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Invizimals

Ich sehe was, das du nicht siehst

Wenn Sanchez-Crespo sich mit dem Handheld dem Tier nähert oder um es herum schreitet, kann er es von allen Seiten und sogar stark heran gezoomt betrachten. Es sieht natürlich immer noch aus wie eine Figur aus einem Videospiel. Allerdings weiß das Programm wirklich gut mit der Räumlichkeit des Kamerabildes umzugehen. Wirklich gut gemacht war, wie die Beleuchtung und Schattierung der Wesen den Lichtverhältnissen der Umgebung angepasst werden. Bevor man darüber aber staunen kann, muss man ein „freilaufendes“ Invizimal allerdings erst einmal fangen. 30 unterschiedliche Techniken erfordern die über zehn Dutzend Monster von euch, wenn sie dauerhaft in den Speicher eures Gerätes wandern sollen.

Die Jetcrab zum Beispiel, die Sanchez-Crespo für uns fängt, schaut direkt in die Kamera und beginnt auf die PSP zu schießen. Sanchez-Crespo bewegt die PSP aus der Schussbahn und feuert seinerseits per Tastendruck zurück. Das Zielen funktioniert einfach, indem man mit der Kamera auf das Tier zielt. Diese kamerabasierte Bewegungserkennung komt durchaus frisch und unverbraucht rüber. Clever eingesetzt. Ebenso clever, so versichert uns unser Führer durch die Invizimal-Welt, sollen die 29 anderen Mechanismen sein, die etwa das Schütteln der PSP, Pfeif- oder Klopfspiele beinhalten sollen.

Die eigentliche Herausforderung stellt aber schon das Suchen und Finden der Kreaturen dar. „Du musst herausfinden, wo sie leben und wie man sie fängt“, so Sanchez-Crespo. „Sie erscheinen oft nur an bestimmten Orten, auf bestimmten Farben oder zu einer bestimmten Tageszeit. Man muss zum Beispiel also länger aufbleiben, um eines anzutreffen.“ Auf die ironische Feststellung meines Nebenmannes hin, dass die Eltern dieses Feature sicher lieben werden, entgegnet Sanchez-Crespo grinsend: „Als ob uns das interessieren würde!“

Der „Gotta-catch-em-all“-Ansatz profitiert davon, dass die Spieler über das Internet und in Ad-Hoc-Sitzungen auch Invizimals tauschen oder um sie kämpfen können. Novarama erhofft sich sogar eine echte Turnierkultur, die um das Spiel herum entstehen könnte. Die Battles zweier Mini-Monstren laufen stets ab wie in einem Action-Rollenspiel. Begonnene Attacken können nicht unterbrochen werden und dennoch ordnet man die Angriffe gewissermaßen in Echtzeit an. Ein zusätzliches taktisches Element bilden dabei die „Vektoren“, die man am besten als Zaubersprüche oder Spezialfertigkeiten beschreibt. In den Kämpfen darf man damit sein Invizimal unterstützen. Auch hier werden an allen Enden kleine Interaktionen eingebunden. So will etwa der Meteorschauer per PSP-Kamera auf den Gegner gezielt werden.

Dass den Spielern die Monstren irgendwann langweilig werden, ist unwahrscheinlich. Zum einen kann man schon jetzt von Erweiterungspaketen oder DLC ausgehen, zum anderen soll es auch seltene mutierte Ausgaben und diverse Evolutionsstufen der Tierchen geben. Wenn Sony dieses Spiel richtig kommuniziert, könnte Novarama mit seinem vierten Titel ein wirklich großer Wurf gelingen. Konzept, Technik und Hardware kommen hier zu einem durchaus besonderem Erlebnis zusammen, das die Fantasie der Jüngeren dauerhaft einfangen und beflügeln könnte.

Die Wahrscheinlichkeit, dass wir erwachsene Menschen ab diesen November in der Öffentlichkeit auf Invizimal-Jagd gehen werden, ist dagegen fast genau so unsichtbar wie die Protagonisten des Spiels. Machen wir es halt heimlich, spielen im stillen Kämmerlein, wenn keiner zuguckt. Oder im Garten, geduckt hinter der Hecke. Und wann immer uns auf der Straße ein halbwüchsiger Rotschopf entgegen kommt, der mit großen Augen durch seine PSP die Umgebung sondiert, nicken wir ihm wissend zu.

Invizimals soll exklusiv für die PSP im November erscheinen.

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Alexander Bohn-Elias Avatar
Alexander Bohn-Elias: Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.
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