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Robert D. Anderson & Das Erbe Cthulhus

Unheimlich.......schlecht!

Worst of the Rest

Viel habt Ihr Euren Feinden jedoch nicht entgegenzusetzen – Pistole, Revolver, Gewehr, Axt und später auch Magie bleiben als Verteidigungsmittel gegen SS-Schergen, Wissenschaftler und natürlich auch die bösen Versuchskarnickel. Unlogisch: Anderson lehnt es aus moralischen Gründen ab, Maschinenpistolen zu benutzen. Ist ja auch verständlich, denn die bereits genannten Waffen sind natürlich überhaupt nicht gefährlich.

Aussichtsloser Kampf gegen die SS: Liegt aber vor allem an den grausig-schlechten Ballereinlagen.

Und dabei hat das Spiel doch im Ansatz durchaus gute Ideen: Das Kapitelkonzept erinnert zum Beispiel an eine Art Buch. Zudem wird man während der langen Ladezeiten – illustriert durch überzeugende Zeichnungen - aus dem Off von Robert über die gegenwärtige Situation aufgeklärt. Fragwürdig ist allerdings, warum die Macher dem Spieler von vornherein alle Kapitel zugänglich machen. So könnte man von Beginn an also locker das letzte Kapitel anwählen. Dadurch geht die Motivation verloren, sich an schwierigen Stellen durchzukämpfen. Stattdessen wird wohl ein Großteil der Spieler eher das nächste Kapitel anwählen – gemäß dem Fall, sie haben nicht schon viel früher das Handtuch geworfen.

Denn eines steht fest: Robert D. Anderson & Das Erbe Cthulhus ist geradezu frustrierend schwer. Man möchte angesichts des ungenauen Schadensmodells manchmal förmlich schreien: „Nimm doch die Maschinenpistole, du Nase!"

Eine der lieblosen Mehrspieler-Karten.

Genauso erschreckend ist auch die Kollisionsabfrage: Alle paar Sekunden verheddert sich die Spielfigur an irgendwelchen unsichtbaren Kanten. Der Gipfel: Am Anfang eines Kapitels musste Robert geduckt fortbewegt werden, da er im Stehen – trotz ausreichendem Abstand zur Decke – immer wieder hängen blieb.

Man könnte ein ganzes Buch über die einzelnen Mängel des Spiels schreiben. Da wir über die absolut indiskutable Optik bereits viel zu viele Worte verloren haben, noch ein Wort zum Sound: Ganz ehrlich, die Sprachausgabe mit bayerisch/österreichischem Dialekt ist eine der witzigsten der letzten Zeit. Was hier an unfreiwilliger Komik zusammenkommt, das gilt auch für die akzeptablen Filmsequenzen, lässt andere Spiele vor Ehrfurcht erstarren. Über die Effekte hingegen könnte man eher weinen als lachen: MP & Co. hören sich absolut leise und wirklich schlecht an, immerhin ist die Musikuntermalung ab und zu noch ganz unterhaltsam.

Wer nach dem gnadenlos schlechten Einzelspielermodus immer noch nicht genug hat, darf sich auf den vier mitgelieferten Mehrspielerkarten austoben. Maximal acht Spieler sind per LAN/Online-Verbindung erlaubt. Statt auf einen Ingame-Browser muss man sich für Matches über das Internet jedoch auf das Tool LogMeIn Hamachi verlassen.

Ich wurde durch und durch von Robert D. Anderson & Das Erbe Cthulhus enttäuscht. Rein äußerlich will das Spiel eine ernstzunehmende Adaption einer Lovecraft-typischen Story sein, im Kern versagt es jedoch an dieser Hürde kläglich. Sämtliche Geschichten des Großmeisters sind viel interessanter als die müde Geschichte dieses Spiels. Wäre ja nicht so schlimm, wenn wenigstens das Gameplay stimmen würde. Wohin das allerdings verschwunden ist, wird sich der Spieler bereits nach einer halben Stunde fragen. Hinzu kommt eine ganze Armada an Logiklöchern, Bugs und Designmängeln. Von der uralten Optik und dem grottigen Leveldesign wollen wir lieber gar nicht erst reden. Nicht einmal beinharte Mystery-Fans sollten hier zuschlagen – selbst wenn das Spiel nur knapp 20 Euro kostet.

Wer sich wahren Horror unbedingt antun möchte, sollte sich ab dem 26. Juli 2007 im Handel umsehen.

2 / 10

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