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Rollenspiele, die (fast) nur ihr kennt

Und das Eine, das gewonnen hat

Ihr seid kompliziert. Oder auch nicht, denn eigentlich hat sich wieder „nur" eine übersichtliche Zahl an Kandidaten an der Frage zu „Rollenspielen, die (fast) keiner kennt" beteiligt. 14, um genau zu sein. Da will ich jetzt nicht vier einfach hinauswerfen, also kommt hier jeder, der was schickte, zu seinem Recht. Auch die Auflistung in der Reihenfolge, wie die Texte hereinkamen, war jetzt nicht weiter schwierig.

Das Problem, das sich daraus ergibt, ist ein ganz anderes: Wie würfel ich jetzt den Gewinner aus? Ich habe einen vierzehnseitigen Würfel, aber der ist mehr ein Kuriosum als alles andere. Ein solcher Kubooktaeder – ja, ich musste auch nachgucken – ist ein archimedischer Körper aus Vier- und Dreiecken. Solche Würfel landen viel lieber auf den günstigen viereckigen Seiten als den wackeligen Dreiecken, so dass die Zahlen auf diesen bevorzugt werden und keine Idealverteilung entsteht. Außerdem hat meiner schrullige Runensymbole drauf, ich weiß nicht mal mehr aus welchem System der stammt und wem ich hier welche Rune zuweisen sollte, was diese bedeuten könnte und überhaupt. Auch eine Kombination aus W10 und W4 scheidet aus. Die Eins kommt nicht vor und die bei einem einzelnen Würfel garantierte Idealverteilung gibt es auch wieder nicht.

Also suchte ich nach einem Online-Würfel-Generator, der einen W14 mit Idealverteilung simuliert. Nicht gerade romantisch, aber was soll ich machen? 14 nummerierte weiße Tauben steigen lassen und gucken, welche zuerst irgendwo ankommt? Hab keine Tauben. Pandabären-Wettrennen? PETA killt mich. Also ein simpler Zahlengenerator. Simpel, banal, billig, online. Igitt. Aber was hilft es. Der Zufallsgenerator der Agitos Websolutions generiert nicht nur tolle Passwörter wie +w;iJ09$VpNL, sondern pickt auch Gewinner von eins bis 14.

Und das Ergebnis ist: Die Meisterzahl der Erleuchtung, 11! Huh, hätte nicht gedacht, dass ich diese Aussage mal in Zusammenhang mit Playmobil treffen würde. Egal, Glückwunsch an biff999.

1) Blaze & Blade (PSOne & PC)

Geschrieben von: Lucan815

Erschienen: 1998

Entwickler: T&E Soft

Erhältlich über: Amazon

Blaze & Blade auf der PSX, ca. 1999. Leichte Action-Rollenspiel-Kost mit einer eher dünnen bis überhaupt nicht vorhandenen Story. Auch die Grafik war nichts Besonderes, pixelig, wenig Polygone, aber immerhin zweckgemäß.

Klingt nicht nach den besten Voraussetzungen für ein Rollenspiel, das im Gedächtnis bleibt, allerdings hatte das Spiel eine wirklich entscheidende Stärke: Den Vier-Spieler-Koop-Modus. Quasi das gesamte Spiel ließ sich per Multitap mit drei weiteren Freunden durchspielen, was für unheimlichen Spaß sorgte.

Eine Auswahl aus mehreren Charakterklassen und Skillbäumen sowie dem natürlichen Wunsch der Spieler, seinen Charakter weiterzuentwickeln, machte den Multiplayer zu etwas Außergewöhnlichem, was man in der Form seit Secret of Mana eher selten zu sehen bekam. Mit meiner Stammgruppe, ein paar Bier und einem freien Samstagabend würde ich jederzeit noch mal eine Runde Blaze&Blade spielen!

2) Treasure Hunter G (Super Famicom)

Geschrieben von: maddze

Erschienen: 1996

Entwickler: Square

Erhältlich über: eBay

Treasure Hunter G ist ein eher unbekanntes, 1996 erschienenes Rollenspiel für das Super Nintendo. Hier in Europa ist es nie erschienen, in Japan war es ein absoluter Hit und später wurde es auch in Amerika veröffentlicht. Treasure Hunter war das letzte von Square veröffentlichte RPG auf dem SNES. Die Grafik gehört zu dem Besten, was es auf dem SNES gab. Ich würde sogar sagen, es ist das grafisch beste Spiel. Es reicht schon fast an N64-Grafiken ran. Die Story ist einmalig erzählt und die Charaktere sehr tiefgründig beleuchtet. Ich würde es heute noch spielen, auf jeden Fall. Habe viele alte Konsolen und bin leiderschaftlicher RPGler, aber das Spiel bleibt mir immer in Erinnerung :-)

3) DOOM RPG (Mobile)

Geschrieben von: Frybird

Erschienen: 2005

Entwickler: Fountainhead Entertainment

Erhältlich über: EA Mobile

Doom ist also laut Herrn Woger kein Rollenspiel? Nicht ganz richtig. 2005, in einer Zeit vor Infinity Blade und Angry Birds, als die meisten Mobiltelefonierer noch mit "Snake" zufrieden waren und gewöhnliche Handys sich in Grafikleistung oft nicht mal mit einem Super Nintendo messen konnten, veröffentlichte JAMDAT (inzwischen EA Mobile) zusammen mit id Software einen Titel der Doom-Serie, dessen Konzept geradezu bizarr für den Großvater moderner Ballerspiele wirkte.

DOOM RPG für Java-fähige Handys. Optisch absolut originalgetreu zum Shooter-Klassiker, verwandelte das Handygame Doom in rundenbasiertes Rollenspiel mit Rougelike-Allüren. Zug um Zug kämpfte man als typischer Doom-Marine auf ganz untypische Weise gegen die diversen, oft altbekannten Höllenbruten, musste für jedes Monster die passende Waffe einsetzen, kleine Rätsel lösen, sich mit anderen Überlebenden unterhalten und sich von Kanonenfutter zur Killermaschine hochleveln.

Und das ganze trotz wenig Speicher und schwacher Technik mit über 30 verschiedenen Gegnern und mindestens fünf Stunden Spielzeit. Alter Look, frisches Gameplay. Sowohl für Nostalgiker als auch für RPG-Freunde ein netter Dungeon-Crawl für unterwegs. Heutzutage wirken natürlich sowohl die bewusst klassische Optik als auch das Gameplay mit seinen 45-Grad-Drehungen und simplen Spielmechaniken dieses 270kb großen Games genauso hoffnungslos veraltert wie seine Vorlage, aber dennoch versprüht das Kämpfen gegen pixelige Höllenhunde und die Suche nach geheimen Türen einen ganz eigenen Charme im Vergleich gegen moderne Smartphone-Spiele. Und immerhin hat es das Spielprinzip nicht nur zu Ablegern geschafft, sondern auch zu einer Fortsetzung namens Doom 2 RPG. Auf dem iPhone, natürlich.

4) Seiken Densetsu 3 (Super Famicom)

Geschrieben von: Kinta

Erschienen: 1995

Entwickler: Square

Erhältlich über: eBay

Secret of Mana ist Kult, so viel steht fest, doch viele wissen gar nicht, dass es sich bei dem Spiel um den zweiten Teil einer langjährigen RPG-Reihe handelt. Den Höhepunkt dieser Serie gestaltet meiner Meinung nach Seiken Densetsu 3, welches hier wohl Secret of Mana 2 geheißen hätte, wenn es denn veröffentlicht worden wäre. Doch damals dachte man sich, dass man dem Westen lieber ein westliches Produkt serviert, nämlich Secret of Evermore (welches auch genial ist, aber nicht so genial). Die Features, mit denen Dragon Age: Origins 2009 die Rollenspielgemeinde in Entzückung versetzte, konnten in – für damalige Verhältnisse – beeindruckender Komplexität bereits 1995 in Seiken Densetsu 3 erlebt werden. Zur Auswahl stehen sechs Charaktere, von denen jeder eine eigene Geschichte hat.

Jeweils zwei Charaktere bilden dabei ein Story-Paar, da sich ihre Geschichten im Verlauf des Spiels immer wieder überschneiden und gegenseitig vorantreiben. Nach einem individuellen Einstieg für jeden Charakter folgt die Geschichte zwar einem semi-linearen Verlauf (zum Teil darf die Reihenfolge, in der Dungeons abgeklappert werden, selbst bestimmt werden), jedoch kommt es je nach Charakterwahl zwischen den drei gewählten Figuren zu sehr individuellen Konversationen, da jede Figur eigene Motive und Ziele mit einbringt. Klingt nach Dragon Age: Origins, oder? Das große Finale des Spiels teilt sich noch mal in drei verschiedene End-Dungeons auf, für jedes Story-Paar einer und inklusive ganz eigenem Endboss. Bei Seiken Densetsu 3 handelt es sich nicht nur um eines der komplexesten Super-Nintendo-Spiele, sondern auch um eines der schönsten. Für mich ganz klar das beste Spiel für das SNES!

Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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