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Rückwärts durch die Woche

Fanboykriege im Boxenstall

 

Zielgruppendefinition

 

Dienstag - Ah, PSP Go soll die Zielgruppe erweitern. Lasst uns überlegen, wie diese Zielgruppe denn aussehen sollte: Erstens: Sie müssen viel Geld haben. 250 Euro sind eine Menge Holz, für das man fast schon zwei DS Lite oder ein Net-Book bekommt. Zweitens: Sie dürfen keine Ahnung von Globalisierung und Währungskursen haben. „250 Euro gleich 250 Dollar“ sollte für die neue Zielgruppe eine völlig legitime Rechnung sein. Drittens: Sie müssen technisch eher unversiert sein und nicht merken, dass ihnen hier sehr gute, aber alles andere als frische Hardware in neuen Kleidern und mit weniger drunter angeboten wird.

Mit dieser Analyse stehe ich übrigens nicht ganz allein da, Analyst Michael Pachter sieht das ziemlich ähnlich, auch wenn er ein paar der schärferen Worte wieder zurücknahm. Chicken.

 

Vielleicht reicht aber auch viertens: Sie sind alle totale Gran Turismo-Fanatiker und halten schon eine beliebige Summe bereit, um auf jeden Fall sofort Yamauchis Gran Turismo PSP zocken zu können. Komme, was wolle. Dumm nur, dass der gerade noch selber ein wenig mit den Tücken der Hardware und dem Mini der Erfolgsserie zu kämpfen hat. Aber was lange währt, wird ja bekanntlich gut und kaum etwas währt schon dermaßen lange.

Fanboykriege und ich war dabei

 

Montag - Wir schreiben den 8. Juni 2009, der Tag, an dem Eurogamer im Fanboykrieg zwischen Sony und Microsoft endlich Stellung bezieht: „Die Xbox 360 ist am Maximum, die PS3 noch nicht.“ Klare Worte, die Fronten sind gewählt, Armageddon kann kommen.

 

Ok, worum es eigentlich ging, war die Aussage von Patrick Soderlund – gesprächiges Bürschchen, der er ist -, dass die Entwickler bei EA mit der 360 besser umgehen können und dort langsam an die Grenzen stoßen. Bei der PS3 kommt man erst zögerlich dahinter, was im Inneren los ist und beginnt langsam, aber sicher die Qualität von Multikonsolentiteln anzugleichen und beide Plattformen auszureizen. Und der Mann scheint recht zu haben. Ich muss nur einen Blick auf die letzten Games werfen, von denen ich beide Versionen hier hatte.

 

Sacred ruckelt auf der PS3 und auf 360 durften schon offline getauscht werden, während die PS3-Item-Hoarder noch Krams wegwarfen. Damnation zuckelt auf der PS3 vor sich hin, läuft auf der Box aber flüssig. Nicht dass das bei dem Game viel retten würde. Wanted sowie auch das minimal ältere F.E.A.R. 2: Project Origin – zur Hölle mit den Punkten – wirkten auf 360 deutlich runder. Die Liste ließe sich fortsetzen. Also EA und Co., ändert das schleunigst, damit ich bei der Vergabe von Testmustern nicht immer nach Xbox-Versionen schreien muss. Die Hüllen der PS3 sind nämlich viel schicker als die giftgrünen DVD-Hüllen der Konkurrenz. Oder ist das nur mein schlechter Geschmack?

 

Kampf der Woche: Ryu vs. Viewtiful Joe

 

Es gibt also doch Wii-Spiele, die einfach richtig gut aussehen, egal in welchem Vergleich. Auch wenn die Nintendo-Jünger immer noch die Abwesenheit von Street Fighter 4 zu beklagen haben, bald dürfen sie exklusiv dem beiwohnen, was sich mit Leichtigkeit zum Kampf der Woche qualifiziert.

Dabei zuzugucken, wie ein erwachsener, trainierter Mann – der allseits bekannte und gefürchtete Ryu – von einem skurrilen und ge-cape-ten Zwerg mit Helm verdroschen wird, muss einfach ein kleines Lächeln auf das Gesicht zaubern. Viewtiful Joe war halt schon immer klasse. Und auch sonst macht das alles hier einen richtig soliden Eindruck. Schöne Optik, angemessen nerviger Sound, flüssige Animationen. Ich glaube, ich freue mich auf Tatsunoko vs. Capcom: Ultimate All Stars.

   

Spiel der Woche: Red Faction: Guerilla

 

Woche eins nach der E3 und ich habe immer noch die Qual der Wahl. Sollte ich das mit seiner Demo extrem beeindruckende Uncharted 2: Among Thieves wählen? Oder den Wiedergänger des ersten Konsolenrollenspiels, das mich vor so vielen Jahren wirklich flashte, womit das wunderbar retroeske Final Fantasy IV: The After Years gemeint wäre? Nein, die Namensgebung ist misslungen und ich will mir gar nicht ausmalen, was dem Kollegen Fränkel dazu eingefallen wäre.

 

Nein, für mich ist diese Woche Red Faction: Guerilla das Spiel der Woche. Nicht, weil man alles kaputtmachen kann. Das ist natürlich super und eine sehr gute Anti-Stresstherapie, nachdem man wieder ein paar gesammelte Gedanken der deutschen Innenminister vernommen hat. Nein, es ist die beste Waffe, die es jemals in einem Spiel gab, die es qualifiziert. Und das schließt Klassiker wie die BFG mit ein.

Es geht natürlich um den mächtigen, alles vernichtenden, untoppbaren, wahrlich einmaligen Ostrich-Hammer. Einer der Entwickler brachte es in dieser wundervollen Dokumentation der Erstehung eines Meisterwerks perfekt zum Ausdruck. „Our game features true physics based destruction plus the ability to kill someone with a very large bird. Think about that.“

Ich weiß, technisch gesehen ist das Spiel aus der letzten Woche, aber ich brauchte einfach so lange, um über die Sache mit dem Vogel nachzudenken. So lange, dass der gute Björn sogar eine Komplettlösung zu Red Faction: Guerilla schreiben konnte, bevor ich endlich das Konzept des Riesenvogels als Waffe ganz durchdringen konnte. Wie hieß eigentlich noch mal der große Vogel aus der Sesam-Straße? Das wäre DLC, den ich sofort kaufen würde.

Jeden Samstag schnüren Martin und Alex im Wechsel die wichtigsten, denkwürdigsten und skurrilsten Meldungen der Woche zu einem stattlichen Paket – und geben ihren Senf dazu ab. Bis wir sie irgendwann wieder aus dem modrigen Kellergewölbe entlassen...

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