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Epos H3Pro Hybrid Gaming-Headset Test - Qualität, die ihren Preis hat

Nur das Mikrofon schwächelt.

Eurogamer.de - Empfehlenswert Badge
Sehr gute Soundqualität, komfortabel und bestens verarbeitet für den Preis, einzig das Mikrofon schwächelt etwas.

Eines kann ich schon mal sagen: Ich mag das H3Pro Hybrid von Epos. So, wie ich bereits das Epos H3 Hybrid mochte. Wenngleich das H3Pro Hybrid noch einmal in einer ganz anderen Liga spielt. Das gilt vor allem für den Preis, der mit rund 279 Euro alles andere als günstig ausfällt, deutlich teurer als beim H3 Hybrid. Und obwohl ich es mag, bin ich mir nicht sicher, ob ich so viel Geld dafür ausgeben würde.

Was für den Preis auf jeden Fall stimmt, ist die Verarbeitungsqualität. Das Headset erweckt den Anschein, als wäre es sein Geld auf jeden Fall wert. Ihr habt einen robusten Kopfbügel aus Metall, der von einer weichen Polsterung ummantelt ist und auch über Stunden bequem auf eurem Kopf sitzt. Ähnliches gilt für die Ohrmuscheln, die sich von beiden Seiten angenehm um eure Ohren schmiegen und zu keiner Zeit stören oder drücken.

Sitzt und wackelt nicht

Ansonsten kommt auch einiges an Plastik zum Einsatz, aber das von der guten Sorte, bei dem man nicht Angst hat, dass es auseinanderbricht, wenn man es schief anguckt. Zum Testen hatte ich hier das H3Pro Hybrid in der Variante "Racing Green". Soll heißen: Es gibt schwarze Elemente (Kopfbügel/Polster und Ohrmuscheln) und zusätzlich dazu noch grünliche Teile (Außenseite der Ohrmuscheln) sowie kleinere, goldfarbene Akzente. Ich war mir in Bezug aufs Design erst nicht sicher, aber letztlich habe ich mich daran gewöhnt und es hat was für sich. Jedermanns Geschmack ist es mit Sicherheit nicht, aber dafür gibt’s ja noch die normaleren Varianten "Ghost White" und "Midnight Blue".

Anfangs fand ich die Farben noch gewöhnunsbedürftig, mittlerweile mag ich sie.

Alle Elemente des H3Pro Hybrid fühlen sich sauber verbaut und absolut wertig an. Das abnehmbare Headset lässt sich mit etwas Kraftaufwand prima aus der magnetischen Halterung an der Ohrmuschel nehmen, den frei werdenden Platz versiegelt ihr mithilfe einer mitgelieferten Abdeckung. Mit 308 Gramm Gewicht ist es ein gutes Stück schwerer als Headsets der unteren Preisklassen, aber das spricht für das verwendete und robuste Material. Im Gegenzug ist es nicht so schwer wie manch andere Premium-Headsets und es sitzt, wie erwähnt, sehr angenehm auf dem Kopf.

Damit es seinem Namen gerecht wird, präsentiert sich das H3Pro Hybrid äußerst flexibel. Ihr könnt es via 3,5mm-Kabel, per USB oder drahtlos via USB-Dongle mit einem Gerät verbinden. Und eine Bluetooth-Verbindung ist auch noch möglich! Bei so vielen Verbindungen nimmt man es fast gar nicht mehr vom Kopf. Okay, nicht wirklich, aber ihr könnt es auf die Art mit so ziemlich jedem Gerät verwenden. Dabei hat es den Vorteil, dass es, wie bereits angesprochen, sehr angenehm auf dem Kopf sitzt. Hab' ich schon zwei- oder dreimal betont, aber egal. Es stimmt eben. Das gilt auch für längere Sessions, egal ob ihr spielt, einen Film schaut oder Musik hört.

Wie klingt das H3Pro Hybrid?

Für mich ist es somit tatsächlich ideal zum Musikhören, weil es dabei kaum auffällt und zugleich einen ziemlich guten Sound liefert und das in so gut wie allen Bereichen. Das rechtfertig den Preis schon eher, wenn ihr es nicht nur für ein einzelnes Gerät kaufen und verwenden könnt, sondern für mehrere. Auch bei den unterschiedlichsten Genres, wie Metal, Rock und Pop, zeigen sich keinerlei Probleme, Melodien, Instrumente und Gesang sind klar verständlich und sauber auszumachen und klingen hier wie ein richtiger Ohrenschmaus.

Egal, ob ihr gerade etwas Leises oder Lautes hört, das H3Pro Hybrid liefert zuverlässige Hörqualität. Die satten Bässe und Metal-Sounds von Electric Callboys Spaceman, die Mischung aus lauten und leisen Songs von Muse' neuem Album Will of the People oder auch Klassiker wie Queens Who wants to live forever und John Williams' Imperial March – der muss beim aktuellen Star-Wars-Rewatching von meiner Verlobten und mir einfach sein – klingen allesamt auf ihre Art überzeugend und versetzen einen gedanklich mitten ins Geschehen hinein. Der Gesang ist klar, die Bässe fetzen, individuelle Feinheiten sind in den einzelnen Musikstücken auszumachen. Einzig bei tiefen Bässen geht ein klein wenig was verloren, was aber tatsächlich eher dann auffällt, wenn ihr exakt darauf achtet. Kurz gesagt: Für mich ist es eine echte Freude, mit dem H3Pro Hybrid Musik zu hören.

Das Headset ist stabil verbaut und wirkt dem Preis angemessen wertig.

Ähnlich gut klingt die Musik in Videospielen, aber da kommt es ja natürlich nicht immer alleine darauf an. In Spielen wie Halo Infinite oder Battlefield 2042 sind etwa Schritte ganz gut auszumachen, was schon einen kleinen Vorteil darstellt, ähnliches gilt für Titel wie Deathloop. Das H3Pro Hybrid vermittelt hier einen ordentlichen Punch, mithilfe der Software könnt ihr am PC zudem zwischen 2.0 und 7.1 wechseln, wie es euch am besten passt. Motorengeräusche im F1 Manager 2022 klingen ebenso gut wie Schüsse im erwähnten Halo Infinite, es gibt in Sachen Soundqualität nicht viel zu meckern.

Die dynamischen 40mm-Treiber des H3Pro Hybrid decken den üblichen Frequenzbereich von 20 bis 20.000 Hz ab, insgesamt klingt die Soundkulisse sauber, akkurat und warm. Ihr bemerkt vielleicht eine leichte Tendenz hin zum Bass und den höheren Mitten, letztlich fällt aber beides kaum ins Gewicht. Das H3Pro Hybrid hat eine gute Gesamtbalance und wird dahingehend seinem Preis definitiv gerecht. Fürs Gaming nutze ich es persönlich zwar nicht, aber zum Musikhören kann ich mir aktuell nichts anderes vorstellen.

Dabei leistet das H3Pro Hybrid so schon einen guten Dienst, indem es Geräusche von außen zuverlässig abschottet. Die Ohrmuscheln liegen gut über den Ohren (wobei das ja wieder je nach Ohrform individuell unterschiedlich sein kann) und wenn ihr zusätzlich noch Active Noise Cancelling aktiviert, profitiert ihr noch mehr davon. ANC sorgt dafür, dass ihr etwa Schritte noch besser hört, gefühlt verbessert sie auch den Bass noch ein wenig mehr. All das wird problemlos und ohne Störungen wiedergegeben. Der einzige Nachteil daran ist natürlich, dass ANC euren Akku weit schneller leer werden lässt.

Laufzeit und ein Makel

Epos nennt Zeiten von rund 18 Stunden (bei 3,5mm-Verbindung mit aktiviertem ANC) bis hin zu rund 38 Stunden (Bluetooth mit deaktiviertem ANC) als Laufzeit. Wie lange der Akku letztlich hält, kommt darauf an, wie ihr es verwendet. Die 18 Stunden mit aktiviertem ANC sind realistisch und wenn ihr es nicht verwendet, bewegen wir uns in Richtung des zweiten Werts. Aber wie gesagt, da spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, etwa die Lautstärke oder ob ihr noch eine andere Verbindung via Bluetooth hinzuholt. Der genannte Bereich ist somit aber im Bereich des Möglichen.

Eine Sache, die mir interessanterweise auffiel, ist, dass das H3Pro Hybrid etwas länger für eine Bluetooth-Verbindung zu meinem Smartphone benötigt. Als Vergleich dient hier das H3 Hybrid, ebenfalls aus dem Hause Epos, das seine Verbindung fast unmittelbar nach dem Anschalten zuverlässig aufbaut. Das H3Pro Hybrid braucht wiederum mehrere Sekunden dafür. Kein Beinbruch, verwundert hat es mich aber schon.

Es gibt auch noch eine weiße Version.

Ein Schwachpunkt des H3Pro Hybrid ist das Mikrofon. Es ist nicht grundlegend schlecht, denn ihr seid grundsätzlich gut zu verstehen, ob im Voice-Chat oder bei Gesprächen. Trotzdem ist klar hörbar, dass es sich um ein Headset-Mikrofon handelt, weil ihr dezent blechern klingt. Oder anders gesagt: Es ist einfach nicht so gut wie ein Standmikrofon. Das ist vielleicht nicht zwingend zu erwarten, für den Preis hätte die Qualität aber noch ein Stück besser sein dürfen, wenn nicht sogar müssen.

Epos H3Pro Hybrid Test - Fazit

Was letztlich für viele auch der Knackpunkt sein könnte: Der Preis. 279 Euro sind nicht wenig Geld, umso besser ist es also, wenn ihr die Flexibilität des Headsets für verschiedene Einsatzmöglichkeiten ausreizt. Das Gute ist, dass der Sound für dieses Geld mehr als angemessen klingt, womit ich noch halbwegs untertreibe. Ich höre wirklich sehr gerne Musik damit, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es mir persönlich für das Geld nur zum Musikhören gekauft hätte. Die Flexibilität zeichnet es neben der Soundqualität aus und es hat problemlos mit allem funktioniert, womit ich es getestet habe. Insofern: Wenn euch das schwächelnde Mikrofon nicht stört, weil ihr es so oder so nicht braucht, ihr es mit verschiedenen Geräten verwenden möchtet und ihr bereit wärt, so viel Geld in die Hand zu nehmen, bietet euch Epos mit dem H3Pro Hybrid im Hinblick auf die Gesamtqualität und Flexibilität einen sehr guten Gegenwert dafür. Wer es nur für einen Einsatzzweck braucht, findet günstigere Alternativen.

In unserer Test-Philosophie findest du mehr darüber, wie wir testen.

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Benjamin Jakobs

Leitender Redakteur News

Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.

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