Guild Wars 2

In den Städten selbst findet ihr natürlich alle gängigen Händler und Gebäude, und nebenbei eine Reihe von kleinen Mini-Spielen, die in Guild Wars 2 Aktionen genannt werden. Stellt euch beispielsweise an eine Schießbude und vertreibt euch die Zeit, indem ihr mit einem Gewehr herumballert und einen Highscore erarbeitet, den ihr mit anderen Spielern vergleichen könnt. Ihr dürft in Guild Wars 2 mit fast allen Gegenständen auf irgendeine Art und Weise interagieren. Nehmt zum Beispiel ein Stück Holz vom Boden auf, um damit auf euren Gegner zu hauen, oder einen Wassereimer, um ein Feuer in der Nähe zu löschen – eure Zauberleiste verändert sich ganz automatisch und ermöglicht die neuen Handlungen mit dem aufgenommenen Gegenstand.

Bei den NPCs hingegen wird euch auffallen, dass sie sich deutlich realistischer verhalten als beispielsweise in World of WarCraft. Wohingegen die etwas sprachfaulen Wachen nur stumpf „Hallo!" oder „Grüßt euch, Krieger" sagen, wurden in Guild Wars 2 ganze 60 Spielfilmlängen vertont. Hier hat also fast jeder NPC etwas zu erzählen, und wer etwas Zeit und Lust mitbringt, braucht nicht einmal den Text zu lesen, sondern kann sich gemütlich zurücklehnen und den Worten lauschen.

Da jede Rasse in einem anderen Gebiet startet, ist es jedes Mal ein neues Erlebnis, die Gegend zu erkunden und den NPCs zu helfen. Als Mensch startet ihr zum Beispiel in der Nähe einer Stadt, die gerade von Zentauren angegriffen wird. Eine Wache teilt euch mit, dass es dort Probleme gibt und ihr nach den Dorfbewohnern sehen sollt. Ohne viel Text oder klassisches Quest-Design lauft ihr zum Ort des Geschehens, schlagt die Feinde zurück und helft den Dorfbewohnern aus der Stadt. Actionreicher geht es kaum. Die Entwickler möchten euch damit das Gefühl geben, dass ihr von Anfang an gebraucht werdet und nicht erst wochenlang stärker und größer werden müsst. Eure Kräfte sind bereits jetzt gefragt.

Habt ihr die Stadt wieder unter Kontrolle gebracht, dann macht ihr einen kleinen Abstecher ins Gasthaus, in dem ihr die meisten Gespräche aufschnappen könnt. So erfahrt ihr, was in der Welt gerade los ist und wo eure Hilfe benötigt werden könnte. Und tatsächlich stoßt ihr im Gasthaus auf eine interessante Person, die euch erzählt, dass die Garnison in der Nähe von weiteren Zentauren angegriffen wird. Ohne eine Sekunde zu verlieren, macht ihr auf dem Absatz kehrt und eilt euren Landsleuten zu Hilfe. In der Garnison angekommen, wisst ihr zwar noch nicht, wem genau ihr überhaupt helfen sollt, aber ihr erkennt das Problem und stürzt euch sofort ins Gefecht. Sobald ihr auch dieses Hindernis überwunden habt, seht ihr, dass draußen ein wirklich fieses Stein-Monster sehr böse auf euch geworden ist. Wir möchten anmerken, dass ihr immer noch Level 1 seid, während ihr dieses riesige Boss-Viech töten sollt.

Dank der kombinierbaren Klassen-Fähigkeiten freut ihr euch über die Hilfe anderer Spieler, die die umhergeworfenen Gegenstände vom Boss durch einen Schutzschild abprallen lassen oder euch beim Töten des Bösewichts unter die Arme greifen. Die Gefahr ist gebannt, ihr werdet vom abschließenden Knall bewusstlos, wacht wieder in der Taverne auf und erfahrt dort, was passiert ist. Diese Gespräche sind für zahlreiche Charaktere ganz unterschiedlich, je nachdem, welche Optionen (z.b. Adel, Mobilität, Leben auf der Straße etc.) ihr bei der Charaktererstellung für euren Hintergrund gewählt habt. Alles ist entscheidend – eure Handlungen, eure Einstellungen, eure Kämpfe.

Im Helden-Menü könnt ihr indes eure persönliche Geschichte noch einmal rekonstruieren, nachlesen und euch genau anschauen, was ihr bislang so alles erlebt habt. Es warten einige spannende Abenteuer auf euch und zumindest wir hoffen sehr, dass die Entwickler all ihre Versprechungen halten können und Guild Wars 2 genauso auf den Markt bringen werden, wie wir es erwarten. Daumen gedrückt halten – die Chancen für einen großen MMO-Helden stehen gut.