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Demigod

Helden-Qualen

Zusätzlich könnt Ihr auf der Karte verteilte Artifakt-Shops nutzen, die Euch den Zugriff auf mächtige Spezialgegenstände ermöglichen. Diese müssen aber, wie die unterschiedlichen Flaggen mit Boni auf Gesundheit, Mana, Erfahrungspunkte, Einheitenschaden und Goldminen, erst einmal erobert werden. Dazu stellt Ihr Euch wie bei Battlefield mit Eurem Demigod lange genug daneben, bevor Euch ein Gegner in die Quere kommt.

Abseits des bekannten Conquest-Modus, der in der Zerstörung der gegnerischen Zitadelle mündet, legt Euch Demigod noch drei Varianten nahe, die an reguläre Multiplayer-Shooter erinnern. In Dominate müsst Ihr die auf dem Spielfeld verteilten Flaggen einnehmen und für eine gewisse Zeit halten. Slaughter präsentiert sich dagegen als Deathmatch-Variante. Wurde eine bestimmte Anzahl gegnerischer Halbgötter erledigt, bekommt Ihr den Sieg zugesprochen. Beim letzten Modus, Fortress, müsst Ihr dagegen bestimmte Verteidigungsgebäude der Gegner vernichten, um den Sieg davon zu tragen. Online wird allerdings fast ausschließlich Conquest gespielt.

In der Spielpraxis vermisst man durch die neuen Spielelemente (Zitadellen-Upgrades, Flaggen) kaum die Gegenstands-Rezepte von DotA. Demigod bietet genug Komplexität, um auch erfahrene DotA-Spieler bei der Stange zu halten. Nur bei der Auswahl der Helden zieht die Neuauflage klar den Kürzeren. Während sich bei der WarCraft 3-Modifikation über 90 Figuren die Köpfe einschlagen, sind Demigod-Spieler auf vier Helden pro Seite begrenzt. Es wurde zwar Nachschub angekündigt, doch bis dahin müssen die acht Kämpfer wohl oder übel ausreichen.

Zum Glück wurden die vorhandenen Halbgötter fantastisch umgesetzt. Jede Figur strotzt nur so vor Details, brilliert durch ein ungewöhnliches Design und umgarnt Euch mit erstklassigen Animationen. Auf der Seite der Dunkelheit stehen als Assassinen die Unreine Bestie und der Fackelträger zur Verfügung sowie als Generäle Erebus der Vampir und die Königin der Dornen.

Solch prächtige Karten verwöhnen das Spieler-Auge.

Die Seite des Lichts setzt dagegen auf die Attentäter Regulus den Bogenschützen und Rook das lebende Schloss, als Generäle traben die Shamanin Sedna und der Ritter Oak an. Jede Figur erfordert dabei eine ganz unterschiedliche Taktik. Während zum Beispiel Regulus vor allem aus dem Hinterhalt agiert und mit seinen Spezialschüssen über die halbe Karte hinweg Kills erzielt, ist die Unreine Bestie für den Nahkampf gemacht und sorgt mir ihren Giftattacken für fluchende Gegner.

Leider ist das Spiel auch nach drei Patches noch nicht ganz ausbalanciert. Gerade Erebus ist momentan noch etwas zu stark. Sein Hauptangriff „Biss“ zieht nicht nur eine große Menge Hitpoints ab, sondern heilt den Vampir auch um den gleichen Betrag. Außerdem kann sich der Recke bei Attacken jederzeit in Nebel verwandeln und wird so unangreifbar. In der Hand eines geübten Spielers ein furchtbarer Gegner.

Nur durch gutes Teamplay und geschicktes Taktieren lässt sich der Untote in die Knie zwingen – in 2vs2 Partien ein hoffnungsloses Unterfangen. Die meisten Paarungen glänzen aber durch spannende Kämpfe bis zum bitteren Ende, die schon mal über eine Stunde dauern können. Durch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Gegenstände, den acht wirklich einmaligen Helden und den Aufrüstoptionen für Eure Zitadelle entsteht so eine taktische Vielfalt, die das Niveau des Vorbild erreicht.