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Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben fängt den Geist von Tabletop perfekt ein

Würfelglück auf der Leinwand.

Ich war schon lange nicht mehr im Kino. Das letzte Mal wohl in Dune, was auch schon weit über ein Jahr her sein muss. Und doch zog mich nicht Keanu Reeves als John Wick erneut vor die Kinoleinwand, sondern Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben. Das liegt wohl daran, dass ich nach einem halben Jahr D&D eine große Sympathie für dieses Universum entwickelt sowie viele lustige Momente erlebt habe, über die unsere D&D-Gruppe immer noch täglich Witze macht.

Die Würfel sind gefallen - und zwar zu Gunsten eures Kinoerlebnisses

Karten und Popcorn sind wie immer teuer, dafür gab es bei den Sitzen im Kinosaal ein Upgrade, denn die haben sich jetzt in ultra-bequeme Fernsehsessel mit ausfahrbarer Beinliege verwandelt. Eingesunken in das dunkelbraune Kunstleder und komplett ausgestreckten Beinen werden die Lichter langsam gedimmt und meine sechs tapferen Mitstreiter und ich durften nun ein D&D-Abenteuer aus einer eher ungewöhnlichen Perspektive miterleben.

Der Film folgt der typisch bunt gemischten Gruppe Abenteurer, von denen ein Barde eine besonders schwere Bürde zu tragen hat. Aufgrund einer falschen Entscheidung in seiner Vergangenheit, hat er alles verloren, was ihm lieb und teuer ist. Nur seine Tochter ist ihm geblieben, doch sie und die gesamte Menschheit schweben in Gefahr. Die Truppe stellt sich den bösen Mächten entgegen, die nichts als Finsternis für die Zukunft bereithalten.

Es gibt im Film zu Dungeons & Dragons keinen Game-Master und keine Würfel, die über das Schicksal entscheiden. Und doch hatten meine Freunde und ich alle das Gefühl, als wüssten wir, was fernab der Fantasie, hinter den Kulissen am Tisch gerollt wird. Egal, ob es nun die D20-Würfel oder die Augen des Game-Masters sind.

Eine Barbarin, die 10 Soldaten im Alleingang niedermäht? Die hat sicher eine Nat20 gewürfelt! Ein Magier, dem einfach kein Zauber gelingen will, außer er steckt wirklich hart in der Klemme? Tja, das Würfelglück ist wohl nicht auf seiner Seite. Ihr sucht in den Truhen nach Schätzen? Blöd gelaufen, diese hier ist ein Mimik. Oder kennt ihr das, wenn der Game-Masters euch eigentlich etwas Gutes tun und euch helfen will, die Spieler aber lieber einen super unnötigen Plan mit folgenschweren Konsequenzen durchziehen?

Den Geist des Tabletop-Spiels hat der Film wunderbar eingefangen. Es gab so viele Lacher im Saal, ganz sicher waren wir nicht die einzige Gruppe, die sich regelmäßig trifft, um an einem Tisch zu sitzen und unserer Fantasie, nur durch den Willen der Würfel eingeschränkt, freien Lauf zu lassen.

Optisch machten viele der Wesen, so etwa der Eulenbär, der auch schon im Trailer zu sehen ist, einiges her. Die Charaktere sind sehr typisiert, einer ist tollpatschig, der andere besonders rechtschaffend, einer immer hinterhältig, der nächste besonders eloquent und klug, dafür aber sozial völlig unfähig. Man merkt direkt, wie hier die Talente verteilt wurden. Jeder besitzt eine DSDS-würdige Hintergrundgeschichte und auch an der gewissen Prise Zufall, Chaos und Albernheit fehlt es nicht.

Mein Fazit zum D&D-Film

Tatsächlich kann ich mir vorstellen, dass der Film Menschen ohne D&D-Erfahrung etwas weniger anspricht. Als reines Action-Fantasy-Abenteuer macht sich Dungeons & Dragons: Ehre unter Dieben zwar auch gut, verliert so aber vielleicht ein wenig an Charme, besonders, da die Story selbst nicht wahnsinnig aufregend und innovativ ist.

Insgesamt und vielleicht auch, weil ich ohne große Erwartungen in den Film gegangen bin, wurde ich positiv überrascht. Es ist kein Cringe-Fest, man hat das Gefühl, das Team hinter dem Film hat sich wirklich mit dem Tabletop-Universum beschäftigt und selbst mit einer Gruppe aus sieben Leuten hatten wir einstimmig Spaß mit diesem Kinoerlebnis.

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Über den Autor
Melanie Weißmann Avatar

Melanie Weißmann

Redakteurin

Melanie ist meist online am PC zu finden. Neben Multiplayern und Meer mag sie Alliterationen und dumme Wortspiele. Gelegentliches Lego-Bauen hilft ihr beim Abschalten.

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