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Der Herr der Ringe: Die Eroberung

Erst das Licht, dann die Schatten

Nach dieser „guten“ Kampagne folgt etwas, das ein wenig Würze in den bisher doch arg bekannten Ablauf bringen könnte. Die folgenden „bösen“ zehn Abschnitte drehen den Spieß um. Sauron triumphierte, die Welt liegt in Finsternis und Ihr zieht mit einer Streitmacht des Bösen aus, um auch noch die letzten Gutwesen Mittelerdes zu tilgen. Die aktiven Rollen werden wohl sehr ähnlich verteilt sein, aber das ist ein wenig spekulativ, da man nur wenig zu den Details des Kampfes Böse gegen Gut herausrückte.

Schade, denn ein paar würzige Einzelheiten mehr hätten vielleicht den Blick von der sofort augenscheinlichen und sehr erstaunlichen Schwachstelle abgelenkt. So wie das hier, sollte kein Spiel sich im Jahr 2008 präsentieren. Der größte Unterschied zu den PS2- und Xbox-Herr der Ringe Metzlern besteht in der etwas höheren Auflösung, aber hier endet auch schon die Lektion. Schwache Texturen, eher öde Landschaften, wenn es je einen schwächeren Einstieg in ein Spiel gab, möchte ich ihn nicht sehen.

Ein einzelner Effekt macht das Debakel deutlich. Der Schwerthieb des Kriegers zieht eine Lichtspur, die wirklich gut aussieht. In einem Spiel wie Devil May Cry wäre dieser Effekt Euch kaum aufgefallen, da alles darum herum genauso ansprechend wirkt. Hier zeigt er deutlich die Lieblosigkeit des Drumherum und unterstreicht sie in nicht gerade löblicher Weise. Ok, es ist ein Alpha-Build, die Framerate liegt weit oben, es herrscht viel Bewegung in der Schlacht, aber weder die Pelennor-Felder noch der Schicksalsberg oder Moria wecken optische Aufmerksamkeit.

Der Beginn eines langen Arbeitstages für das Gute.

Pandemic arbeitet an allen Teilen des Spiels gleichzeitig, was wohl bedeutet, dass Ihr noch mit Verbesserungen an der Engine rechnen dürft. Und hoffentlich endlich mal die Filmsequenzen abbrechen könnt. Wieder einmal wurde Peter Jacksons Epos verwertet, wieder einmal bekommt Ihr Szenen zu Gesicht, die Ihr nicht nur in einem halben Dutzend Spielen hattet, sondern sicher auch das eine oder andere Mal auf dem großen Screen oder der Leinwand. Es ist gutes Material, keine Frage, aber auch das hat eine bestimmte Halbwertzeit.

Zumindest in Sachen Umfang müsst Ihr Euch keine Sorgen machen. Auf die beiden Kampagnen wird immer noch genug Freischaltbares folgen, abhängig von Eurer Leistung im Hauptspiel. Und natürlich wird es einen Mehrspielermodus geben. Bis zu 36 Spieler, 16 auf jeder Seite, und bis zu 150 Figuren auf dem Feld versprechen große Action, selbst wenn sie nicht ganz so toll aussehen mag. Vor allem der Ringträger-Modus könnte einiges an Freude bereiten.

Und plötzlich wünschte sich Tarin, dass er weniger Zeit mit Rüstungspolieren und mehr mit Schwertübungen verbracht hätte.

Ein Spieler übernimmt Frodo und der Rest die Ringgeister. Tarnung und Schleichen auf der einen Seite, reine Macht und Masse auf der anderen - das sollte für ein paar spannende Matches gut sein. Bei den restlichen Modi – Conquest, Hero Deathmatch und Capture the Flag – dürfte Pandemic bei Battlefront genug Erfahrung mitbringen, um für große Matches zu sorgen. Und selbst allein zu Zweit dürft Ihr zu Hause antreten. Der beinahe obligatorische CoOp bietet ein fast vergessen geglaubtes Relikt: Splitscreen.

Seht Ihr einmal von der derzeit noch schwachbrüstigen Optik ab und der Tatsache, dass Ihr einmal mehr Filmszenen ertragen müsst, die Ihr zur Genüge kennt und sowieso lieber auf dem großen Screen genießt, dürfte dies zusammen mit Herr der Ringe Online das interessanteste Herr der Ringe–Spiel werden. Die Eroberung bringt mit der dunklen Kampagne und der Möglichkeit, all die legendären Bösewichte zu spielen, einen frischen Twist mit, der all den Filmnacherzählungen oder dem halbherzigen Das Dritte Zeitalter abgingen. Wenn jetzt noch die Inszenierung stimmt, werdet Ihr bald das Auenland besuchen, wie Ihr es noch nie getan habt: Mit der Fackel in der Hand und einem orkischen Kampfschrei auf den Lippen. Und so muss es doch eigentlich sein. Nehmt dies, Mächte des Lichts.

Der Herr der Ringe: Die Eroberung soll noch dieses Jahr für PC, Xbox 360, PS3 und DS erscheinen.

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