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Battlefield: Bad Company 2

Fast perfekt

Auch von der Karten- und Spielmodi-Armut des Vorgängers ist nichts mehr zu spüren. Satte zehn wirklich riesige Karten stehen am Anfang zur Verfügung. Zwei davon gibt es per DLC-Code, der der ersten Auflage des Spiels beiliegt. Egal ob Wüste, Hafenregion, verschneite Berggipfel oder dichte Dschungelareale, jede Karte wurde mit viel Liebe zum Detail und erstklassigen Designideen entworfen. Der bekannte Rush-Modus führt euch dabei in eine mehrstufige Verteidigungs- beziehungsweise Angriffs-Kampagne. Euer Ziel: Kommunikationsstationen beschützen oder in die Luft jagen. Ist eine Basis gefallen, heißt es Rückzug und den Gegner beim nächsten Mal aufhalten. Nach drei bis vier eingenommenen Stellungen ist dann Schluss und eine Seite hat gewonnen.

Der Conquest-Modus ist diesmal von Anfang an mit dabei. Hier müssen 24 (auf Konsolen) oder 32 Spieler (auf dem PC) Flaggen einnehmen und so den Nachschub des Gegners langsam aber sicher auf Null reduzieren. Das gesamte Schlachtfeld ist dabei von Anfang an befahr- und begehbar. Trotzdem macht es Sinn, mit eurem Squad zusammenzubleiben, um zusätzliche Punkte einzufahren und euch direkt an der Front ins Spielgeschehen zu stürzen. Mir persönlich gefällt zwar Rush inzwischen besser, trotzdem macht die Oldschool-Flaggenhatz auch 2010 jede Menge Spaß.

Ein eher langweiliger Abschnitt der Kampagne: Ziele markieren, Luftschlag abwarten und hinter dem Panzer verstecken. Das wars.

Die beiden neuen Squad-Spielmodi sind dagegen eine klare Kampfansage an Branchengrößen wie Counter-Strike, Modern Warfare und Co. Kleine, intime 4vs4-Gefechte, die aber zum Glück mit einer Portion Battlefield daherkommen. Gemeinsam mit drei Freunden kämpft ihr im Squad-Deathmatch gegen ein anderes Team, könnt aber auch einen einzelnen Schützenpanzer erobern. Nur gut eingespielte Gruppen können diese mächtige Waffe lange genug halten, um das Gefecht zu ihren Gunsten zu entscheiden. Eine packende Mehrfronten-Schlacht entbrennt, die aber deutlich chaotischer als in den anderen Spielmodi ausfällt.

Squad-Rush kommt dagegen deutlich konventioneller daher. Ein Team muss zwei Stationen beschützen, das andere sie zerstören. Ohne Panzer und anderes Kriegsgerät entbrennen auf den recht überschaubaren Karten intensive Infanterie-Scharmützel, die durch die zerstörbaren Gebäude neue Taktiken erfordern. Ideal für kleinere Clan-Fights oder ein wenig Spaß mit drei Freunden. DICE macht mit diesem letzten Puzzlestück klar: Bad Company 2 bietet die umfangreichste und vielfältigste Mehrspielererfahrung des Genres. Für mich trotz fehlendem Commander-Modus sogar noch besser als das wirklich geniale Battlefield 2.

Zu guter Letzt mal wieder ein paar Worte zu den unterschiedlichen Versionen: Grafisch gibt es wenig Aufregendes zu vermelden. Die PC-Version sieht zumindest mit entsprechend hoher Auflösung am besten aus, die Konsolen-Varianten sind aber erfreulich nah dran und geben sich gegenseitig kaum etwas. Erwähnenswert: Die erhöhte Spielerzahl auf dem PC mit 32 Kämpfern, der dort eingebaute Serverbrowser und die Integration von Dedicated Servern. Plötzlich abstürzende Partien durch das Verlassen des Hosts fallen dadurch flach. Außerdem sind die Pingzeiten je nach Anbindung erstklassig und das Geschehen wunderbar flüssig.

Der ungekrönte König der Mehrspieler-Gefechte: Der M1-Abrahams-Panzer.

Auf meinem System (Intel Core 2 Duo E8400 3 Ghz, 4 GB RAM, ATI 5850) gab es zwar noch ein paar kleine Texturprobleme aus der Vogelperspektive, dafür aber konstante Frameraten und eine wirklich erstklassige Optik. Da auch die Bedienung perfekt an Maus und Tastatur angepasst wurde, werde ich in Zukunft die meiste Zeit wohl auf dem PC verbringen (sorry Jimpanse).

Ok, DICE erfindet bei der Einzelspieler-Kampagne das Shooter-Rad nicht neu, presst euch viel zu oft in ein enges Levelkorsett und bedient sich vor allem bei der Story etwas zu sehr bei der direkten Konkurrenz. Das Spiel ist auf dem PC zu einfach, muss sich bei der KI von Crysis die Butter vom Brot nehmen lassen und hadert mit den nicht ganz so intensiven Zwischensequenzen. Es ist am Ende der erstklassigen Technik und der zerstörbaren Umgebung zu verdanken, dass sich Bad Company 2 trotzdem erfrischend anders spielt. Neben den wirklich beeindruckenden Landschaften ist es die taktische Vielfalt, die auf dem simplen Wegsprengen von Hindernissen beruht und jedes Gefecht so intensiv und spannend gestaltet. Keine doofen Respawn-Tricks, keine unzerstörbaren Türen, Kisten und Sandsäcke. Freiheit in ihrer härtesten, kompromisslosesten Art.

Der Multiplayer lässt dagegen keine Wünsche offen. Mal ganz abgesehen von den unverbrauchten Fahrzeugschlachten, die euch sowohl im Rush- als auch im Conquest-Modus alles abverlangen, überzeugen auch die intimen Squad-Gefechte durch die oben genannte zerstörbare Umgebung. Nirgends könnt ihr euch sicher fühlen, Camper werden gnadenlos mit Granaten ausgeräuchert und dank Schützenpanzer bekommt sogar die Deathmatch-Variante den richtigen Battlefield-Dreh. Noch dazu begeistern schon jetzt das Balancing, der Kartenumfang und das problemlose Auto-Matching. Wenn morgen noch die Konsolen-Server dem Ansturm standhalten, werde ich Modern Warfare 2 erst einmal einmotten. Danke DICE, gute Arbeit!

Battlefield: Bad Company 2 ist für Xbox 360, PS3 und PC erhältlich. Weitere Infos erhaltet ihr auf der Produktseite von Battlefield: Bad Company 2.

9 / 10

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