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Far Cry 2

Brennendes Afrika

Leider reichte die Zeit nicht, um die nächste Mission zu erfüllen. Ein unwichtiges Kamerateam von so einem seltsamen Musiksender namens MTV drängt mich von meinem Platz weg. Immerhin kann ich ihnen noch kurz Amancio klauen und lasse ich mir von ihm noch ein paar Details zum Spiel erklären, die es nicht in die Präsentation geschafft haben.

1. Hintergrundgeschichte: Das Land, in dem Far Cry 2 spielt, wollte mit den Söldnern eigentlich den Frieden sichern. Die Regierung brach jedoch zusammen und die bezahlten Soldaten verlassen das Land erst, wenn sie ihren Lohn bekommen haben. Sie teilen sich wiederum in zwei Partein auf, die APR und UFFL. Euer Charakter hat aber nur ein Motiv: Rache. Er möchte einen Waffenhändler namens Schakal erledigen, der alle Seiten mit Tötungswerkzeugen unterstützt.

2. Feuer: Feuer spielt in Far Cry 2 eine entscheidende Rolle. Im trockenen Gras breitet sich der Flammenteppich wunderbar aus und kann als taktisches Element verwendet werden. Wollt Ihr zum Beispiel Euren Rückzug sichern, platziert Ihr einfach einen Molotow-Cocktail auf Eurem Fluchtweg. Außerdem schneidet Ihr so Gegner von ihrer Unterstützung ab. Das verbrannte Gras regeneriert sich übrigens nach einer Weile, sodass sich die Spielwelt nicht in eine große Brandrodung verwandelt. Für einen der dynamischen Tag-und-Nacht-Zyklen bleibt der Schaden aber bestehen.

Far Cry 2 auf Konsole

3. Waffen: Um dem Realismus-Anspruch gerecht zu werden, nutzt sich jede Waffe mit der Zeit ab und blockiert so irgendwann. Beim Waffenhändler könnt Ihr Eure Lieblingswaffe aber wieder in Gang bringen und sie sogar aufwerten. Über Herausforderungen erhaltet Ihr so genannte Waffenhandbücher, die ihnen zu mehr Durchschlagskraft oder einem dickeren Magazin verhelfen. Das Arsenal entspricht nahezu 1:1 dem Shooter-Standard. Überraschungen gibt es nur in Form von fernzündbaren Minen und einem wirklich schicken Flammenwerfer.

4. Malaria: Ein weiteres Spielelement ist Eure Malariaerkrankung. Details zu diesem Feature wollte Ubisoft noch nicht veröffentlichen. Fest steht, dass Ihr Medikamente einnehmen müsst, um Fit zu bleiben. Trotzdem werdet Ihr Euch immer wieder übergeben müssen, was in ungünstigen Momenten schon mal die Gegner auf den Plan rufen kann. Aber Vorsicht, wie Ihr bei Euren Angriffen agiert. Wer zu blutrünstig vorgeht und zum Beispiel Gegner mit der Machete abmetzelt, bekommt von der Bevölkerung keine Medikamente.

5. Konsolen-Versionen: Im Demo-Bereich konnte man übrigens auch einen Blick auf die Konsolen-Versionen werfen. Beide sehen gleich gut aus, erreichen aber nicht ganz die Brillanz der PC-Variante. Vor allem die niedrigere Auflösung und etwas matschigere Texturen werden Grafikfetischisten ein Dorn im Auge sein. Spielerisch gibt es, mal abgesehen vom Speichersystem, keine Unterschiede. Konsoleros müssen erst ein Safehouse freikämpfen, um einen Spielstand anzulegen. PC-Krieger dürfen dagegen überall speichern.

Es könnte glatt ein Postkartenmotiv sein. Zumindest ohne Machete.

6. Multiplayer: Bis zu 16 Spieler schlagen sich auf bis zu 1,6 Quadratkilometer großen Karten die Köpfe ein. Pünktlich zum Release soll ein Editor erscheinen, damit Ihr Eure eigenen Kreationen auf die Spielergemeinde loslassen könnt. Auf einen CoOp-Modus müsst Ihr verzichten, dafür bietet man ein an Call of Duty 4 erinnerndes Erfahrungspunkte-System. Erwartet allerdings nichts weltbewegendes, der Fokus liegt klar auf der Einzelspieler-Erfahrung.

Nachdem es eine Weile nichts mehr von dem Titel zu sehen gab, war die gesamte anwesende Journalie überrascht, in welch guter Verfassung sich Far Cry 2 präsentierte. Gerade der Umzug nach Afrika hat der Serie gut getan. Technisch wird nicht ganz die Klasse eines Crysis erreicht wird, trotzdem wirkt das Szenario deutlich glaubwürdiger als der seltsame Alien-Insel-Mix bei Cryteks Hardware-Monster. Auch spielerisch scheint die Entscheidung hin zu einer offenen Spielwelt die richtige gewesen zu sein. Alles wirkt wie aus einem Guss. Und bis auf kleine KI-Mängel scheint das Konzept voll aufzugehen.

Natürlich bleiben noch ein paar Fragen offen, etwa die Dramaturgie der ganzen Geschichte, die sich angesichts der enormen Freiheiten nur schwer steuern lässt. Gelingt es dem Titel, die Spannung über die gesamte Spielzeit zu halten? Leidet die Abwechslung unter dem Realismus, weil eben keine Panzer oder Fantasiefiguren vorhanden sind? Auch einige Spielelemente wie die Malariaerkrankung wirkten noch nicht komplett ausgereift, angesichts der vorhandenen Qualitäten müsst Ihr Euch aber keine Sorge machen. Far Cry 2 wird auf jeden Fall ein erstklassiges Spiel. Ob es jedoch Crysis schlagen kann, steht noch in den Sternen. Die Chancen stehen aber gar nicht mal so schlecht.

Far Cry 2 erscheint im Herbst 2008 für PC, Xbox 360 und Playstation 3.

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