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Frontlines: Fuel of War

Bis zum letzten Tropfen

Gleich nach einem hübschen Story-Einstieg geht es mit Eurem Squad und einem VTOL-Transportflugzeug Richtung Front. Die Optik besticht dank der allgegenwärtigen Unreal Engine 3 mit schicken Effekten und gestochen scharfen Texturen. Das Design der Figuren und Fahrzeuge wirkt zwar im ersten Moment etwas plump, doch dafür präsentiert sich Frontlines als stimmige Welt, die mit ihren verschmutzten Städten fast Endzeitfeeling aufkommen lässt. Auch Animationen und Spezialeffekte sind fantastisch und gestalten das Spielgeschehen extrem lebendig.

Nach dem Absetzen des Teams kommt es gleich beim ersten Missionsziel zu einem heftigen Gefecht. Zoom, Waffenwechsel und Granaten entsprechen dem Standard. Leider entpuppt sich das Sturmgewehr als unzuverlässig. Nach dem ersten Schuss verzieht es so brutal, dass eine gezielte Salve nur schwer anzubringen ist. Angesichts der militärischen Entwicklung hin zu immer rückstoßfreieren Waffen eine seltsame und unrealistische Entscheidung.

Dafür funktionieren die restlichen Standardwaffen recht ordentlich. Scharfschützengewehr, Raketenwerfer und Maschinenpistole verrichten brav ihren Dienst, wirklich Aufsehen erregend sind aber die kleinen Extras, die an den verschiedenen Stützpunkten auf ihren Einsatz warten. Fahrbare Drohnen mit eingebautem Anti-Tank-Sprengsatz, fliegende Sensor-Drohnen und schwer bewaffnete, ferngelenkte Angriffsfahrzeuge verwandeln die Front in ein gefährliches Pflaster. Außerdem erhöhen sich damit drastisch die Möglichkeiten, die dem Spieler zur Verfügung stehen und sorgen für ein extrem abwechslungsreiches Gameplay.

Zwei Soldaten der Western Coalition mit ihren Anti-Tank-Drohnen.

Gleich an der nächsten Straßenecke lauert zum Beispiel ein gegnerischer Panzer. Nun könnte man einfach todesmutig in dessen Schussfeld sprinten und versuchen, ihm einen Sprengsatz anzuheften. Weitaus ungefährlicher ist es da, sich einen Raketenwerfer zu schnappen und ein handliches Loch in die Blechdose zu stanzen. Wer die Sache aber wirklich elegant lösen möchte, steuert eine der fahrbaren Drohnen per Armbandcomputer unter das Metallmonster und jagt sie mit einem gewaltigen Knall in die Luft.

Allein das Fahrzeughandling wirkte auf den ersten Blick noch etwas umständlich. Mal abgesehen von der eingangs erwähnten, recht archaischen Zieltechnik, steuert sich der Panzer deutlich sperriger als beim großen Konkurrenten Battlefield. Außerdem gibt es keine Anzeige, wie der Turm zum restlichen Fahrzeug ausgerichtet ist. Gerade in der Egoperspektive braucht Ihr viel Feingefühl, um das Gefährt dorthin zu führen, wo es wirklich gebraucht wird. Über die Flugsteuerung lässt sich noch ebenso wenig sagen wie über den Multiplayer-Modus. Die gezeigten Qualitäten lassen aber keine negativen Überraschungen erwarten.

Soviel Vegation gibt es in Frontlines nur selten zu sehen.

Es wird natürlich nicht einfach für Kaos, den etablierten Platzhirschen vom Thron zu stoßen. Dazu ist die Marke schon zu lange auf dem Markt und kann auf eine gigantische Fangemeinde bauen. Trotzdem könnte Frontlines: Fuel of War gerade auf den Konsolen eine echte Alternative darstellen, die vor allem im Singleplayer deutlich mehr als langweilige Botgefechte zu bieten hat.

Lediglich beim Szenario hätte ich mir etwas mehr Einfallsreichtum gewünscht. Gesellschaftskritik hin oder her, irgendwie gibt es in letzter Zeit zu viele ähnliche Szenarien ohne jede Form von Originalität – Endwar, Battlefield 2112, Quake Wars... Stattdessen hätte ich gern mal ein paar richtige Außerirdische oder gleich ein ganz anders Zeitalter. Immer nur mit dem Sturmgewehr herum rennen und auf Panzer schießen, ist doch mit der Zeit wirklich ermüdend.

Frontlines: Fuel of War erscheint am 15. Februar 2008 für die Xbox 360, die PS3 und den PC. Auf Xbox Live ist eine Einzelspieler-Demo erhältlich.

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