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Espgaluda 2 & Ghost Jumper

Das Spiel für das S im 3GS

Espgaluda 2

Cave / 83,4 MB / 6,99 Euro / Demo erhältlich

Das ist also das Spiel, für das ich mir extra ein „S“ hinter dem „3G“ meines iPhone kaufen musste. Espgaluda 2 läuft nämlich nur auf den 3GS-Geräten und iPod Touches der dritten Generation (erschienen Ende 2009 mit 32 und 64 GB Speicher). Was hat das 3GS, was ein 3G oder ein älterer Touch nicht hat? Einen Kompass, höhere Datenverbindungsraten, eine modernere Kamera, vor allem aber einen mit 600 Mhz deutlich schneller getakteten Prozessor, der auch OpenGL ES unterstützt.

Wenige Minuten mit Espgaluda 2 reichen auch, um zu sehen, dass hier Grafikpower gefordert wird. Offensichtlich hielt Entwickler Cave nichts von der Option einfach auf ein paar der drei Billionen Schüsse auf dem Screen zu verzichten, die so ein „Frantic Shooter“ braucht – eine Genrebezeichnung, die mir war neu war, aber es perfekt trifft. Die kleinere Auflösung des Apple-Screens reichte scheinbar nicht, um das Ganze auch ohne Open GL zu bewältigen, nur frage ich mich dann schon, wer die Option braucht, die Screenfläche drastisch zu reduzieren und mit einem Rahmen zu versehen. Auf der geforderten Hardware läuft das Ganze auch bei kompletter Ausnutzung butterweich und weit übersichtlicher.

Die Steuerung dürfte allerdings der kritischste Punkt bei der Umsetzung eines auf Millimeter-Präzision setzenden Arcade-Shoot´em´Ups sein. Virtuelle Touch-Sticks sind hier keine Lösung und so was wird auch nicht geboten. Anstelle dessen wischt ihr mit dem Finger über den kompletten Screen – wie zuletzt auch bei Icarus X – und das Schiff folgt euch brav und ohne jede Verzögerung. Was ihr an weiteren Eingabehilfen haben wollt, überlässt euch das Spiel selbst. In der einfachsten Form müsst ihr nicht ballern sondern nur den sehr individuellen Special-Move Esplagudas ausführen. Ein Toucher auf den Button im unteren Teil und alle gegnerischen Schüsse verwandeln sich in sammelbare Punkte, was angesichts der Masse an Munition, die die Feinde in jeder Sekunde ausstoßen, ein lohnender Deal ist.

Vier Buttons und höchster Schwierigkeitsgrad. Fingerschweiß wird zum größten Feind.

In Stufe 2 übernehmt ihr auch die manuelle Kontrolle über den Guard-Move, mit dessen begrenzter Energie euch vor Attacken schützt. Erst auf dem höchsten Grad wählt ihr zwischen Schussvarianten, Specials und dem Guard, was angesichts der Hektik in Arbeit ausarten kann. Trotzdem könnt ihr es ruhig mal versuchen, da diese Optionen unabhängig vom Schwierigkeitsgrad eingestellt werden und auf leicht eigentlich fast jeder mit halbwegs gesunden Reflexen durch Espgaluda 2 durchkommt. Die sechs Stages fielen kurz aus und sind sehr Engel-lastig. Wer große Japano-Schwingen nicht abkann, darf sich als gewarnt betrachten.

Wer mit einem solchen Design jedoch was anfangen kann, wird angesichts der unzähligen Details in der kleinen Welt dieses Spiels vor Freude jauchzen. Es ist faszinierend, was man alles in ein paar Pixel auf so einem Winz-Screen pressen kann. Und selbst wenn man alles, zumindest auf den unteren Härtegraden schnell, gesehen hat, die Motivation, den höchsten Score zu erzielen, bleibt lange, lange Zeit erhalten. Aber ein Kritikpunkt findet sich doch und nicht Cave ist daran schuld. Es ist die Technik des Touch-Screens.

Um das Schiff zu lenken, muss man mit dem Finger über den Bildschirm fahren, und da zumindest mein Finger nicht durchsichtig ist, bleibt immer eine kleine Fläche verborgen. Und angesichts der Dichte des feindlichen Kreuzfeuers kann das schnell das Ende oder zumindest ein paar Energieabzüge bedeuten. Das schmerzt immer, vor allem, wenn man eigentlich nicht schuld ist, sondern einfach nichts sehen konnte. Als kleiner Tost findet sich ein spezieller iPhone-Modus, der das Problem zwar nicht behebt, das Spiel aber um eine Angriffsvariante bereichert, den Awakening Pulse, bei dem ihr Feinde mit dem Finger schnell anstupsen müsst. Riskant, aber so lassen sich die höchsten Scores erzielen.

Besitzt ihr ein modernes i-Gerät und habt ein Herz für Japano-Shmups, dann bleibt mit Espgaluda 2 immer noch ein Game, das sich traumhaft flüssig steuert und mit faszinierender Optik erstaunt. Highscore-Jäger bekommen hier genau das, was sie lieben. Aber ein neues Gerät würde ich mir dafür an eurer Stelle nun auch nicht kaufen.

Ghost Jumper

Stephan Babotai / 1,6 MB / 0,79 Euro

Es gibt keinen Mangel an netten kleinen 80-Cent-Games im App-Store. Winzigkeiten, ausgestattet mit mehr Spielwitz als Budget, immer ein paar Minuten eurer Zeit wert. Ghost Jumper ist keines davon.

Falls ihr denkt, dass dies der häßliche Doodle-Modus sei, wartet eine böse Überraschung auf euch...

Die noch größere Masse der Billig-Games gehört nämlich zur Sorte der ausgemachten Ramschware, schnell zusammengehauenen Hobby-Werken und Dingen, deren Gratis-Flash-Pendants sich für sie schämen würden. Bei Ghost Jumper könnte man auf den ersten Blick mit Elementen aus Pac Man und Arkanoid, verbrüdert mit dem optischem Charme eines Fly Away Rabbit, erhoffen.

Ghost Jumper jedoch basiert auf der Idee, dass es Spaß machen würde, durch Neigung des iPhone mehr oder weniger gut kontrollierbar ein kindisch gemaltes Gespenst von links nach rechts hüpfen zu lassen und bei Berührung mit dem Boden Punkte zu sammeln. Weil das allein dann wohl doch zu infantil war, packte man noch ein paar Schüsse dazu, um Ballons oder böse schwarze, durch die Neigung des Screens mitunter schwer erkennbare Gespenster und Fledermäuse abzuschießen. Alternativ lässt sich das Ganze auch im treffend betitelten „Doodle“-Look erleiden. Doodle heißt Kritzelei und genau so sieht es auch aus.

Primitiv, hohl, ohne Charme und die Motivation übersteht Ghost Jumper kaum die Wartezeit auf den ersten Bus. Höchstens, wenn man ihn am Ende der Straße schon kommen sieht.

8 / 10

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