat, sondern ihr auch 2.500 US Dollar ausgeben möchtet, dann bieten die Schöpfer des Tank-Stick - so benannt nach dem Umstand, dass eine durchschnittliche Pistolenkugel ihren Arcade-Stick nicht durchschlägt - das X-Arcade Kabinett an.

Hobby-Keller oder doch Wohnzimmer?

In dem erst einmal schlicht schwarz gehaltenen Automatengehäuse in aller 80s-Glorie - eigenes Design kostet 300 Dollar Aufpreis - steckt ein 29 Zoll großer SVGA-Röhrenmonitor, der über einen eigentlich recht handelsüblichen, aber der Bequemlichkeit halber vorkonfigurierten PC und den MAME-Emulator gefüttert wird. Als Eingabegerät sah X-Arcade keinen Grund etwas sehr Gutes zu verunstalten und schraubte seinen Tank-Stick für zwei Spieler an die Vorderfront. Zwei praktisch unzerstörbare Sticks, acht Tasten pro Spieler und ein Trackball decken das Meiste ab, was damals in die Spielhalle wanderte. Damit ihr gleich loslegen könnt, sind etwa 250 Spiele von Midway, Atari, SEGA, Taito und mehr vorinstalliert. Der Witz ist jedoch, dass es dank Adaptern kein Problem ist, auch eine PS3 oder eine 360 anzuschließen und das Kabinett so in einen Street-Fighter-Automaten oder eine Cave-Hölle zu verwandeln. Das X-Arcade auch weiß, dass solche Dinge manchmal bei der Frau im Leben - oder auch dem Mann, je nachdem - nicht so gut ankommen, gibt es eine 11-Punkte-FAQ, warum es eine gute Sache ist, dass dieses Ding nicht nur nun im Haus steht, sondern auch dank einer Lebenslagen Garantie auf die Sticks, Buttons und andere Verschleißteile dort auch sehr, sehr lange bleiben wird.

Spielt alles ab, was ihr reinstellt.

X-Arcade gibt eine Lieferdauer von 3 bis 21 Tagen für den weltweiten Versand an und angesichts der Tatsache, dass das Teil wahrscheinlich auf einer Euro-Palette geliefert wird, klingen die 21 weit realistischer. Die Versandkosten sind übrigens Verhandlungssache, weil nicht angegeben, aber da schon Kanadier 700 Dollar berappen müssen, solltet ihr auch hier vierstellig denken.


Konsolen: Xbox One, PS4, Wii U und SUPABOY

Hier ist eine echte Weihnachts-Quest für euch, und zwar so richtig in Real-Life: Kauft eine PlayStation 4 zum Listenpreis, um sie dann zu verschenken. Wenn es aktuell einen Gamer-Liebes-Beweis gibt, dann ist es wohl dieser, denn Sonys neue Konsole ist derzeit nur zu leicht abenteuerlichen Preisen (so um die 600 bis 700 Euro) zu bekommen. Etwas besser sieht es bei der Xbox One aus, aber auch hier kann es vor Weihnachten noch knapp werden, derzeit listet der bei den Gewerkschaften in Ungnade gefallene Versandhändler Amazon den 20. Dezember als Liefertermin. In der Berliner Innenstadt ist es derzeit jedenfalls nur sehr schwer möglich - wenn überhaupt -, zu normalen Preisen an das Gerät zu kommen.

Umgeht den Stress, spielt Wii U!

Angesichts solcher Zustände ist es vielleicht eine Überlegung wert, die High-End-Next-Gen noch auf den Frühling zu verschieben und stattdessen zu gucken, was denn der womöglich auf diese Weise lachende Dritte für unter den Baum zu bieten hat. Eine Nintendo Wii U kostet mit 280 bis 300 Euro zwar gar nicht mal so viel weniger, aber zum einen liegt in der Kiste schon ein schönes Spiel - zum Beispiel Mario + Luigi U im Doppelpack, Monster Hunter 3, Zelda Wind Waker HD oder ein anderes -, zum anderen sind mit Super Mario 3D World, LEGO City, Pikmin 3 oder Rayman Legends ein paar Spiele unterwegs, mit denen sich die dunkle Jahreszeit gut bestreiten lässt.

Sollte euch das alles zu heftig beim Preis sein, dann ist vielleicht der SUPABOY etwas für euch, eine portable SNES (oder eben Super Nintendo) Konsole, die im Gegensatz zu sonst üblichen Billig-Derivaten keine fest eingebrannten Spiele auf dem EEPROM mitbringt, sondern hinten einen Slot für alle SNES-Module hat - egal, aus welchem Land. Ihr spielt also keine Emulatoren, keine Fakes, sondern die echten Spiele. Leider tut ihr das auf einem etwas ramschigen 3,5-Zoll-Display für gerade mal zweieinhalb Stunden unterwegs. Zu Hause lässt sich der SUPABOY per AV-Kabel nicht nur standesgemäß anschließen, er hat auch zwei Steckplätze für die Original-Pads, sodass ihr effektiv ein echtes Super-Nintendo am TV habt. Und seien wir ehrlich, eine Runde Mario Kart, Mario World oder Donkey Kong Country geht immer. Mit etwas über hundert Euro ist der SUPABOY nicht ganz billig, aber für den richtigen Empfänger sicher ein perfektes Geschenk.

Mehr Geschenkideen gibt es dann am nächsten Montag.

SNES, wo immer man ist.

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Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.