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Grand Theft Auto IV

Niko goes Machinima

Nach vier Vorschau-Artikeln, 50 Stunden Gameplay und einer gigantischen Komplettlösung ist es nicht verwunderlich, dass mich ein Lokaltermin bei Rockstar Games samt Besichtigung des aktuellen GTA-IV-PC-Codes nicht unbedingt in Hochstimmung versetzte. Selbst die Liebe zu einem solchen Meisterwerk kennt Grenzen. Deshalb reiste ich ohne große Erwartungen an. Mein Ziel: Nur kurz die Änderungen notieren, eine halbe Stunde zocken und dann so schnell wie möglich abhauen. Vielleicht noch ein wenig über Steuerungsdetails philosophieren, brav die hübsche Grafik loben und ein paar Fragen zum Download-Content stellen. Falsch gedacht.

Anderthalb Stunden später saß ich vor einem einfachen Tool, das mich die ordentlich aufgebohrte Grafik, die präzise Steuerung und die vielen kleinen Verbesserungen vergessen ließ, mich immer weiter in seinen Bann zog. Unter dem einfachen Handy-Menüpunkt „Video-Editor“ haben die kongenialen Entwickler ein Werkzeug für echte Machinima-Fans versteckt, das mit wenigen Handgriffen erstaunliche Ergebnisse liefert. Rockstar Games nutzte die Zeit dafür, das spannende Gangster-Drama nicht nur technisch auf die Höhe der Zeit zu befördern, sondern der neuen Plattform Tribut zu zollen.

Über das eigentliche Spiel muss man theoretisch keine Worte verlieren. Die Geschichte des serbischen Veteranen und Kleinkriminellen Niko Bellic, der in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten auswandert, um dort das große Glück zu finden, ist innerhalb kürzester Zeit ein Teil der Videospiel-Historie geworden. Mehr noch als seine Vorgänger hat das vierte Grand Theft Auto eine Lebenssimulation auf die Beine gestellt, in der die fiktive Variante von New York durch eine prächtige Grafik und Hunderte NPCs zum Leben erweckt wird.

Welch ein Ausblick!

Allein die mitreißende Story mit ihren ebenso hervorragenden Zwischensequenzen und echten Charakterköpfen fesselt für 30 Stunden. Geht Ihr den vielen Nebenaktivitäten nach oder wagt Euch in den ausufernden Multiplayer-Modus, können es locker 50 werden. Mehr gibt es auch in der PC-Fassung nicht. Die zusätzlichen Download-Inhalte bleiben vorerst Xbox-exklusiv.

Doch nicht nur bei der Story hat der vierte Teil Zeichen gesetzt. Dank brillanter Animationen und glaubwürdigen Lichteffekten stellt der Titel auch optisch ein absolutes Konsolenhighlight dar. Einmalige Momente, zum Beispiel auf einem wackeligen Boot der untergehenden Sonne entgegen zu schippern, werden am laufenden Band geliefert. Kein Wunder, dass die PC-Fassung da nicht hinten anstehen soll.

Auf den ersten Blick hat sich wenig verändert. Schatten wirken etwas klarer, Kanten dank höherer Auflösung sauberer und Werbeplakate lassen sich nun auch schon aus weiter Entfernung lesen. Erst, wenn Ihr Euch ein Auto schnappt, in den Verkehr eintaucht oder einen Hubschrauberausflug wagt, wird der Unterschied deutlich. Anstatt sich selbst in der Rush-Hour mit 100 km/h durch den Verkehr zu schlängeln, sorgt die dichte Blechlawine auf dem PC für ein ungewöhnliches Hindernis.

Bei der Konsolenvariante stand der entsprechende Regler auf 33 Prozent, nun könnt Ihr ihn voll aufdrehen und so jede Verfolgungsjagd in eine gewaltige Massenkarambolage verwandeln. Außerdem wurde die Sichtweite stark erhöht. Von einem Hochhaus aus betrachtet, breitet sich das prächtige, detaillierte Häusermeer unter Euch aus und Ihr bekommt einen noch besseren Ausblick auf diese lebende, pulsierende Stadt - immer vorausgesetzt, Ihr besitzt einen flotten PC (Testrechner: Intel Core 2 Duo E6750, Nvidia 280GTX).

Damit Ihr Euch auf der neuen Plattform gleich wie Zuhause fühlt, wird das Pad der Xbox 360 unterstützt. Einfach nur einstöpseln und loslegen, die Steuerung entspricht eins zu eins dem Konsolen-Vorbild. Alternativ lässt sich der Sandbox-Knaller aber auch mit Tastatur und Maus steuern.

Ungetrübte Weitsicht beim Snipern.

In diesem Fall entfällt das Autoaiming, dafür zielt Ihr sehr genau und landet schon nach kurzer Zeit einen Kopfschuss nach dem anderen. So weit, so bekannt. Neu ist der fliegende Wechsel der Steuerungstechniken. Während Ihr Euch also in den Feuergefechten auf die Maus verlasst, dürft ihr die Fahrzeuge mit dem Controller steuern. So bekommt Ihr ohne viel Nachdenken das Beste aus beiden Welten serviert.

An der Multiplayer-Front sorgt das gerade aufgefrischte Windows Live für den hoffentlich reibungslosen Ablauf. Ihr sammelt für Euren Xbox-Account Gamerscore-Punkte, tretet wie gehabt direkt aus dem Spiel heraus online gegen andere Spieler an und tobt Euch in den in den verschiedenen Spielmodi aus. Die Zahl der Kontrahenten wird dabei deutlich erhöht. Momentan sieht es nach 24 bis 32 Spieler aus, es wird also auf jeden Fall deutlich enger auf den Servern. Begeisterungsstürme ruft die Nutzung des auf dem PC bisher erfolglosen Service trotzdem nicht aus. Aber mal abwarten.

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Grand Theft Auto IV

PS3, Xbox 360, PC

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Über den Autor

Kristian Metzger

Contributor

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