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Left 4 Dead

Next Gen-Zombies

Außerdem wird die Einzelspieler-Kampagne trotz hervorragender KI-Kameraden, die übrigens auch Online ausfallende Spieler ersetzen, schlicht langweilig. Mehr als acht Stunden wird man sich nicht allein vor den PC oder die Konsole setzen, erst im Koop-Modus beginnt das Spiel zu glänzen. Egal ob bei Steam oder über Xbox Live, Ihr müsst einfach ein paar Freunde einladen und bekommt im Gegenzug viele spaßige Stunden spendiert. Das Online-System ist recht ungewöhnlich und sehr einfach zu handhaben. Selbst auf dem PC genügt ein Knopfdruck und Ihr werdet in die nächste Partie geworfen. Wollt Ihr dagegen etwas mehr Einfluss auf Eure Mitspieler und die Qualität der Verbindung legen, wird es kompliziert.

Valve führt mit Left 4 Dead ein neues Server-System ein, das die Partien automatisch auf alle vorhandenen Server verteilt. Ein rein privater Spielplatz war lange gar nicht möglich, erst nach einer Protestwelle wurde diese Alternative ermöglicht, die aber recht kompliziert über die Konsole durchgeführt wird. Eine Liste von Servern und der passenden Verbindungsqualität bekommt Ihr nur, wenn Ihr nach einem Steam-Gruppen-Server sucht. In einer normalen Partie wird man zumindest momentan oft in die USA verfrachtet, was angesichts der enormen Spielgeschwindigkeit zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führt. Meist sorgen die Lags für Unspielbarkeit und Ihr müsst Euch wohl oder übel einen anderen Server suchen.

Als kostengünstige Alternative könnt Ihr auch lokal einen Server hosten, was bei schnellen Rechnern und einer dicken Leitung recht unproblematisch ist. Leider funktioniert das nur mit einem Exklusivspiel mit Freunden, bei einem öffentlichen Spiel ist es reiner Zufall, ob Ihr als Anführer in der Lobby landet. Hier besteht noch einiger Nachholbedarf, um die gewohnte Valve-Qualität zu erreichen. Es ist zwar lobenswert, dass die Amerikaner das Spielgeschehen vereinfachen wollen, doch bei so vielen Restriktionen und Fallstricken kommt vielen Spielern die Galle hoch.

Solche prächtigen Zwischensequenzen gibt es vieeel zu selten.

Habt Ihr die Kampagne endgültig bezwungen, könnt Ihr Euch in den Versus-Mdous stürzen. In diesem werden zwei Vierer-Teams gebildet, die abwechselnd die Rolle der Überlebenden und der Infizierten übernehmen. Bei einer Kampagne mit fünf Abschnitten ist man so ca. 2 Stunden beschäftigt. Punkte gibt es für die zurückgelegte Wegstrecke und die Anzahl der Überlebenden beim nächsten Schutzraum. Die Zombies müssen dabei eng zusammen arbeiten, um das Vordringen in den nächsten Abschnitt zu verhindern.

Spawnen dürft Ihr dabei als Hunter, Boomer oder Smoker an jeder beliebigen Stelle, nur nicht zu nah bei den Gegnern und nicht in ihrem Sichtbereich. Die Ehre einen Tank zu steuern, wird zufällig verteilt und entpuppt sich als extrem befriedigende Spielerfahrung. Mit etwas Übung können die Infizierten die anfängliche Überlegenheit der Überlebenden brechen und ihre Flucht in eine absolute Katastrophe verwandeln.

Bei der Grafik hat Valve aus der inzwischen schon etwas betagten Source-Engine alles raus geholt. Das Spiel ist erstklassig designt, muss aber mit eher mittelmäßigen Effekten und wenig detaillierten Zombies auskommen. Schön für Xbox Besitzer: Die PC-Version kann sich optisch kaum von der Konsolen-Variante absetzen. Leider wurde bei beiden Fassung das rote Blut durch Grünes ersetzt und einige blutige Details entschärft (Einige Steam-Besitzer hatten Glück). Was die Steuerung angeht, ist die Maus-Tastatur-Kombination natürlich unschlagbar. Durch die hohe Spielgeschwindigkeit fällt es mit dem Controller deutlich schwerer, sich in den höheren Schwierigkeitsgraden gegen die massiven Angriffe zu verteidigen. Schade nur, wenn, wie in meinem Fall, alle Spielkameraden keinen passenden PC besitzen und lieber auf der Xbox spielen.

Hier geht es den Überlebenden im Versus-Modus an den Kragen.

Für mich ist mit Left 4 Dead ein Traum in Erfüllung gegangen. Als bekennender Zombie-Fan und begeisterter Coop-Spieler werde ich mich noch viele Tage, Wochen, vermutlich sogar Monate durch die untoten Horden metzeln. Ich bin zwar immer noch der Meinung, dass unterschiedliche Charakterwerte und ein größeres Waffenarsenal besser gewesen wären, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Das Endergebnis ist fantastisch und trotz starker Konkurrenz mein CoOp-Highlight 2008.

Dank des erstklassigen Supports der amerikanischen Entwickler mache ich mir keine Sorgen, dass einige nervige Details, wie die komplizierte Server-Suche und der eher magere Umfang, früher oder später einfach verschwinden. Da wir das Spiel aber im aktuellen Zustand testen, reicht es aufgrund dieser Mängel nicht ganz für eine 10. Offline-Spieler kommen sogar noch schlechter weg. Die KI macht zwar einen guten Job, aber ohne menschliche Mitspieler wird der Titel früher oder später schlicht langweilig. Wer sich aber wie meine Wenigkeit gern in Online-Gefechte stürzt und/oder LAN-Partien vorzieht, wird erstklassig bedient. Danke Valve für dieses einmalige Stück Software, Ihr habt mal wieder bewiesen, dass Ihr die Shooter-Könige seid.

Left 4 Dead ist seit dem 18. November über Steam erhältlich und ab dem 21. November für Xbox 360 und PC bei.

9 / 10

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