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Hardware-Test: PS3 Slim

Kleiner, kühler, günstiger, schneller, besser

Die Bilder dort zeigen außerdem, dass das Motherboard der Slim zwar kleiner ist, aber nicht so viel kleiner wie das der aktuellen dicken PS3. Der Unterschied ist, dass die Daughterboards des Vorgängermodells Geschichte sind. Ähnlich wie bei der Xbox 360 ist jetzt alles auf einem Board integriert, was Kosten einspart, aber nicht die Funktionalität.

Schließen wir dieses Biest also an und schauen was passiert.

Der Anschaltvorgang der PS3 Slim vor dem Pflichtupdate auf Firmware 3.0. Vorinstalliert findet sich Version 2.76, die mit einigen kleinen Tweaks einzigartig für dieses System ist.

Interessant ist, dass die PS3 Slim Firmware 2.76 an Bord hat, die am 14. Mai diesen Jahres erschienen ist. Ihr Nachfolger ist am 23. Juni herausgekommen. Das gibt Grund zu der Annahme, dass Sony Recht hat, wenn sie behaupten, dass es keine Lieferengpässe geben wird. Die Firma produziert das neue Modell offenbar schon seit Monaten, was auch die vielen verschiedenen Leaks über die neue Konsole erklärt.

Nun zu den Spezifikationen. Die PS3 Slim hat noch ein paar weitere Änderungen im Vergleich zur „Dicken“, die mehr interner Natur sind. Die OtherOS-Unterstützung für Linux ist nicht mehr, während Bitstreaming fortschrittlicher Blu-ray-HD-Audioformate (Dolby Digital TrueHD und DTS MA Master) genauso hinzugekommen sind wie ein bidirektionaler HDMI-Port. Dank der Bitstreaming-Funktion pumpt man rohe Audiodaten von High-End-Qualität zu einem entsprechenden Receiver, der (theoretisch) einen Sound von besserer Qualität produziert als der Decoder der PS3.

Der bidirektionale HDMI-Port verleiht der PS3 Slim die Fähigkeit, mit einigen von Sonys Bravia-Fernsehern auf neue Weise verbunden zu werden. Die Verbindung läuft weiterhin über ein normales HDMI-Kabel, aber es wird dadurch möglich sein, die XMB der PS3 mit der Fernsteuerung des TVs zu bedienen. Der Bildschirm kann eine inaktive PS3 auch abstellen, sobald er in den Standby geht, sollte theoretisch aber nicht eingreifen, wenn die Konsole gerade etwas herunterlädt oder ein Spiel im Pause-Modus läuft.

Diese beiden Features wurden nicht über das letzte Firmware-Update auf die älteren PS3s übertragen, was darauf hinweist, dass die PS3 Slim einen klar überlegenen HDMI-Anschluss bietet. Es wird interessant sein, wie Sony das in der Zukunft einsetzt. Bravia Link ist - nehme ich an - nur ein möglicher Nutzen für die bidirektionale Schnittstelle und könnte auf andere Arten in zukünftigen Displays und Receivern genutzt werden.

Laut einiger japanischer Interviews mit Sony handelt es sich bei dem neuen Panasonic HDMI-Controller aber nicht um einen HDMI-1.4-Chip. Es wird darüber also keine Unterstützung von 3D-Blu-Rays oder Netzwerkbetrieb geben. Es hindert Sony allerdings auch nichts daran, einen neuen Chip in zukünftige Modelle einzubauen, der diese Dinge unterstützt, damit die PS3 weiterhin der preiswerteste Premium-Blu-Ray-Player bleibt.

Sony beschreibt die PS3 Slim als 32 Prozent kleiner, 36 Prozent leichter und 34 Prozent stromeffizienter. Es ist die letzte Zahl, die mich gewohnheitsmäßig am meisten interessiert, die PS3 ist eine sehr stromhungrige Maschine. Während des Tests habe ich es geschafft, eine NTSC-Launch-PS3 zu messen, als sie 209 Watt aus der Steckdose zog (maximale Lüfter plus Killzone 2 = hohe Stromrechnung). Folgeversionen der PS3 waren mehr und mehr Umwelt- und Portemonnaie-freundlichere Maschinen.

Ich habe zwar kein 40GB-Gerät zur Hand, die online aufgeworfenen 135 Watt klingen aber ungefähr angemessen für ein Gerät, bei der die RSX-GPU und der Cell-Prozessor von 90nm auf 64nm zusammengeschrumpft wurden. Und tatsächlich passt das auch ganz gut zu meinen Messungen der PS3 Slim auf Vollgas im gleichen Killzone-2-Test: Ein Maximum von 101 Watt.

Die Stromeinsparungen wurden durch eine weitere Schrumpfkur im Fertigungsprozess der Cell-CPU möglich - er ist jetz bei 45nm, ähnlich wie die aktuellsten Intel- und AMD-CPUs. Weniger Strom heißt auch weniger Hitze und damit mehr Zuverlässigkeit. Der RSX bleibt aber weiterhin bei 65nm. Ich schätze also, dass auch er irgendwann in 2010 durch ein 45nm-Gegenstück ersetzt wird, um eine noch stromeffizientere Konsole in der schlanken Form zu schaffen.

Genug des Smalltalks: Lasst uns mit dem Testen anfangen. Wir lassen die Slim gegen die Launch-PS3 in verschiedenen Szenarios antreten, einige grundlegende Messungen wurden auch von einer Erstausgabe der Jasper-360 zum Direktvergleich herangezogen, um zu sehen, wie sich die Slim gegen den direkten Konkurrenten schlägt. Um die Hardware dazu zu bringen, so viel Saft wie möglich zu ziehen, haben wir diesen Test bei einer Raumtemperatur von 30 Grad Celsius durchgeführt (und es war wirklich toll, sich den ganzen Tag darin aufzuhalten). Zudem wurden die Messungen durchgeführt, nachdem die Installations-, Lade- und Gameplay-Tests durchgeführt waren. Nur um sicherzugehen, dass die Ventilatoren auf voller Geschwindigkeit liefen.

Für den Blu-Ray-Test benutzte ich übrigens eine MPEG2-Disk. Ich nehme an, dass eine h264-kodierte Disk noch mehr Strom zieht. So wie es ist, scheint es, als sei es stromeffizienter, eine ältere BD abzuspielen als das XMB auf Idle zu lassen.

System-Aktivität PS3 Slim Launch-PS3 Xbox 360 (Jasper Rev 1)
Standby 0.5 Watt 1 Watt 2 Watt
Hauptmenü (Idle) 85 Watt 180 Watt 95 Watt
Spielbetrieb 95-101 Watt 195-209 Watt 102-105 Watt
Blu-ray-Playback 75 Watt 172 Watt -

Das Fazit fällt beachtlich eindeutig aus: Die PS3 Slim trifft sämtliche Behauptungen Sonys, was die Effizienz angeht, und ist erstaunlich „grün“. Sie schlägt die Jasper-360 um ein paar Watt während des Spielbetriebs, hat sogar einen signifikaten Vorsprung bei ungenutztem Haupmenü und beim Stromverbrauch im Standby. Angenommen, dass euer Wohnzimmer kühler ist als 30 Grad Celsius, lässt sich sagen, dass die PS3 im „real life“ sogar noch ökonomischer ist. Wirklich augenfällig ist dabei, wie stromhungrig die Launch-PS3 ist. Bei Vollgas verbraucht sie mehr Strom als das theoretische Maximum des Netzteils der Launch-360.

Was das YLED (das Gelbe Licht des Todes) angeht [Anm.: das behandeln wir in einem weiteren Special am Montag]: Es ist vollkommen egal, welcher der beiden Wettbewerber eine größere Ausfallrate bei den Geräten hat. Es ist nur wichtig, dass die Spieler sich des Problems bewusst sind. Besonders diejenigen, die im Besitz der ursprünglichen PS3s sind, deren Sony-Garantien schon lange ausgelaufen sind. Wenn man annimmt, dass es sich dabei tatsächlich um einen kumulativen Schaden aufgrund der Hitze handelt, wie einige Beweise nahelegen, wäre das ein sehr reales Argument, seine Launch-Konsole gegen eine neue Slim auszutauschen. Es sei denn natürlich, man legt Wert auf die Abwärtskompatibilität zu PS2-Titeln. Ebenfalls auffällig bei diesem Test war, wie heiß sich die Launch-PS3 anfühlte, während die Slim deutlich kühler war.

Nicht nur das, auch ist die Slim leiser. In der 30-Grad-Hitze der Testumgebung drehte das alte Gerät sehr bald auf volle Lautstärke auf. Während die Slim zwar deutlich hörbar war, kam sie der alten Konsole nicht einmal nahe.

Was die kühleren Chips und bessere Effizienz für eure Stromrechnung bedeuten? 1 kWh (Kilowattstunde) wird von eurem Energieversorger als „eine Einheit“ bezeichnet. Dieser Preis liegt meist irgendwo zwischen 18 und 19 Cent. Angenommen man spielt konservative 15 Stunden pro Woche mit der Konsole auf voller Kraft, so kostet die PS3 Slim knapp 14,50 € im Jahr an Strom. Die alte PS3 kostet hingegen fast 30 €.

Wohl kaum ein erderschütternder Unterschied - das ist mehr als ein Euro pro Monat - aber dennoch ein spürbarer. Und für den typischen Hardcore-Spieler, der über 15 Stunden pro Woche nur lachen kann, wird sich das noch stärker auswirken.