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Endless Ocean

Für das Vergessen

Ohnehin stellt Euch das Spiel beinahe jeden nur erdenklichen Komfort zur Verfügung, um das Tauchen so angenehm, wie möglich, zu gestalten: Ist der (eigentlich wundervolle) Soundtrack nicht so Euer Ding, dürft Ihr eigene MP3s von einer SD-Karte abspielen. Außerdem könnt Ihr gemeinsam mit einem Freund via Wi-Fi ins Wasser steigen, wenn auch keine neuen Tierarten dabei untersuchen.

Letztendlich schwächelt Endless Ocean dennoch in zwei Punkten. Einer dieser Punkte ist die Technik, die eigentlich überhaupt keine Rolle spielen sollte, es aber tut, weil sie ein klein wenig von dieser faszinierenden Illusion einer fast realen Welt raubt. Mit langen Ladezeiten vor jedem Tauchgang und einem unverständlichen Verzicht auf Sprachausgabe. Wenn man mitten in einer prächtigen Höhle innehalten muss, um sich durch den Monolog seiner Kollegin auf dem Schiff zu klicken, ist das nervtötend. Seltsam ist außerdem, dass man neue Ausrüstung per E-Mail erhält - aber gut, darüber kann man hinwegsehen.

Nicht hinwegsehen kann man darüber, dass sich das Spiel in einigen Bereichen unnötig limitiert, wodurch es einen kleinen Teil seines Potentials verschenkt. Da ist zum Beispiel die immer gleiche Kontaktaufnahme mit den Meerestieren: Ein paar Mal antippen, kurz streicheln und schon kennt man das Lebewesen sowie seinen Namen.

Besuch von einem Pinguin.

Es existieren zwar insgesamt drei Bekanntheitsgrade pro Tier, die aber ebenfalls alle auf die gleiche Weise erreicht werden. Ihr dürft den meisten Fischen etwas Futter anbieten, was eine kleine Herausforderung darstellen könnte; herauszufinden, wer was mag etwa. Aber da es lediglich eine Sorte Futter gibt und Euch dies sogar unbegrenzt zur Verfügung steht, erübrigt sich das ebenfalls.

Endless Ocean will eben nicht fordern und das ist sein gutes Recht. Genau genommen, ist das ja sogar einer der Gründe, warum das Spiel so einzigartig ist. Nur muss man sich dessen natürlich im Voraus klar sein, um Enttäuschungen zu vermeiden.

Doch wenn man sich auf das ungewöhnliche Konzept erst einmal eingelassen hat, wird man es genießen. Allein die Atmosphäre unter Wasser, sich treiben zu lassen, in die Dunkelheit des Meeres hinabzutauchen. Den traumhaft animierten Tieren zu begegnen, sich ihnen einfach nur zu nähern, sie zu beobachten. Den riesigen Ozean vollkommen frei erkunden zu können, wirklich jedem Lebewesen über den Weg zu laufen und auch die letzte Höhle zu entdecken.

Das Schiff ist der Ausgangspunkt für all Eure Expeditionen.

Die angenehme Steuerung trägt ihren Teil dazu bei: Einfach die Wiimote auf den Bildschirm richten und den B-Button gedrückt halten, um Euch in eine Richtung zu bewegen. Interagieren mit A, Gegenstände auswählen per Steuerkreuz, das war's im Prinzip. Den Nunchuk benötigt Ihr zum Spielen überhaupt nicht. Zum Glück kann man nur sagen, stellt Euch das Schwimmen per Analogstick doch in so vielen Titeln vor nahezu unlösbare Probleme.

Und falls das alles noch nicht ausreichend Anreiz dargestellt hat, Endless Ocean eine Chance zu geben, ist hier noch ein Grund: Es kostet gerade einmal 30 Euro. Halb so viel wie ein gewöhnliches Wii-Spiel quasi. Obwohl es doppelt so gut ist wie ein gewöhnliches Wii-Spiel. Mindestens.

Aber im Ernst, gebt diesem Spiel eine Chance! Nicht einfach nur, weil es anders ist, sondern weil es Spaß macht. Weil es eine besondere, eine einzigartige Erfahrung bietet, die Euch so schnell nicht mehr loslässt. Ihr müsst nur abtauchen. Einfach nur abtauchen und schon werdet Ihr die Welt um Euch herum vergessen. Versprochen!

8 / 10

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