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Ist das Xbox-Game-Pass-Modell nachhaltig? Ehemaliger PlayStation-Chef sagt nein

Shawn Layden sieht im Xbox Game Pass keine nachhaltige Lösung, da dieser zu wenig Geld einspiele.

Shawn Layden, ehemaliger CEO von Sony Interactive Entertainment, hat die langfristigen Aussichten des Xbox-Game-Pass-Geschäftsmodells infrage gestellt.

Bis Layden Sony im Jahr 2019 verließ, hatte er bereits mehrere Führungspositionen inne. So war er Vorsitzender der Worldwide Studios, Vizepräsident von Sony Computer Entertainment Europe und Präsident von SCE Japan.

In einem Interview mit Gamesindustry.biz am Dienstag äußerte sich Layden skeptisch über das Abo-Modell des ehemaligen Konkurrenten. Der Xbox Game Pass wurde im Juni 2017 eingeführt und bietet Spielern für 12,99 Euro im Monat Zugang zu über 100 Titeln. Oft kommen auch frische Titel direkt zum Release ins Angebot.

Mit über 18 Millionen Mitgliedern (Stand: Januar 2021) bildet das Spiele-Abonnement einen zentralen Teil des Xbox-Ökosystems. Microsofts CEO Satya Nadella erklärte in einer kürzlichen Telefonkonferenz, dass Game-Pass-Nutzer sogar 50 Prozent mehr Geld ausgeben würden als Nicht-Abonnenten.

Für Sony funktioniere dieses Modell allerdings nicht. Bei einem Budget von etwa 120 Millionen Dollar für ein First-Party-Spiel sei es schwer, seine Ausgaben nur durch ein Abo-Modell wieder hereinzuholen. "Wenn man es durchrechnet, muss man 500 Millionen Abonnenten haben, bevor man seine Investition wieder einspielt", sagt Layden. Auch der aktuelle PlayStation-Chef Jim Ryan entsagte im Herbst letzten Jahres einem Abo-Modell für die PS5.

"Deshalb müsst ihr jetzt eine verlustbringende Position einnehmen, um zu versuchen, diese Basis zu vergrößern. Aber wenn man nur 250 Millionen Konsolen im Umlauf hat, wird man nicht auf eine halbe Milliarde Abonnenten kommen. Wie kann man also dieses Problem umgehen? Das hat noch niemand herausgefunden", sagt Layden weiter.

Für ihn seien Modelle wie der Xbox Game Pass oder das Cloud-Gaming keine langfristige Lösung. Letzten Sommer sprach sich der ehemalige PlayStation-Chef für höhere Games-Preise aus, damit die Produktionskosten nicht Überhand nehmen.

Dabei hat das Cloud-Streaming den Xbox Game Pass durch das Einbinden von PC und mobilen Geräte um unzählige neue Kunden und Geräte erweitert.

"Wenn man die Mobiltelefone hinzunimmt, kommt man natürlich auf Hunderte von Millionen Spielern", meint Layden. "Das sind zwar verwandte, aber unterschiedliche Kategorien. Wir haben im Laufe der Zeit gelernt, dass Mobile-Gaming nicht unbedingt einen Einstieg in die Konsolenwelt darstellt, sondern einfach eine andere Sache ist, die die Leute zu einer anderen Tageszeit machen."

"Die Leute kaufen keine Konsolen, weil sie mehr Stahl und Plastik im Wohnzimmer haben wollen. Die Leute kaufen Konsolen, weil sie Zugang zu den Inhalten haben wollen", fügt Layden hinzu. Er sehe beim Streaming vor allem in der benötigten Internetverbindung ein Problem.

Xbox-Chef Phil Spencer ist unterdessen sehr zufrieden mit der Preisgestaltung des Game Pass und sagte letzten Oktober gegenüber Dropped Frames: "Wir mögen den Wert, den der Game Pass heute hat, und vom Geschäftsmodell her ist es so, wie es ist, absolut nachhaltig."

Einige Monate zuvor konnte er sich einen kleinen Seitenhieb gegen PlayStations Strategie nicht verkneifen und nannte das Wachstum anderer Marktteilnehmer "statisch".

Da stehen sich also zwei Rivalen mit zwei unterschiedlichen Ansichten entgegen. So kann zumindest der Verbraucher entscheiden, welches Modell ihm eher zusagt.

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