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Die Sims 3

Zu spaßig, um nur zu bauen

Ein weiteres, ebenfalls in Sims 2 angeschnittenes Element sind die Gelegenheiten, die hier und da aufpoppen und Euch Ruhm und Geld einbringen. Und wie alles in Die Sims 3 darauf abzielen, was Ihr in Sachen Fähigkeiten mitbringt und in welche Richtung Euch die Arbeit führt. Habt Ihr Euch der medizinischen Laufbahn verschrieben und könnt Euch aufgrund der Erfahrungstufe als praktizierender Arzt ausweisen, passiert es gelegentlich, dass Euch das Krankenhaus bittet, in der Gemeinschaftsschule für Hochbegabte eine Impfung durchzuführen. Oder Ihr sollt in einem Notfall einspringen und eine Eurer Nieren spenden.

In den wirtschaftlichen Gefilden heißt es indes, die lukrative Akquisition eines Unternehmens zu regeln, einen anderen Geschäftsmann durch Schmeicheleinheiten von einer Investition zu überzeugen und zig Meetings abzuhalten, um der Öffentlichkeit zu demonstrieren, wie geschäftig, wie energisch Ihr Euren Aufgaben nachgeht. Nicht selten tritt der Fall ein, dass Ihr an drei Gelegenheiten zur selben Zeit hantiert. Eine aus jedem Sektor – dem geschäftlichen, dem an Fähigkeiten angelehnten und dem spezialen. Da sie allesamt bestimmten Zeitvorgaben unterliegen, mal lediglich einen Tag, mal eine komplette Woche laufen, artet das Ganze aber nie in Hektik oder Arbeit aus.

Von all diesen weniger bis gänzlichen neuen Faktoren und dem gewohnten Gameplay abgesehen, wartet Die Sims 3 zudem mit jeder Menge kleinen Details und Verfeinerungen auf, die einem entweder sofort ins Auge springen oder sich erst nach und nach bei einer Erkundungstour durch Sunset Valley - beziehungsweise Riverside, der zweiten Stadt, die Ihr am Releasetag kostenlos im Die Sims 3-Store herunterladen dürft - erschließen.

(Noch) nicht meins, aber solche Häuser könnt Ihr auch bauen.

Das erwähnte Sammeln von Insekten, Edelsteinen, Meteroiten und Metallen etwa, das, sofern es Euch wie mir Freude macht, die Umgebung zu durchsuchen, einen halben Nachmittag kosten kann. Und es begnügt sich nicht mit dem Sammeln: es ist darüber hinaus gegeben, die Rohedelsteine schleifen, die Metalle einschmelzen zu lassen. Je höher die Fertigkeit, je mehr dürft Ihr damit anstellen.

Dazu gesellen sich die aufgebohrten Gesprächs– und Handlungsoptionen bei den Einwohnern, die in ihrer Ausarbeitung stark an Fable II erinnern. Ihr könnt knuddeln, knutschen, nach dem Tag fragen, kokette Witze erzählen, ein „Baby machen“, gar furchtbar gemeine Aktionen starten. Die Unterhaltung mit Euren Fertigkeiten aufpeppen, einen Sim zu Eurem Feind erklären, wenn es Euch gegen den Strich geht, wie er Euch und andere behandelt. Oder mit wem er/sie gerade liiert ist. Ein überarbeitetes Baumenü, mit dessen Werkzeugen Ihr unter anderem eigene Stile für Eure Wände, Böden und Möbel kreieren könnt.

Plus das Berufssystem, bei dem Ihr ab sofort einstellen könnt, auf welche Weise Euer Sim seine Arbeit verfolgt, und das sich entsprechend des Berufs anders aufteilt. Wollt Ihr Euch bei dem Boss einschleimen? Setzt auf „Ablage des Chefs machen“. Ist es Euer Anliegen, tüchtig und mit vollem Einsatz die gestellten Aufgaben zu erledigen? Nur zu, achtet lediglich auf den Stresspegel, sonst geht die Laune den Bach hinunter. Wie wäre es stattdessen, sich ein, zwei Stündchen mit den Kollegen auszutauschen? Ebenfalls möglich. Eine vorgegebene Anzahl an Freunden benötigt Ihr für den Aufstieg nun auch nicht mehr. Ihr müsst bloß die Laune im grünen Bereich einpendeln – Euer Sim reagiert positiv auf schöne Dekorationen, erfüllte Wünsche, Ausgeschlafen sein etc., negativ auf die Vernachlässigung seiner Bedürfnisse (Hunger, Sozial, Hygiene, Harndrang, Energie, Spaß) sowie Stress etc. - und Ihr rast die Laufbahn nach oben.

Oben links erfahrt Ihr, was der Sim von Euch denkt. Unten mittig istEuer Laune-Bildschirm und daneben das Inventar.

Und dann wäre da noch die nahtlose Verbindung der gesamten Stadt mitsamt ihren Außenbezirken, die Ihr wahlweise mit dem Taxi, dem Geschäftswagen, Eurem eigenen Vehikel oder zu Fuß erforschen könnt. Einer Stadt, in der jedes Geschäft, jedes Gebäude, jeder Platz diverse Aktionen mit sich führt. Allerlei Kurse, an denen Ihr teilnehmen könnt, ein Lebensmittelladen, der Euch mit neuen Rezepten und Nahrungsmitteln ausstaffiert. Ein Theater, ein Stadion, ein Fitnesscenter, ein Rathaus, und und und. Definitiv genug, um Euch laaaaange vor den Bildschirm zu bannen...

Ich muss gestehen, ich bin einer dieser Spieler, die ich anfangs erwähnte. Jene, die Sims 1 sowie 2 einmal durchspielten - soweit das möglich ist. Es dann jedoch hauptsächlich dazu missbrauchten, tagein- tagaus ein neues Haus aus dem Boden zu stampfen oder ein bestehendes in die Größe eines halben Schlosses zu verwandeln. Und Überraschung: Diesen Wunsch verspürte ich selbst nach über 40 Stunden mit Die Sims 3 nicht ein einziges Mal. Dafür ist es zu reich an kleinen und großen Details beschenkt, zu konzentriert auf die tatsächliche Lebensgestaltung des Sims.

Und auch wenn ich meinen Kollegen Harald dahingehend Recht zusprechen muss, dass sich Die Sims 3 trotz der gelungenen Neuerungen in vielerlei Hinsicht auf Altbewährtes verlässt, der Umfang im Vergleich zu Die Sims 2 inklusive aller Erweiterungen deutlich knapper ausfällt, ist es für mich das unterhaltsamste, weil tiefgehendste Die Sims. Wie schon ein weiser Mann namens Dickens einmal sagte: „Kleinigkeiten machen die Summe des Lebens aus“. Ein Satz, der sich fürwahr auf die Sims 3 anwenden lässt.

Die Sims 3 ist ab dem 4. Juni für Euren PC erhältlich. Mit zum Kauf gehört eine kostenlose zweite Stadt sowie ein 12 Euro-Gutschein, den Ihr im Sims 3-Store gegen schmucke Gegenstände eintauschen könnt.

9 / 10

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