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Die buntesten Easter Eggs der Spielegeschichte

Ein Korb voller Überraschungen

Der Stoff aus dem Legenden sind

Grand Theft Auto-Reihe (Rockstar Studios; 1997 – in alle Ewigkeit)

Darf man „Anachronismus“ sagen?

Wenn ein Spiel größer wird, als das Leben selbst, erwachen in seinem kleinen Mikrokosmos schon mal eigene, urbane Legenden. So geschehen bei Grand Theft Auto: San Andreas: Da schwören einige bei Ihrer Mutter, dem leibhaftigen Bigfoot in den Wäldern des Mount Chiliad begegnet zu sein, berichten von Ufo-Sichtungen am hellichten Tag oder gar von Saddams Bunker, der sich irgendwo in der Wüst befinden soll. Dagegen ist das Seemansgarn (?) über Haiattacken in der San Fierro Bay ja noch verhältnismäßig geerdeter Schwachsinn.

Dabei versteckten die Rockstars in ihren GTAs tatsächlich schon immer eine ganze Reihe an „Easter Eggs“: Im Malibu Club von Vice City lassen sich fünf der sechs Village People entdecken. Springt Ihr hingegen durch ein bestimmtes Fenster, gelangt Ihr in einen geheimen „Osterei-Raum“. In San Andreas erwartet Euch auf dem obersten Stahlträger der Gant Bridge die Auffoderung: "There are no Easter Eggs up here. Go away". Vorausgesetzt, Ihr könnt ein Jetpack auftreiben, um dorthin zu gelangen. Clever!

Komisch und unheimlich/unheimlich komisch

Silent Hill 2 (Konami, 2001)

Mein erstes ‘Uncanny Valley’-Erlebnis – aber auch sonst gab es eigentlich nicht viel zu lachen in SH 2.

Konamis Psycho-Horror verstört gleich auf mehreren Ebenen: Angst, Wut, Einsamkeit und Tragik mischen sich zu einem öligen Schmutz, der durch kleinste Ritzen bis in die letzte Hirnwindung des Spielers dringt und ihn dazu nötigt, sich garstige Fragen zu stellen. Und das in einer Welt, die nur die schlimmste aller Antworten bietet – und die fällt je nach Phantasie des Spielers aus. Wahnsinn mit Methode eben.

Hat man bereits die ersten drei möglichen Enden des Horrortrips erlitten, winkt im vierten Durchgang zudem ein besonders abstruses Finalszenario: Mit dem Hundeschlüssel im Gepäck lässt sich nämlich der Überwachungsraum des Nightmare Hotels öffnen. Drinnen hockt allerdings kein Pyramid Head in einer klebrigen Blutlache, sondern ein freundlich dreinblickender Kläffer über einer Phalanx aus Hebeln und Knöpfen. Niemand anderes als dieser Vierbeiner scheint die Zügel der bizarren Welt Silent Hills zwischen den Pfoten zu halten. Aha, das erklärt einiges!

Schneestürme, Strategie und Ostereier

WarCraft 3 (Blizzard, 2002)

Blizzard und Westwood waren die stärksten Hände an dem Stock, der dem Genre der Strategiespiele Mitte der Neunziger aus dem Allerwertesten gezogen wurde. Die Amerikaner addierten eine gute Portion Geschicklichkeit zur ihren Echtzeit-Taktik-Formeln und gestalteten die Spielegattung durch peppige Inszenierung und niemals langweilige Geschichten auch für die breite Masse interessant. Besonders die Blizzard-Jungs haben ihre Entertainment Hausaufgaben gemacht und beweisen dies neben offenkundigem, unerreichtem Spielwitz zudem mit einer Reihe von kuriosen Ostereiern.

Reinhold Messner und die Gang.

Deckt man etwa in der ersten Orc-Mission von Warcraft 3 die Karte per Cheat auf, entdeckt man in der nordöstlichen Ecke zwei Piraten, die sich an einem sagenhaften „Phat Lewt, the phattest lewt“ erfreuen. Dumm nur, dass der Spieler den Ort niemals erreichen kann. Auch in den Kommentaren der Einheiten sind einige sinnfreie aber schöne „Easter Eggs“ versteckt. Ein Untertan wird nerviges Angeklicke zum Beispiel mit der Aufforderung „Stop poking me!“ erwidern, während einige Helden richtige Geschichten zu erzählen beginnen. Ab und an werden neugierige Eierjäger sogar belohnt: Einmal entdeckt, lassen Sasquatches oder ein riesenhafter Panda Bär wertvolle Items fallen – und solche Oster-Überraschungen schmecken immer am besten.

Ein Ei aus Liebe

Halo (Bungie, 2001)

Wer über viel Freizeit und ein ausreichend hohes Maß an Ehrgeiz verfügt, der sollte den zahllosen Anleitungen im Internet folgen, um das berühmte „Megg-Egg“ im ersten Kapitel von Halo aufzustöbern. Hat man gewisse Skript-Trigger in vorgegebener Manier umschifft, Kameradenmord begangen und letzten Endes noch die unbesiegbaren Marines überlebt, gelangt man schnaubend in einen Raum, der nicht für den Master Chief bestimmt war. An der Decke des „Megg-Egg“-Zimmers findet Ihr einen herzförmigen Blutfleck – und den Buchstaben „M“, der geradezu Herz erweichend mit der Pistole in die Wand gestanzt wurde. Das „M“ steht für den Namen der Freundin des Designers Jamie Griesemer (Megg) und war als kleines Dankeschön für sie gedacht. Wie romantisch! Danach geht es im Spiel zwar nicht mehr wirklich weiter, aber ein bisschen warm ums Herz wird einem schon – wenn auch nur für einen kurzen Augenblick.

Ein Fall für die X-Akten

Flight Simulator 2004 (Microsoft; 2003)

„Gesundheit!“

Hobbyflieger mit einem Faible für Kryptozoologie schwingen sich in Flight Simulator 2004 am schottischen Dalcross Flughafen in eine kleine einmotorige Maschine, um sich möglichst langsam und tief nach Nordosten in Richtung Inverness aufzumachen. Folgt von dort dem Fluss Ness bis zu seinem berühmten Loch und dreht dort ein paar gemütliche Runden. Früher oder später sollte Nessie ihren langen Hals aus dem Wasser strecken – eventuell, um mal tief Luft zu holen, an der Strandbar eine kühle Erfrischung zu nehmen oder für etwaige Fotos zu posieren. Es kann ja ohnehin nie jemand die Kamera stillhalten…

Easter Egg für Euch

Bei einem solchen Artikel darf natürlich ein "hausinternes Easter Egg" nicht fehlen. Soll heißen: Wir haben ebenfalls eines im Text versteckt. Ist zwar nicht besonders einfach zu finden, aber Ihr macht das schon. Kleiner Tipp: Vielleicht gibt es ja doch einen Löffel.

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Alexander Bohn-Elias Avatar
Alexander Bohn-Elias: Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.