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Call of Duty: World at War

Zurück in die Vergangenheit

Die Gefechte spielen sich dabei eine Spur flotter, als bei Modern Warfare. Durch die recht durchschlagkräftigen Gewehre und die meist ungepanzerten Figuren genügt manchmal schon eine Kugel, um Eure Gegenüber in den virtuellen Orkus zu befördern.

Allein die Schrotflinten wirken in diesem Zusammenhang etwas zahnlos und können nur auf sehr engen Karten punkten. Große Unterschiede werdet Ihr aber trotz des anderen Waffenarsenal, einer Giftgas-Granate und Molotow-Cocktails aber kaum entdecken. World at War versetzt das Gameplay des Vorgängers schlicht in den Zweiten Weltkrieg. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Angepasst wurden auch die Spezialangriffe, die Ihr Euch durch eine Kill-Serie erarbeitet. Während nach drei Angriffen wie gehabt ein Aufklärungs-Flugzeug die Position Eurer Feinde verrät und der Artillerie-Angriff ein ähnlich vernichtendes Ergebnis wie der Luftschlag generiert, wartet nach sieben Kills in Folge kein mächtiger Kampfhubschrauber, sondern ein Rudel beißwütiger Hunde auf Eure Feinde. Die massiven Schäferhunde stürzen sich auf die Gegner und können sie mit einem Biss in die Kehle zu Boden schicken.

Kein Hund ist bei der Entwicklung zu Schaden gekommen.

Zum Glück lassen sich die Angreifer durch Beschuss und durch das schnelle Drücken der Nahkampftaste aufhalten. Trotzdem ist man während des Angriffs extrem verwundbar und kann nur selten dem Tod von der Schippe springen.

Bei den Spielmodi erwartet Euch das gesamte Programm aus dem Vorgänger, samt Krieg aus dem dritten Teil und dem Klassiker Capture the Flag. Wer noch nicht das Vergnügen hatte, eine Runde Krieg zu bestreiten, darf sich auf sehr konzentrierte Gefechte um einzelne Missionsziele freuen. Erst müssen neutrale Punkte eingenommen, dann verteidigt bzw. zerstört werden. Kommen dann noch auf manchen Karten Fahrzeuge ins Spiel, entsteht eine wilde Zerstörungsorgie, die Euch immer wieder in die berühmt berüchtigte Kill-Cam befördert. Zusammen mit den Dutzenden Einstellmöglichkeiten und der Möglichkeit, eigene Server zu eröffnen, liefert Call of Duty: World at War alles was das Multiplayer-Herz begeht, ohne aber selbst Zeichen zu setzen. Nur Fans des Szenarios werden dem Meister Modern Warfare den Rücken kehren.

Mal ganz abgesehen von den unangenehmen Zwischensequenzen, die mit fast kindlicher Naivität, gestörten Feindbildern und viel Pathos ein verfremdetes Bild des Zweiten Weltkriegs zeichnen, hat Treyarch bewiesen, dass sie zumindest diesmal ihre Hausaufgaben gemacht haben.

Die Panzer-Sequenzen sind nett, aber gewöhnlich.

World at War baut auf den Qualitäten des Vorgängers auf und fügt ein paar interessante Elemente, wie den Coop-Modus, hinzu. Was die Inszenierung angeht, präsentiert sich der neueste Call of Duty-Ableger deutlich besser, als der etwas missratene dritte Teil. Ihr bekommt eine brachiale Schlachtfeld-Erfahrung geliefert, die sich nur wenige Durchhänger erlaubt und als klassischer Ego-Shooter hervorragend funktioniert.

Nichtsdestotrotz hatte man sich eigentlich schon bei dritten Teil am Szenario satt gesehen. Da der historische Hintergrund storytechnisch wenig Überraschungen (wir wissen wohl alle, wer gewonnen hat) parat hält, ergötzt sich auch World at War zu sehr an seinen brachialen Gefechten. Die Entwickler sollten sich in Zukunft mehr auf fiktionale Eigenkreationen verlassen. Es muss ja nicht gleich eine Innovations-Bombe a la Far Cry 2 sein, doch einige Elemente, wie die ständig neu auftauchenden Gegner, haben 2008 nichts mehr in einem modernen Shooter zu suchen. Ohne wirklich neue Spielideen reicht es also nicht ganz, um Modern Warfare zu überflügeln. Falls Ihr aber bei der durchgekauten Thematik keinen Brechreiz bekommt, könnt Ihr wenig falsch machen.

Call of Duty: World at War erscheint am 14. November für PC, Xbox 360 und Playstation 3.

8 / 10

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