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Afterglow Wave Wireless im Test – Die farbenfrohe Alternative zum Nintendo Switch Pro Controller

Sanfter Budenzauber am Gamepad.

Gutes Gamepad nach Bauart von Nintendos Pro Controller. Überzeugend sind die zwei zusätzlichen Tasten und die gut gemachte Beleuchtung. Nachteile liegen in den fehlenden Rumble- und Gyro-Funktionen sowie in der schlecht zugänglichen, ausschließlich englischsprachigen Anleitung.

Ich bin ein großer Fan der Switch – ihre Joy-Cons sind aber wahrlich nicht Nintendos größte Errungenschaft. Weshalb ich im Handheld-Modus fast immer mit alternativen Hörnchen spiele und vorm Fernseher ein Gamepad benutze. Und Letzteres wird in Zukunft der Afterglow Wave Wireless von PDP sein. Der ist Nintendos offiziellem Pro Controller nämlich verdammt ähnlich, besitzt aber zwei zusätzliche Tasten an der Rückseite, die das Spielen um einiges komfortabler machen als mit dem Original.

Der Preis für die bessere Handhabung: Der Afterglow Wave Wireless kann weder vibrieren noch beherrscht er die Bewegungseingabe per Gyro-Sensor. Und für viele von euch wird besonders das fehlende Rumble gerade im Bereich der Familienunterhaltung ein Ausschlusskriterium sein. Nur wer wie ich das Rütteln ohnehin meist abschaltet, kommt hier also auf seine beziehungsweise ihre Kosten.

Zumal der Wave Wireless erfreulich lange durchhält: Satte 40 Stunden soll er mit einer vollen Ladung laufen. Das kann ich so zwar nicht nachmessen, doch wer den Controller nach ein paar Sitzungen immer wieder mal auflädt, sollte nie in die Verlegenheit eines leeren Akkus kommen. Wobei die 40 Stunden sicherlich nur mit deaktivierter Beleuchtung erreicht werden – auch wenn die zu den Pluspunkten des Gamepads gehört. An dieser vielleicht kurz der Hinweis, dass man es ausschließlich an der Switch betrieben kann. Andere Konsolen bleiben ebenso außen vor wie der PC.

Afterglow Wave Wireless - Test

Nun bin ich nicht der größte Freund im Grunde sinnfreier LED-Bestrahlung. Meist schaut man beim Spielen ja ohnehin auf Fernseher oder Switch. Dennoch muss ich sagen, dass Hersteller PDP die Beleuchtung sehr gelungen ist. Die drei geschwungenen Linien passen ebenso zur Form der Hörnchen wie die Kreise den Analogsticks einen Rahmen verleihen. Abgesehen davon ist der sanfte Farbverlauf sehr schick. Wobei der sich sogar ständig ändert und dadurch den Eindruck erzeugt, die Farben würden langsam durch das Gamepad fließen.

Das gilt jedenfalls für einen der vier Modi. Ein zweiter sorgt dafür, dass jede Bewegung des linken Sticks der gesamten Beleuchtung eine andere Farbe verleiht, während jede Bewegung des rechten Sticks die Helligkeit ändert. Modus Nummer drei leuchtet in einer wählbaren Farbe und im vierten Modus glüht eine ebenso beliebige Farbe in ständig wechselnder Stärke. All das stellt man mit wenigen Handgriffen und binnen weniger Sekunden über verschiedene Kombination mit einer nur dafür gedachten Sondertaste ein. Wahlweise regelt man dabei auch die Helligkeit und kann den sanften Budenzauber selbstverständlich auch komplett abschalten.

Alles im Griff?

Über dieselbe Sondertaste weist man außerdem den zwei Tasten unter den Hörnchen eine beliebige Funktion zu. Ich habe von Xenoblade Chronicles 3 über Bayonetta 2, Fast RMX, Virtua Racing und Assault Android Cactus bis hin zu John Romeros neuer Doom-Episode Sigil 2 extra sehr verschiedene Titel ausprobiert und alle fühlen sich mit den zusätzlichen Tasten deutlich besser an als ohne.

Ich muss allerdings anmerken, dass die Form des Pro Controllers und damit auch des nahezu identischen Afterglow Wave Wireless wohl am ehesten für relativ kleine Hände gedacht ist, weshalb ich die Tasten unter den schmalen Hörnchen nicht so bequem erreichen kann wie das beim Revolution 5 Pro oder anderen Premium-Controllern der Fall ist.

Abgesehen davon hat PDP eine Änderung gegenüber dem Pro Controller vorgenommen, die ich überhaupt nicht gutheißen kann. Die Home- und Aufnahmetasten liegen nämlich nicht unter den Plus- und Minustasten, sondern darüber. Was selbst nach Stunden des Spielens zur Folge hat, dass ich ständig aus Versehen im Hauptmenü der Konsole lande, anstatt ein Menü im Spiel aufzurufen. Hat das lizenzrechtliche Gründe? Aus ergonomischer Sicht ist es jedenfalls eine ärgerliche Schwachstelle.


Der Afterglow Wave Wireless ist unter anderem bei Amazon und Saturn erhältlich, während ihn Hersteller PDP selbst derzeit nicht verfügbar hat. Es gibt ihn in verschiedenen Farben und übrigens auch eine Variante für Xbox Series X/S. Die stand uns allerdings nicht zum Test zur Verfügung.

  • Amazon
  • Saturn

  • Erwähnen muss ich außerdem die unnötig schwer zugängliche Anleitung – es steckt ja nicht einmal ein Schnellstart-Blättchen in der Packung. Stattdessen darf man einen QR-Code scannen, der auf eine Webseite führt, die in reiner Textform und ohne erkennbares Muster etliche Links zu einer Vielzahl an PDP-Produkten auflistet. Und auf der findet man den Afterglow Wave Wireless nicht einmal!

    Nur unter dem im Wesentlichen baugleichen Afterglow Wirless Deluxe gelangt man zu einer Seite mit verschiedenen Hinweisen und Hilfestellungen sowie zu einem Video, dass dann immerhin sehr anschaulich das Einrichten erklärt und alle besonderen Funktionen des Gamepads vorführt – wenn auch ausschließlich auf Englisch. „Support“ hört bei PDP Deutschland offenbar dort auf, wo der Controller verkauft wurde.

    Afterglow Wave Wireless im Test – Fazit

    Tatsächlich wüsste ich nicht, wann ich zuletzt eine so miserable Heranführung an ein neues Stück Hardware erlebt hätte. Dass PDP ausgerechnet beim Controller für eine oft als Familienkonsole genutzte Plattform und in Anbetracht der Gegenmaßnahme „Drucke ein zweiseitiges Blatt Papier aus“ dermaßen dicke Minuspunkte sammelt, erscheint eigentlich absurd. Aber sei’s drum. Läuft der Afterglow Wave Wireless einmal, hat man ein nicht besonders hochklassiges, aber gut verarbeitetes Gamepad in den Händen, das mit seinen zwei zusätzlichen Tasten sowohl den Komfort als auch die Zugänglichkeit zu vielen Spielen erhöht. Und das mit seiner ebenso schicken wie schnell konfigurierbaren LED-Beleuchtung einfach Spaß macht, es in den Händen zu halten. Positiv ist nicht zuletzt die lange Akku-Laufzeit von maximal 40 Stunden – negativ hingegen das Fehlen von Rumble- und Gyro-Funktionen sowie die schlecht platzierten Plus-, Minus-, Home- und Aufnahmetasten. Alles in allem erhält man aber eine sehr solide Alternative zu Nintendos Pro Controller.

    Afterglow Wave Wireless
    PROCONTRA
    • Bewährte Form und gute Verarbeitung
    • Zwei zusätzliche, frei konfigurierbare Tasten an Rückseite
    • Schicke, schnell konfigurierbare Beleuchtung mit vier Modi
    • Sehr lange Laufzeit
    • Kein Rumble und kein Gyro-Sensor
    • Unpraktisch positionierte Home- und Aufnahme- sowie Plus- und Minusknöpfe
    • Funktioniert ausschließlich an Nintendo Switch
    • Umständliche und ausschließlich englische Online-Anleitung

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    Benjamin Schmädig Avatar
    Benjamin Schmädig: Für ihn ist WipEout 2097 der Grund, aus dem es Videospiele gibt – aber auch Indiesachen, Shooter sowie fast alles, das mit Weltraum zu tun hat. Sucht gute Storys, knackige Herausforderungen und freut sich, wenn die grauen Zellen nicht unterfordert werden.

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