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Creative ZiiO 10"

Oldschool-Screen im MusiK-Meister

Und einem Bonus. Will man mit diesem Gerät Musik hören, lässt das ZiiO es dank der X-Fi Crystalizer Technik und dem ebenfalls Creative-eigenen APT-X-Protokollen richtig krachen. Was ich an mobilem Sound so kenne, sind der iPod Classic, Touch, das iPad und iPhone, Philips- und Samsung-MP3-Player unterschiedlichster Preisklassen. Das ZiiO hängt sie alle ab. Einige deutlicher als andere, der iPad-Classic ist immer noch sehr gut, aber der ZiiO legt noch einmal einen drauf. Und vor allem kann er diesen Standard über Bluetooth halten. Getestet wurde das mit dem ebenfalls auf APT-X abgestimmten WP-300 und einem Sennheiser MM450.

Das Fazit dazu heißt für die Zukunft: Kabel nervt. Zumindest unterwegs. Gebt mir einen dieser Kopfhörer und dazu ein Gerät mit den Creative-MP3-Verbesserern und die Welt ist Klang. Anders kommt es mit Kabel auch nicht. Ok, das ist gelogen, aber im Falle der Shure 425 hatte das sicher eher mit den Hörern als allem anderen zu tun und selbst diese Schmuckstücke profitierten dann wiederum von den anderen Sound-Stärken des ZiiO. Schön ist auch, dass die sowieso schon kräftigen Akkus des ZiiO selbst mit Bluetooth tapfer mitziehen. Nach etwas mehr als 5 Stunden war Schluss, aber da war die lange Bahnfahrt auch endlich durch. Wer Langstreckenflüge bestreiten will, sollte besser auf Kabel setzen. Zum einen, weil ja Funk-Krams an Bord eh ungesund ist, zum anderen, weil man mit Musik und Kabel bei ausgeschaltetem Display auf bis 20 Stunden kommen kann. Beim Surfen mit Display und WiFi hielt der ZiiO etwas über 6 Stunden durch, alles ganz ordentliche Werte für ein Gerät dieser Art.

Angetäuscht. Die Android-Buttons sind nur lackiert, leuchten aber nicht.

Wer den ZiiO per HDMI an einen TV anschließt, kann sich ebenfalls entspannt zurücklehnen. Wiederum gab das Pad erst nach fast 6 Stunden auf. Die Bildqualität konnte sich bei einem 720p-File absolut sehen lassen und wurde sogar ruckfrei bewältigt. Bei 1080p hakte es dann zwar doch stellenweise, aber für ein Pad dieser Klasse trotzdem eine solide Leistung. Nur sollte man das Material definitiv über einen anderen Screen gucken. Wie oben schon erwähnt eignet sich das ZiiO zwar für Web-Seiten ganz ordentlich, aber bei Hochqualitäts-Videos merkt man die Farbarmut des Screens deutlich. Am TV dagegen kann man wirklich nicht meckern. Der modifizierte 1Ghz-ARM-Prozessor mit entsprechendem Codec-Support leistet ganze Arbeit und gehört im Rahmen eines Pads zu den echten Rennern.

Einen gewaltigen Nachteil beim Musikhören ohne Screen gibt es dann aber doch noch zu vermelden. Oder eigentlich bei allem, was man mit dem ZiiO in abgedunkelten Räumen oder sonstigen schlechten Lichtverhältnissen anstellen kann. Der Screen selbst ist für einen Resistiven leuchtstark und, selbst wenn er von der Brillanz deutlich gegenüber den teuren Kapazitiven abfällt, kann man alles gut erkennen. Da er nicht reflektiert bei viel Licht sogar etwas besser als bei der besagter Konkurrenz. Aber im Dunkel habt ihr keine Chance zu erkennen, wo die kleinen Tasten unterhalb des Screens liegen.

Dieses Bild zeigt Angry Birds herausgezoomt. So werdet ihr es nicht auf dem ZiiO sehen. Aber laufen tut es sonst gut und mit Zoom kann ja jeder spielen. Profis brauchen sowas nicht.

Bei Licht sieht man dort die für Android lebenswichtigen Back- und Home-Buttons. Im Dunkel sieht man nichts, weil die Dinger nicht beleuchtet sind. Nicht einmal abgehoben, sodass man sie erfühlen kann. Statt einfach nur eins zurück geht es auf Home und schon navigiert man fröhlich von vorn los. Es ist eine dieser Design-Schwächen, wo man sich als Endnutzer fragt, ob das Ding zum Ende der Entwicklung noch mal einer in der Hand hatte, bevor es in die Kiste verpackt wurde. Der Mangel ist so offensichtlich und so schwerwiegend, dass er hätte auffallen müssen und eigentlich handelt es sich dabei auch um den einzigen echten Konzeptfehler des sonst im Rahmen der preislichen Möglichkeiten ordentlich verarbeiteten ZiiO-Pads.

Was das restliche Konzept des ZiiO angeht, ist es wie bei Technik so üblich eine Frage der eigenen Anwendungsgebiete. Wer einen universellen Begleiter sucht, der die bestmöglichen Voraussetzungen mit allen Möglichkeiten und Apps für alle Lebenslagen sucht, der sollte wirklich tiefer in die Tasche greifen und ein Pad mit kapazitivem Screen kaufen. Der Screen des ZiiO 10 Zoll muss bei der Haptik und dem Funktionsumfang – kein Multi-Touch – hier einfach Abstriche machen. Dafür kostet es auch gerade mal knapp die Hälfte oder sogar nur ein Drittel gemessen an so einigen Konkurrenten.

Wer weiß, dass Musikqualität mindestens genauso wichtig ist wie alles andere, der merkt hier schnell, dass diese Domäne ein Stammgebiet von Creative darstellt. Kein zweites Pad und nur ganz wenige MP3-Player können hier mithalten. Das ZiiO nutzt seine Prozessor-„Power", um selbst mittelmäßige MP3s in hörbares Material zu verwandeln und kann bei hochwertigem Material noch eins drauflegen, bevor es praktisch verlustfrei an die Bluetooth-Empfänger geschickt wird. Das ZiiO ist von der Konzeption her als Zentrale für ein komplett mit empfangsbereiten Boxen bestücktes Haus gedacht. Als solche funktioniert es tadellos. Die Wechsel zwischen Empfängern klappen anstandslos und so kann man von Zimmer zu Zimmer ziehen, seine Musik, Hörbücher oder Podcasts mitnehmen und dann per Bluetooth-Kophörer sogar damit kabellos das Haus verlassen. Draußen sollte man halt nur nicht versuchen, einen iPad-Jünger per Screen-Demonstration mit dem ZiiO zu beeindrucken. Setzt ihm stattdessen lieber kurz eure Kopfhörer auf.

Nächste Woche folgt der Test zu den diversen kabellosen Creative Lautsprechern und Kopfhörern, die sich insbesondere über die APT-X-Signale des ZiiO freuen.

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