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Psychologe: Spiele mit Oslo-Attentat zu verbinden, ist eine 'Form von Rassismus'

Oder auch Ignoranz

Computer- beziehungsweise Videospiele mit dem Attentat von Oslo in Verbindung zu bringen, könnte man nach Ansicht des klinischen Psychologen Christopher Ferguson durchaus als eine Form von Rassismus bezeichnen.

Ferguson gilt unter anderem als Experte für Gewalt in Videospielen und sprach mit Forbes über das Thema.

"Ich weiß, dass es ein wenig kontrovers ist, das zu sagen, aber bei diesen Morden gibt es eine bestimmte Form von Rassismus", erklärt er. "Wenn Schießereien in einer Innenstadt an Schulen passieren, die hauptsächlich von Minderheiten besucht werden, werden Videospiele nie zum Thema gemacht. Aber passiert es in Schulen mit überwiegend weißen Schülern oder in Vororten, drehen die Leute durch und geben zwangsläufig Videospielen die Schuld. Ich denke, hier liegt eine bestimmte Form von Rassismus oder Ignoranz vor."

"Es gibt da draußen Gruppen von Leuten, die Videospiele für alles verantwortlich machen", sagt Ferguson. "Sie sind wirklich wie sensationsgeile Krankenwagen-Jäger. Ich denke, es ist unverantwortlich und rücksichtslos, politisch von der Tragödie anderer profitieren zu wollen, aber sie tun es. Aber selbst diese Gruppen waren bei der Oslo-Tragödie sehr viel leiser."

"Wissenschaftlich gesehen ist die Vorstellung, dass Gewalt in Spielen, Filmen oder dem Fernsehen zu Massenmorden beiträgt, so ziemlich widerlegt worden und es gibt keine echte Grundlage dafür. Die Entscheidung des Supreme Court hat sicherlich geholfen, vor allem weil sie sich so klar ausgedrückt haben, dass derzeitige Forschungsergebnisse einen solchen Schluss nicht zulassen."

Seit dem Columbine-Amoklauf im Jahr 1999 wurden diverse Studien zu dem Thema durchgeführt, die allerdings keine wirkliche Verbindung zwischen solchen Taten und Videospielen herstellen konnten.

"Eines, was wir von diesen Forschungen gelernt haben, ist, dass ungefähr 95 Prozent der männlichen Jugendlichen ein gewalthaltiges Videospiel gespielt haben", so Ferguson. "Das macht es zu einer kniffligen Sache, wenn solche Dinge passieren und der Täter ein männlicher Jugendlicher ist. Die Chancen stehen hoch, dass er ein gewalthaltiges Videospiel gespielt hat."

"Das Spielen von gewalthaltigen Videospielen bei einem männlichen und jugendlichen Täter mit Massenmorden in Verbindung zu bringen, ist so, als würde man die Tatsache, dass er Sneaker getragen hat, dafür verantwortlich machen. Ein solches Verhalten ist so geläufig, dass es keinen prognostischen Wert hat."

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