Fallout 3

Langsam aber sicher lernt man seine Umgebung und den eigenen Vater kennen, der eine wichtige Rolle im Leben des Heldens einnimmt. Gleichzeitig bereitet man sich in der Kindheit für den Ernstfall vor, der dann mit 19 und dem Verschwinden der Bezugsperson eintritt. Ohne ein Wort zu sagen, verlässt er als erster Mensch die trügerische Sicherheit des Atomschutzbunkers und lässt Euch verzweifelt zurück.

Nun muss die Hauptfigur sich auf die Suche nach seinem Vater und der Wahrheit machen. Was hat er vor? Warum ist er einfach so verschwunden? Ein großes Abenteuer beginnt und der Spieler sitzt mittendrin. Bethesda wird Euch dabei so viele Freiheiten wie möglich lassen, doch im Gegensatz zu Oblivion ist ein Ende vorgesehen. Genauer gesagt ein Ende von neun verschiedenen, die von Eurer Handlungsweise, Eurem Charakter und einigen Schlüsselerlebnissen bestimmt werden.

Ein kleines Geheimnis versteckte sich in einem unscheinbaren Lade-Screen , gab es noch einen Wert zu sehen, wo die Anzahl der gegessenen Leichen gezählt wird. Ist es also möglich, sich auch im Laufe des Spiels in einen verstrahlten Zombie zu verwandeln? Leider gab es dazu keinen Kommentar von Bethesda, aber Zombie-Fans können ja mal kräftig die Daumen drücken.

So weit, so gut. Leider gibt es noch ein paar Punkte, die gerade für den deutschen Markt unangebracht wirken. Momentan wird noch darüber nachgedacht, ob man im Rahmen der freien Entscheidungen auch die überall herum streunenden Kinder umbringen kann. Und auch der Gewalt-Level wirkt auf den ersten Blick noch verstörend. In einem Interview mit dem Eurogamer-Netzwerk machen die Entwickler noch darüber Scherze. Hoffen wir, dass dies die USK genauso entspannt sieht.

Mal ganz ehrlich, was ist so schlimm daran, das Fallout einen Schritt ins 21. Jahrhundert macht? Ja, die Vorgänger waren Rollenspiel-Meisterwerke und faszinierten gerade durch ihre taktischen Schlachten und die etwas gemächlichere Vorgehensweise. Aber auch eine altehrwürdige Serie darf sich doch entwickeln und verändern?! Ich finde es ist ein logischer Schritt, Fallout in die dritte Dimension und gleichzeitig in die Egoperspektive zu befördern.

Bethesda hat mit Oblivion bewiesen, dass sie ihr Handwerk verstehen und eine fantastische Welt erschaffen können. Und diesmal haben sie nicht eine ausgelutschte Fantasy-Welt zur Verfügung, sondern ein geniales Mad-Max-Szenario, das Fans post-apokalyptischer Geschichten in Begeisterung versetzen wird. Es ist natürlich noch zu früh, um eine Einschätzung abzugeben, doch in meinen Augen darf man sich auf Fallout 3 freuen.

Ich kann selbst es kaum abwarten, Hand an zu legen. Am besten bete ich schon mal zu den Videospielgöttern und hoffe auf eine tolle Überraschung zur Games Convention.