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REKA: Ich verstehe gut, warum diese Hexen-Simulation große Begeisterung im Netz auslöste

Wie Berlin die slawische Kultur vor der Tür entdeckte

Wenn ihr euch mal in der Kulisse eines Horrorspiels wohlfühlen dürft, dann seid ihr bei Reka gelandet. Das ist ein neues Hexenspiel vom Berliner Entwicklerstudio Emberstorm Entertainment, in dem eine kleine Hexenschülerin bei der mächtigen Baba Jaga landet. Das ist eine bekannte Hexenfigur aus der slawischen Mythologie. Wälder, verlassene Holzhütten und Magie, die man sonst eher aus düsteren Horrorstreifen kennt, dürft ihr im Spiel gemütlich dekorieren und erkunden. Zudem könnt ihr die osteuropäische Kultur näher kennenlernen.

Als das Haus der Baba Jaga, das typischerweise auf zwei Hühnerbeinen steht, letztes Jahr im August zum ersten Mal bei Twitter präsentiert wurde, sahnte der Beitrag mal eben über 26.000 Likes ab. Nicht alle Reka-Trailer sind gleich beliebt, aber es fällt auf, dass ausgerechnet dieses Haus, welches man übrigens selbst gestalten kann, viele Menschen fasziniert. Ob die Mischung aus Hühnerbeinen und Basisbau das einzige ist, was Reka 2024 bieten wird, habe ich bereits herausgefunden, als ich das Spiel auf der gamescom mit Julietta Grunewald und Tobias Hermann von Emberstorm zusammen anspielen durfte. Gameplay und noch mehr Eindrücke seht ihr im obigen Video.

Diese mystischen Tiere tauchen erst später im Wald auf, sind aber besonders niedlich | Image credit: Reka, Fireshine Games, Emberstone Entertainment

Die Hexenschülerin, die den Namen des Spiels prägt, befindet sich gleich zu Anfang in einem Wald, in dem magische Quellen, antike Gegenstände und mythische Tiere warten. Aber um die Magie im Wald überhaupt zu sehen oder zu nutzen, muss Reka erst einmal in die Obhut der großen Baba Jaga genommen werden. Hier lernt sie Mixturen und Zaubersprüche, um in verschiedenen Wäldern zu überleben und weitere Gebiete zu erkunden. Vor allem bekommt die Hexe aber ein eigenes Haus auf Hühnerbeinen spendiert, das ihr nach Belieben bauen und gestalten könnt. Nach und nach lernt ihr auch die menschlichen Bewohner im Wald kennen und begleitet die kleine Hexe auf ihrer besonderen Reise.

In eurer eigenen Hütte könnt ihr Möbel und andere Gegenstände frei bewegen, um eure Basis nach Lust und Laune zu dekorieren. Begriffe wie Cottage Core oder Dark Witch sind in unserer Sitzung gefallen - Stilrichtungen, die ihr im Spiel wiederfindet. Generell könnt ihr euch aber auf klassische, anthropogene und antike Möbelstücke, Dekorationen und Farben einstellen, die im Wald verteilt sind. Obwohl viele Spiele dieser Art keine Geschichte haben, wird Reka eine abgeschlossene Handlung für euch bereithalten, versichern mir die Entwickler.

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht

Wildtiere dürfen natürlich auch nicht fehlen. Die Begegnungen mit Rehen entschleunigen die Geschwindigkeit von Reka angenehm. | Image credit: REKA, Fireshine Games, Emberstone Entertainment

Welche Form die Handlung hinter REKA annimmt, kann ich euch noch nicht sagen, stattdessen habe ich aber einiges über die Entstehungsgeschichte des Spiels selbst herausgefunden. Das Haus auf Hühnerbeinen sowie Baba Jaga kennt ihr vielleicht schon aus Filmen, Märchen oder Erzählungen. Als gebürtige Russin kenne ich diese Figuren, seit ich ein Kind bin, und weiß, wie viel kulturelles Gewicht sie mitbringen. Auch die Wälder, die Außen- und Innenarchitektur der Holzhütten oder die Gestaltung der Natur kommt mir beim Spielen vertraut vor. Das freut Julietta und Tobias, denn sie zielen auf eine authentische Darstellung der slawischen Folklore ab. Dafür haben sie sogar unzählige Museen und Orte besucht und Interviews mit verschiedensten Menschen aus slawischen Ländern durchgeführt. Eine gelungene Recherche, denn ich erkenne die entspannte und doch etwas schaurige Atmosphäre sofort wieder.

Julietta Grunewald und Tobias Hermann von Emberstorm Entertainment. | Image credit: Eurogamer.de

Das Team hinter Reka ist aus ähnlichen, aber nicht aus den gleichen nostalgischen Gründen wie ich von der osteuropäischen Kultur und Ästhetik fasziniert. "Wir wollten unbedingt ein Spiel entwickeln, das räumlich so nah wie möglich an Berlin spielt", erzählt mir Julietta. Eine lokale und nahbare Erzählung sei dem Team wichtig. Bei der Recherche nach einem passenden Ort lernten sie schnell, dass Berlin viele slawische Wurzeln hat. Nicht nur in Ost-Berlin, sondern überall sonst auch: In der Architektur, an verschiedensten Orten und in vielen Gegenständen verstecken sich alte Geschichten aus fernen Kulturen. Als sie anfangen über die Slawische zu recherchieren, fällt ihnen auf, dass die Kultur so reichhaltig ist, dass man mit Leichtigkeit ein ganzes Spiel damit füllen kann.

Bei Reka dürft ihr eure Hexenhütte so gestalten, wie ihr wollt. Egal ob düstere Hexe oder friedliches Cottage Core - eurem Stil sind keine Grenzen gesetzt. | Image credit: REKA, Fireshine Games, Emberstone Entertainment

Abgesehen vom Stil, welcher durch den Basebuilder viel Raum einnimmt, kann Reka aber noch viel mehr auf ihren Reisen entdecken. Die Hexenschülerin bekommt verschiedene Aufgaben, um die Welt besser kennenzulernen. Manchmal trifft sie dabei auf Siedlungen, mit deren Bewohnern sie gemeinsam kleine Abenteuer erlebt. Manchmal muss Reka aber einfach Katzen im Wald suchen, Kräuter sammeln oder neue Möbelstücke finden. Der Fortschritt soll dabei möglichst gemütlich verlaufen. Gruselig wird es ein wenig, wenn die Sonne untergeht oder Nebel aufzieht, denn die Tageszeiten verändern sich dynamisch und unabhängig von Rekas Handlungen. Von Zeit zu Zeit entdeckt die Hexenschülerin Orte, an denen es spukt, lebendige Gegenstände tanzen oder Schriftzeichen in den Boden gemalt sind. Hier kann Reka Rituale ausführen oder Gegenstände sammeln, die sie für ihre Alchemie zu Hause braucht. Die Gebiete entfalten sich stetig weiter. Später soll die kleine Hexe durch weitere Wälder, Sümpfe und Dörfer ziehen, denn das Ende der Demo verrät, wie sich das eigene Häuschen auf Hühnerbeinen plötzlich selbst bewegt.

Was Fireshine Games auf der Gamescom 2023 noch zu bieten hatte

Vertrieben und beworben wird REKA von Fireshine Games, einem Publisher aus Großbritannien. Die hatten einen besonderen Bereich bei der Indie Arena Booth, in dem sie viele weitere Spiele aus dem Sortiment präsentierten. Aus Neugierde bei der Beschreibung "Deckbuilder-Tower-Defense-Civilization" habe ich mir kürzlich noch die Demo von These Doomes Isles angeschaut. Das Aufbauspiel hat mich ebenfalls positiv überrascht. Dieses und vier weitere Indies aus dem Sortiment stellt euch Product Manager Sam McKie im folgenden Interview aber selbst vor:

Was haltet ihr von Spielen mit kulturellem Hintergrund? Fällt euch da gleich ein anderes Beispiel ein? Ich muss dabei gleich an Röki denken, ein Adventure, das mit der skandinavischen Folklore spielt.

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Ana Kudinov Avatar
Ana Kudinov: Ana macht bei Eurogamer.de seit 2020 die Video-Redaktion. Sie streamt in ihrer Freizeit und spielt viel Strategie- und Indiespiele am PC - kann aber grundsätzlich mit jedem Genre und jeder Konsole etwas anfangen. Ana liebt es sich über Japan und Anime zu unterhalten und verbringt dementsprechend auch viel Zeit mit JRPGs und anderen Besonderheiten aus dem asiatischen Raum.
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