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EA Sports WRC im Test: Die WRC-Lizenz in neuen Händen, geht das wirklich gut?

Ein starkes Debüt.

Kompetentes und spaßiges WRC-Debüt von Codemasters mit vielen Inhalten, guter Fahrphysik und nur wenigen Problemen.

Es ist ein Weilchen her, seit Codemasters zuletzt ein Rallye-Spiel veröffentlicht hat. Aber nicht nur das, das neueste Rallye-Game des Unternehmens ist etwas Besonders. Einerseits, weil es das erste Rallye-Erlebnis unter dem Dach von EA ist. Und zweitens, weil nun die offizielle WRC-Lizenz in den Händen der Rennspielexperten liegt. Und mit EA Sports WRC, dem Debüttitel, stellt man direkt mal unter Beweis, dass die Lizenz ein gutes Zuhause gefunden hat.

Überraschung: Es ist ein Rallye-Spiel

Die jahrelange Erfahrung von Codemasters fließt hier rein und es ist definitiv kein Schnellschuss. Gleichzeitig solltet ihr euch von diesem Rallye-Spiel nicht die außergewöhnlichsten Revolutionen erwarten, die ihr je in einem solchen Titel gesehen habt. Einfach auf dem Boden bleiben. Letztlich liefert EA Sports WRC im Grunde exakt das, was von ihm zu erwarten war. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Was bedeutet das genau? Nun, einerseits authentischen WRC-Rallye-Spaß. Viele Autos, ältere wie neuere, unter anderem moderne Rallyefahrzeuge wie der Ford Puma Rally1 Hybrid oder den Hyundai i20 N Rally1. Ihr könnt mit WRC-, WRC2- und Junior-WRC-Wagen fahren und im neuen Builder-Modus sogar euer ganz eigenes Fahrzeug aus verschiedenen Komponenten zusammenbastelt. So entsteht eine echte Bindung zu eurem eigenen fahrbaren Untersatz.

Ihr könnt in der Cockpitperspektive fahren und noch mehrere andere wählen.

Neben den Fahrzeugen habt ihr dieselben Rallye-Orte der Weltmeisterschaft, von Mexiko über Portugal bis hin zu Finnland und Schweden. Jedes Land teilt sich in unterschiedliche Streckenabschnitte auf und es erwarten euch dementsprechend verschiedene Untergründe: Schnee, Asphalt und Schotter. Ein großes Portfolio an Strecken, darunter tief verschneite Landschaften, staubtrockene Gebiete und saftig grün anmutende Panoramen.

Verschiedene Arten zu spielen

Fahren könnt ihr in verschiedenen Modi, darunter Meisterschaften, ein schnelles Rennen oder Zeitfahren. Eine Rallyeschule bereitet Neueinsteiger auf das vor, was sie hier erwartet. Bei den Moments könnt ihr reale, von der Realität inspirierte und fiktive Szenarien erleben. Und der umfangreichste Modus ist die Karriere, in der ihr sowohl Fahrer als auch Teammananger spielt.

Nicht, dass das alles sonderlich komplex wäre, aber das ihr nicht von Anfang an zur Elite des Rallyesports gehört, versteht sich von selbst. Ihr müsst euch nach oben arbeiten, über die Saison hinweg auf euer Budget achten und wählt im Kalender pro Woche zwischen mehreren verschiedenen Veranstaltungen, die euch angeboten werden. Sponsoren haben wiederum Erwartungen, die es zu erfüllen gilt.

Schnee, Staub, Asphalt... es gibt einige verschiedene Örtlichkeiten.

EA Sports WRC zu spielen, ist dabei nicht so einfach wie etwa ein F1-Spiel. Wer Fehler macht, hat hier zum Beispiel keine Rückspulfunktion, wie man sie aus anderen (Codemasters-)Rennspielen kennt. Auch die Zahl der Neustarts ist begrenzt. Es kommt auf den engen Pisten auf feinfühliges Fahren an und sich da hineinzufuchsen, vielleicht seine Gewohnheiten aus anderen Rennspielen abzulegen, macht Spaß. Und achtet definitiv darauf, wenn euer Mitfahrer sagt, ihr sollt eine Kurve "nicht schneiden", die darauf folgende Strafe kostet euch wertvolle Sekunden.

Der Karrieremodus ist jedenfalls genau das Richtige für euch, wenn ihr euch etwas langfristig damit befassen möchtet. Wer es lieber spontan mag und einzelne Rennen bevorzugt, findet an den anderen Modi ebenfalls seine Freude.

Wie sieht die Technik von EA Sports WRC aus?

Rund vier Jahre liegen zwischen EA Sports WRC und Dirt Rally 2.0, dem letzten Rallye-Spiel von Codemasters. Es wäre traurig, wenn es seitdem keine Fortschritte gegeben hätte. Aber ich kann euch beruhigen. Wie bereits erwähnt, ist das hier kein Schnellschuss. Das gilt unter anderem für die Physik. Die Autos verhalten sich auf den verschiedenen Untergründen spürbar unterschiedlich, das Fahrgefühl ist wirklich gut und auch das Gewichtsgefühl der Fahrzeuge kommt gut rüber. Ein komplett realistischer Simulator ist EA Sports WRC nun nicht – es lassen sich zudem verschiedene Dinge einstellen -, aber es geht in die Richtung.

Natürlich behält Codemasters bei all dem noch immer den Mainstream im Blick, damit das hier nicht zu sehr in die Nische abrutscht. Aber: Wie ich sagte, es ist durchaus eine andere Hausnummer im Vergleich zu anderen Rennspielen, auch aus dem Hause Codemasters selbst, die mit ihren Rückspulmöglichkeiten verzeihender sind. EA Sports WRC möchte herausfordernd, dabei jedoch nicht frustrierend sein. Ich würde sagen, diese Balance hat das Studio recht gut hinbekommen. Mit dem Controller hat man die Wagen gut in der Hand und nie das Gefühl, aus unerfindlichen Gründen die Kontrolle zu verlieren.

Baut euch euer eigenes Rallye-Auto zusammen.

Das gilt gleichermaßen für die Technik, die im Hintergrund ihre Dienste tut. Optisch sieht das alles dank Unreal Engine (4) sehr gut aus, die Strecken haben eine ordentliche Länge (vereinzelt mehr als 30 Kilometer) und der Sound lässt euch kräftig spüren, dass ihr in einem virtuellen Rallye-Wagen sitzt. Die verschiedenen Untergründe, die dröhnenden Motorgeräusche, das Beschleunigen, all das klingt wunderbar und vermittelt ein authentisches Gefühl, im Cockpit eines solchen Wagens zu sitzen.

Wenngleich nicht alles perfekt ist. Codemasters-typisch sehen die Charaktere so aus, wie man es aus ihren anderen Spielen kennt. Man möchte zwar durchaus Emotionen vermitteln, doch das mutet immer ein wenig merkwürdig an. Ähnliches gilt für die Animationen des Publikums, wobei ihr von denen im normalen Verlauf einer Rallyeetappe meist wenig mitbekommt. Wenn ihr es aber seht, fällt es auf. Vereinzelt machen sich zudem Pop-ins bemerkbar, Performanceprobleme spürte ich auf der Xbox Series X hingegen keine.

EA Sports WRC - Fazit

Alles in allem ist EA Sports WRC ein mehr als gelungenes Debüt für die WRC-Lizenz in den Händen von Codemasters. Die jahrelange Rennspielerfahrung des Studios zahlt sich hier definitiv aus. Man liefert ein rundum funktionierendes Produkt mit nur wenigen Mängeln ab, gleichzeitig hat man viele Inhalte zu bieten, die Rallye-Fans eine Weile bei Laune halten werden. Besonders interessant ist natürlich der Builder-Modus, um sein eigenes Fahrzeug zusammezubasteln. Obendrein präsentiert sich EA Sports WRC als forderndes, aber selten frustrierendes Rennspiel. Codemasters erwischt den perfekten Balancepunkt und sorgt bei Anfängern wie bei Profis für Fahrspaß.

EA Sports WRC
PROCONTRA
  • Sehr gut funktionierendes Gameplay
  • Authentische Fahrphysik
  • Offizielle WRC-Lizenz
  • Viele Strecken und Autos
  • Optisch schöne und abwechslungsreiche Landschaften
  • Einzelne technische Probleme, unschöne Besucheranimationen
  • Ladezeiten manchmal einen Tick lang (für SSD-Verhältnisse)

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