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Downwell - Vinyl Soundtrack Rezension

Komponist: Eirik Suhrke

Label: Black Screen Records

Stil: Extrem-Chiptunes, langsamer Wechsel zu Minimal-Synth

Erhältlich über: Amazon, Label, Discogs, Ebay

Das Spiel: Ja... Ich bin Gun-Boot-Man? Oder so?

Spiel

Editionen: Es gibt eine 180-Gramm-Vinyl-Version in rot. Diese nennt sich Limited Edition. Worauf sie aber limitiert ist, ist nicht bekannt. Es gibt auch nur diese Ausgabe, also whatever. Die Covergestaltung ist durchaus liebevoll auf der Front, die Rückseite eher schnell mal gemacht. Es liegt ein Download-Code für den Soundtrack in digitaler Form bei. Es gibt eine Vorbestellerversion, die identisch ist, aber einen Artwork-Print enthält.

Irgendwie limited

Angehört

Seite A: Ich versuche immer noch, den Chip einzusortieren. Es klingt... zu sauber und komplex für C64. Vielleicht, wenn SunSoft ein Survival-Horrorspiel auf dem NES mit einem eigenen Soundchip ausgestattet hätte, dann wäre das hier wohl eine Art "Evil Mr. Gimmick". Es klingt, wie Batman auf einem solchen System klingen würde. Ich kann mir extrem gut ein 8-Bit-Batman dazudenken. Es ist ruhiger, düster, eine Pixel-Art-Skyline im Hintergrund, ein Dark Crusader in vier Animationsstufen davor. Bossbegegnungen sind definitiv auch dabei. Seltsam schwebende Abschnitte in Arkham Asylum volle schräger Töne und Instrumentierungen. Langsam schält sich auch das Hauptthema heraus, setzt immer wieder ein und geht dann zurück zu schiefen, stellenweise fast jazzigen Klängen, sofern ein gefühlter NES-Soundtrack jazzig sein kann. Irgendwo in der Mitte stirbt Alfred. Oder Robin. Batman brütet daraufhin minutenlang in der Bathöhle. Für sehr lange Zeit. Aber die Nacht erwartet ihn und so findet die Scheibe, klanglich seltsam eiernd - ein gewollter Effekt - zurück zu Tempo und der NES-Version einer Hammond-Orgel. Interessant... Nicht immer zugänglich oder harmonisch, aber interessant.

Aber so richtig auch nicht.

Seite B: Auf Seite B ist dann wieder alles super. Shiny happy pixel people. Nun, eine Zeitlang wenigstens. Das kann nicht halten, dann wird es wieder extrem ruhig. Bis zu dem Punkt, an dem man denkt, dass die Platte zu Ende sei. Aber es schraubt sich wieder ein gezogener Sound hoch und das NES ist an diesem Punkt ein wenig außen vor. Solche Töne habe ich bei ihm nie vernommen. Ohne Frage, immer noch tiefes Chiptune-Land, aber eine andere Ecke davon. Nur: Wann wacht die Platte mal wieder auf? Diese Passage braucht ein Spiel oder ihr eine Party, auf der ihr alle rausschmeißen wollt. Gründlich. Und plötzlich machen alle, die nicht gingen, weiter Party. Downwell wacht nicht nur auf, es macht eine betrunken klingende Jam-Session zwischen R.E.M. und Karnov, bevor es einen ruhigen Nervenzusammenbruch erleidet. In der Erholungsphase mischen sich im Anschluss aus großer Ferne unverständliche Sprachsamples hinein und wir scheinen mittlerweile in einem anderen Spiel zu sein. Der NES-Sound wich einer Art Super-Minimal-Synth, die VU-Meter haben zwischenzeitlich denkbar wenig zu tun.

Ein Soundtrack wie: Batmans 8-Bit-Suizid

Eine Art Fazit: Gemischte Qualität beim Cover, aber 180g-Vinyl und tadelloses Mastering. Die Musik… Sehr schräge, manchmal fast jazzige Chiptunes, die sich langsam in minimalistischen Synth wandelt. Sehr spannend, manchmal aber auch etwas anstrengend. Nichts für Nebenbei.

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Selbst anhören:


Gehört und genossen auf...

Dies ist die "Eurogamer-Referenz-Anlage": Plattenspieler - Thorens TD 203 (Test); Phono-Verstärker - Pro-Ject Phono Box DS2 USB; Stereo-Verstärker - Teufel Kombo 62 CD-Receiver; Boxen - Nubert nu Vero 30 (Test); Kopfhörer: Beyerdynamic Amiron (Test) + A20 (Test)


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Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.