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Grand Theft Auto IV

Mit kleinen Schnitzern

Dieser Schnipsel besitzt alle Parameter, die Ihr für eine kreative Arbeit benötigt. Statt einfach den Bildschirminhalt in bewegte Bilder zu verwandeln, werden Positionen und Bewegungen aller Objekte eingefangen. In dem über das Handy erreichbaren Editor könnt Ihr dann Abspielgeschwindigkeit, Blickwinkel und Hintergrundmusik frei wählen.

Gemeinsam mit anderen Schnipseln entstehen mit etwas Übung aufwändige Geschichten oder eine Art Best-Of Eurer Erlebnisse. Zum krönenden Abschluss könnt Ihr Eure Machwerke noch beim Rockstar Social Club hochladen oder das Video in diverse Formate exportieren. Selbst HD-Material ist kein Problem, wenn Ihr bereit seid, für das Rendern ein paar Minuten zu opfern. Das Ergebnis sieht auf jeden Fall fantastisch aus.

Zusatzfunktionen wie diverse Filter, einblendbare Texte und voreingestellte Kamera-Fahrten machen aus dem Video-Editor ein Spiel für sich, das für kreative Köpfe viele Stunden Spaß bereit hält. Ohne viel Zeit und Muße sind die Ergebnisse aber wenig beeindruckend.

Ungeduldige Naturen, wie meine Wenigkeit, werden dieses mächtige Tool also nur kurz in Augenschein nehmen und aufwändige Versuche eher auf das Wochenende legen. Zum eigentlichen Spiel trägt diese Funktion natürlich wenig bei. Trotzdem ist der Video-Editor ein sinnvolles Features, das in den nächsten Wochen noch für jede Menge hervorragendes Filmmaterial sorgen wird.

Sieht nicht gerade freundlich aus.

Deutlich weniger sinnvoll, ist die Anmeldepflicht beim Rockstar Social Club. Ohne einen entsprechenden Account lässt sich das Spiel nicht einmal starten. Läuft im Hintergrund dann noch das Windows Live Tool, um Online mit bis zu 32 Kollegen zu spielen und vielleicht noch Steam, um die Updates zu managen, verwandelt sich schon der erste Start in einen Kraftakt.

Mal ganz abgesehen von der verbratenen System-Leistung werden Offline-Spieler zu einem Service gezwungen, den ganz sicher nicht jeder nutzen möchte. Es gibt zwar auch ähnliche Beispiel aus der Industrie, sonderlich kundenfreundlich ist diese Vorgehensweise aber ganz sicher nicht. Zum Glück schränkt wenigstens das verwendete SecureROM-System die Anzahl der Installationen nicht ein. Electronic Arts ist mit solchen Restriktionen ja schon gehörig auf die Schnauze gefallen.

Grand Theft Auto IV ist und bleibt auch auf dem PC ein einmaliges Computerspiel, dass mit seiner prächtigen Welt und seinen detaillierten Charakteren begeistert. Trotzdem sorgt die technische Umsetzung diesmal für einige Kopfschmerzen.

Auf den ersten Blick verwirrend, überzeugt der Editor durch Tiefe und Vielseitigkeit.

Rockstar hat es leider nicht geschafft, die schnellere Hardware-Plattform richtig auszunutzen. Mit genug Power sieht der Titel zwar deutlich besser aus, genauso flüssig wie auf der Konsole ist er aber selten. Besitzer älterer PCs ohne Dual-Core und dicker Grafikkarte brauchen den Titel gar nicht erst installieren. Da ist es sinnvoller eine Xbox 360 oder PS3 zu kaufen als für viel Geld den Rechner hochzurüsten.

Bei der Steuerung erlaubt sich Rockstar theoretisch keine Schnitzer. Theoretisch deshalb, weil die schwammige Federung vieler Fahrzeuge einige Fahr-Missionen nahezu unmöglich macht. Erst mit einem Joypad hat man das Geschehen wieder unter Kontrolle, doch das kann man bei einem PC-Titel ja leider nicht voraus setzen. Auch die Schwierigkeit der Kämpfe wurde nicht auf Maus und Tastatur abgestimmt. Erfahrene Shooter-Spieler werden sich ohne Probleme durch die Gegner schnetzeln und nur sehr selten einen Bildschirmtod sterben.

Der Video-Editor ist dagegen über jeden Zweifel erhaben. Die Aufnahme-Zeit ist momentan noch etwas zu kurz, eine Erweiterung kann aber per Patch in Zukunft nachgeschoben werden. Da auch die restlichen Funktionen Weltklasse sind, befördert dieses simple Werkzeug den Titel zumindest für kreative Spieler locker wieder auf Konsolen-Niveau und darüber hinaus. Ohne Regisseur-Ambitionen und schnelle Hardware verliert Grand Theft Auto IV durch seine kleinen Probleme aber etwas an Attraktivität. Deshalb gibt es diesmal für das eigentliche Spiel keine Bestnote. Liberty City-Neulinge und Machinima-Fans müssen aber trotzdem zugreifen, denn Grand Theft Auto IV gehört einfach in jede Softwaresammlung.

Grand Theft Auto IV erscheint für den PC am 3. Dezember. Die Xbox 360- und PS3-Varianten sind seit April erhältlich.

9 / 10

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