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F.E.A.R. 2: Project Origin

Erschreckend

Als deutlich langweiliger entpuppen sich da zwei Geschützsequenzen, bei denen Ihr einen Granatwerfer besetzt und ziemlich sinnfrei Gegner umnietet. Das Gerät hat zwar eine hübsche Durchschlagskraft, erfordert aber wenig Talent, um die Angreifer zu bezwingen. Mehr Probleme dürftet Ihr mit zwei neuen Gegnern haben, die durch Almas Ausbruch entstanden sind.

Missgestaltete Replica-Commander bewegen sich mit blitzschnellen, abgehackten Bewegungen auf Euch zu, springen Euch an und wollen Euch anschließend die Kehle aufreißen. In einer kleinen Quicktime-Sequenz, die nur einen Knopf erfordert, seid Ihr sie jedoch schnell wieder los, um sie anschließend in Zeitlupe zu braten.

Den Höhepunkt markieren aber die Remenants, veränderte Zivilisten, die mit ihrer Willenskraft tote Soldaten in Marionetten verwandeln, die dann schön schrecklich animiert auf Euch ballern. Auch hier habt Ihr ohne Slow-Motion keine Chance, die flinken Bösewichter zu erledigen. Gemeinsam mit den unsichtbaren Assassinen, zielsicheren Scharfschützen, riesigen Mechs und dick gepanzerten Front-Einheiten liefert F.E.A.R. 2 also genug Vielfalt, um die Innovationslosigkeit einigermaßen zu überstehen.

Hinsichtlich der Locations wird ebenfalls deutlich mehr geboten als beim Vorgänger. Statt langweiliger Büroflure und grauer Tunnel geht es schon mal in eine Grundschule oder in die zerstörten Straßen der Großstadt. Trotzdem seid Ihr immer wieder in engen Korridoren und optisch einfallslosen Gebäuden unterwegs. An diesen Stellen beginnt dann auch die Atmosphäre zu bröckeln.

F.E.A.R. 2: Project Origin - Waffenarsenal

Während die Figuren mit ihren vielen Details über jeden Zweifel erhaben sind, ist den Grafikern bei manch einer Level-Architektur scheinbar die Lust vergangen. Die Qualität schwankt zwischen Call of Duty 4 und Halo...dem zweiten Teil. Wobei die PS3-Fassung sogar noch mit einem Framrate-Problem zu kämpfen hat und dadurch immer wieder ausgebremst wird.

Ähnlich lustlos wirkt zudem der Multiplayer. Das Zeitlupenfeature des Vorgängers wurde einfach weggekürzt. Damit fällt bei den normalen Spiel-Modi - ihres Zeichens Deathmatch, Team Deathmatch, Capture the PHLAG (kein Scherz), eine Art Conquest und ein Bomb-Modus - das einzige Alleinstellungsmerkmal flach. Ihr könnt Euch zwar eine eigene Klassen zusammenbasteln, doch ohne das Erfahrungspunktesystem eines Call of Duty 4 verliert man in den sehr generischen Multiplayer-Leveln schnell die Lust.

Allein der „Gepanzerte Front“-Modus bringt etwas Abwechslung. Hier müssen wie bei Bad Company nach und nach Kontrollpunkte eingenommen werden, während pro Seite ein monströser Mech zur Verfügung steht. Die Auseinandersetzung der beiden Kolosse und die Unterstützung der beiden Team dürften für einige spaßige Stunden sorgen. Trotzdem zu wenig, um im harten Konkurrenz-Umfeld zu bestehen.

Die Bilder stammen übrigens alle aus der PC-Version...

Die Vollversion von F.E.A.R. 2 kann die Schlagzahl der Demo bzw. der gezeigten Vorschau-Abschnitte leider nicht halten. Obwohl Monolith einige Kritikpunkte des damals einmaligen Vorgängers ausmerzte, fehlt dessen Durchschlagskraft, um den Titel weiter nach oben zu befördern. Insbesondere was Gegner-KI, Waffenhandling und Zeitlupe anging, konnte der erste Teil Zeichen setzen und sich von der Konkurrenz locker absetzen. Dieser Innovationsbonus fällt beim zweiten Teil einfach flach.

Erschwerend kommt hinzu, dass die neuen Spielelemente zum Teil so generisch angelegt wurden, dass sie den Titel qualitativ eher nach unten, als nach oben ziehen. Ärgerlich, denn der Titel macht ansonsten alles richtig, was einen guten Shooter ausmacht. Die auf den Punkt gebrachte Steuerung, die faszinierenden Zeitlupengefechte und das packende Setting sind immer noch absolute Genre-Spitze. In punkto Grafik will es dann allerdings bei der Konsolenfassung nicht mehr hinhauen. Statt die sonst so hervorrangende Atmosphäre zu fördern, drückt sie diese mehr als deutlich herunter. Kurzum: Für mehr als eine 7 reicht es auf PS3 und Xbox 360 angesichts der genannten Mängel leider nicht.

F.E.A.R. 2: Project Origin erscheint am 13. Februar für Xbox 360, PS3 und den PC. Den Test zur PC-Version liefern wir am morgigen Tage nach.

7 / 10

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