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Assassin's Creed Nexus VR im Test: Endlich selbst Ezio, Kassandra und Connor sein

Reise durch die Geschichte.

Gelungene VR-Version von Assassin's Creed, die bis auf die offenen Kämpfe gut funktioniert und immersiven Schleich- und Parkour-Spaß bietet.

Die Animus-Idee aus Assassin's Creed ist eigentlich gar nicht so schlecht. Erinnerungen von Menschen der der eigenen Vorfahren aus den eigenen Augen nacherleben. Jetzt könnt ihr das wirklich mit eigenen Augen tun, denn Assassin's Creed Nexus VR versucht sich daran, das bekannte Spielprinzip in die virtuelle Realität zu übertragen. Ein gelungener Schachzug von Ubisoft? Oder doch nur ein halbgarer Ableger? In seiner Gesamtheit betrachtet ist es vielleicht ein bisschen von beidem.

Bekannte Charaktere, neue Perspektive

Nexus ist im Kern genauso ein Action-Adventure, wie es die anderen Teile der Reihe sind. Der Unterschied ist, dass ihr hier natürlich alles aus der Ego-Perspektive erlebt und das in drei verschiedenen Zeitperioden. Einmal mit Ezio in und rund um Venedig, mit Kassandra in Griechenland und mit Connor in Boston, alles aber weit weniger offen. Statt sich einen neuen Assassinen auszudenken, greift man somit auf etablierte Charaktere zurück. Nicht die schlechteste Idee, wenn man noch einmal ein paar Abenteuer mit Ezio erleben möchte.

Letzten Endes resultiert das in einer rund 15 Stunden langen Kampagne, eine ganz vernünftige Länge und zum Glück nicht so aufgeblasen wie die AC-Spiele der jüngeren Vergangenheit. Was nicht heißt, dass es hier nicht auch ein paar Dinge zu tun gäbe. Es gibt ein paar Sammelgegenstände mit historischen Infos, Schießübungen sowie Parkour-Time-Trials.

Jeder der genannten Charaktere hat im Grunde seine eigene Mini-Kampagne, während sich die eigentliche Geschichte einmal mehr mit dem Kampf zwischen Abstergo und den Assassinen befasst. Ihr spielt einen Hacker, der sich bei Abstergo einschleust, um herauszufinden, was sich hinter einer neuen (oder eher alten) Technologie verbirgt, auf die es Abstergo abgesehen hat. Dazu durchstöbert ihr die Erinnerungen der genannten Charaktere nach Hinweisen.

Schleust euch bei Abstergo ein.

Das, was Assassinen so tun

Wen auch immer ihr gerade spielt, ihr tut meistens das, was ihr aus den anderen Spielen der Reihe kennt: Leute ins Jenseits befördern. Der Großteil dieses Spielkonzepts wurde gut in die Welt übertragen. Sich leise anzuschleichen, um Ecken zu gucken und schließlich mit einer Handbewegung seine versteckte Klinge zu ziehen und unbemerkt zuzustechen, ist in VR noch einmal ein Stück weit befriedigender.

Ebenso gut umgesetzt sind die Bewegungen. Ihr könnt euch frei bewegen und frei umblicken, wobei das Spiel zahlreiche verschiedene Einstellungen (Höhenangst, Kamerasteuerung und mehr) bietet, um dafür zu sorgen, dass ihr euch beim Spielen wohlfühlt. Das könnt ihr im Übrigen sowohl sitzend wie auch stehend tun. Für normale Parkour-Abschnitte haltet ihr wie in den bekannten Spielen eine Taste gedrückt und springt dann automatisch über Kisten oder an Wänden entlang. Zudem gibt es eine Klettermechanik, mit der euch Stück für Stück mithilfe der Controller an Gebäuden nach oben hangeln könnt. Sofern ein Stück eines Hauses greifbar erscheint, könnt ihr auch danach greifen. Passt nur auf, dass ihr nicht so weit greift wie ich und dabei an die Decke haut. Und ja, natürlich gibt’s den Sprung in den Heuhaufen ebenfalls als Feature.

Klettern und Schleichen funktionieren gut.

Das alles fühlt sich relativ gut an und nach kurzer Eingewöhnungsphase kommt man gut damit klar. Auf dem Quest 3, auf dem ich es spielte, lief das Spiel sehr flüssig und ohne große Probleme. Wenn ihr selbst nicht so ganz gut mit VR klarkommt, gibt es die erwähnten Einstellungen in verschiedenen Kategorien, die euch helfen, es angenehmer zu gestalten. Oder intensiver. Ganz wie ihr wollt.

Gibt es Schwächen?

Der einzige Punkt, in dem Nexus VR spielerisch wirklich schwächelt, sind die offenen Kämpfe. Somit bewegt es sich auf einer Linie mit vielen anderen AC-Spielen, dennoch sind diese Momente eher simpler Natur. Gegner haben ein begrenztes Angriffsrepertoire und eure Aufgabe ist eigentlich nur, ihre Angriffe zu blockieren beziehungsweise zu parieren, ein Zeitfenster für den Angriff dadurch zu öffnen und zuzuschlagen. Und dabei müsst ihr euch nicht einmal groß bewegen, einfach warten und reagieren.

Die offenen Kämpfe fallen eher langweilig aus.

Insofern kann man das als Ansporn sehen, die meiste Zeit über auf leises Vorgehen zu setzen, denn es ist wesentlich befriedigender, wenn man seine Feinde unbemerkt aus dem Weg räumen kann. In ihrer jetzigen Form sind die offenen Kämpfe jedenfalls schnell ermüdend und keine echte Herausforderung.

Und was ist mit der Technik? Größtenteils läuft Nexus VR ganz gut und sieht gut aus. Stellt euch nur darauf ein, weit mehr Ladebildschirme zu sehen als bei einem normalen Assassin's Creed, etwa nach Zwischensequenzen oder beim Betreten neuer Räume und Bereiche. Bei näherer Betrachtung offenbaren sich zudem die Schwachstellen der Charaktere, die hier und da ein paar Details mehr vertragen könnten. An vereinzelten Stellen waren zudem ein paar Frame Drops bemerkbar, im Großen und Ganzen stimmt die Performance jedoch.

Assassin's Creed Nexus VR - Fazit

Manchmal halte ich es für besser, mit wenigen oder keinen Erwartungen an ein Spiel heranzugehen. Besonders dann, wenn ich nicht weiß, was mich erwartet. Nexus VR war so ein Fall und am Ende hat es mich positiv überrascht. Das Assassin's-Creed-Spielkonzept wurde gut in VR übertragen und funktioniert dort weitestgehend vertraut und zuverlässig. Einzig die offenen Kämpfe gilt es durch leises Vorgehen eher zu vermeiden so gut es geht, denn die sind wahrlich nicht das Gelbe vom Ei. Auch sonst mag Nexus VR nicht das beste VR-Spiel aller Zeiten sein, zeigt aber schon sehr eindrucksvoll, wie gut ein Assassin's Creed in VR funktionieren kann, wenn man es nur vernünftig umsetzt. Darauf kann Ubisoft in Zukunft gerne weiter aufbauen.

Assassin's Creed Nexus VR
PROCONTRA
  • AC-Spielgefühl gut in VR übertragen
  • Leises Vorgehen und Stealth-Kills fühlen sich gut an
  • Parkour und Klettern funktioniert zuverlässig
  • Umfangreiche, aber nicht zu lange Kampagne
  • Zahle Option zur Anpassung des Gameplays
  • Offene Kämpfe sind eher monoton und wenig spannend
  • Charaktere könnten mehr Details vertragen
  • Einzelne Frame Drops

Ihr könnt Assassin's Creed Nexus VR im Oculus Store kaufen.

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