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Kayak VR: Mirage – Mit PlayStation VR2 könnt ihr besser Urlaub machen

Einfach mal die Hände baumeln lassen.

Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal Paddelboot fahren wollte. Aber als Kayak VR: Mirage vor einigen Monaten auf Steam veröffentlicht wurde, strahlten die Bilder und Videos eine unerwartet große Faszination aus. Der Blick ins türkis schimmernde Wasser, die beruhigende Musik und der Eindruck, dass man dort wie in einer guten Simulation tatsächlich Kajak fahren könnte, machten mich jedenfalls neugierig. Also habe ich eine Probefahrt riskiert und tatsächlich: Kayak VR ist ein ebenso entspanntes wie anspruchsvolles Spiel – je nachdem, in welchem Modus man gerade unterwegs ist.

Zum einen kann man nämlich wählen, ob man beim freien Erkunden in Ruhe die Umgebung mit ihren vielen liebevollen Details bestaunt oder ob man in Zeitrennen um einen Platz in weltweiten Ranglisten antritt. Und zum anderen wählt man jederzeit einen von zwei Modi: Simulation und Arcade. Die unterscheiden sich gar nicht mal drastisch. Arcade erleichtert lediglich das Beschleunigen und Wenden, weshalb man in Zeitrennen unbedingt damit unterwegs sein sollte.

Urlaubsflair: Kayak VR ist am stärksten, wenn man in Ruhe die vier Schauplätze erkundet.

Auf jeden Fall ist man stets an einem von vier Schauplätzen unterwegs, wo es jeweils zwei bis vier abgesteckte Kurse und eben das freie Erkunden gibt, bei dem man in aller Ruhe an hohen Klippen oder vor einem Leuchtturm entlang paddelt und zu verschiedenen Tageszeiten den Sonnenaufgang oder die Südlichter genießt. Und für mich steckt hier der größte Anreiz Kayak VR zu spielen. Diese Kulissen sehen nämlich traumhaft schön aus.

Durch kristallklares Wasser schaut man da bis auf den flachen Boden, sieht Delfine neben dem Boot schwimmen, beobachtet Vogelschwärme, Wale oder von einer riesigen Scholle abbrechendes Eis und entdeckt zahlreiche Kleinigkeiten wie einen großen Schwimmring mit zwei drolligen Augen. Den kann man dann aus seiner kleinen Höhle zurück aufs offene Wasser transportieren – es ist ein sehr gemütlicher Ausflug auf dem Wasser, den man da erlebt. Oder seid ihr lieber bei Regen und Wellen unterwegs, die das Kajak gehörig über den Ozean heben?

Wobei "in Ruhe erkunden" vielleicht nicht immer der richtige Ausdruck ist...

Kayak VR zeigt ja nicht nur Postkartenmotive, sondern ist auch eine anständige Simulation, die das Paddeln angenehm glaubwürdig wiedergibt. Eine harte Bewährungsprobe ist das natürlich nie. Das kommt schon aufgrund des fehlenden Wasserwiderstands nicht infrage. Man muss aber tiefe, lange Züge ausführen, um möglichst schnell voranzukommen, während man die Fahrtrichtung nicht nur durch das Paddeln beziehungsweise ein ins Wasser „gestecktes“ Paddel beeinflusst, sondern auch durch das Lehnen nach links oder rechts. Überhaupt hilft es, wenn man sich gerade aufsetzt, um die Bewegungen korrekt auszuführen.

Lernen kann man das alles im Hauptmenü; einem Schwimmbecken, in dem man wahlweise verschiedene Übungen ausführt, um die Grundlagen zu festigen. Wer sich mit Kajakfahren auskennt, braucht das nicht. Alle anderen verstehen dadurch allerdings im Handumdrehen alle wichtigen Details, stoßen sich dort schon intuitiv vom Beckenrand ab und schlagen den Wasserball durch die Gegend.

Solltet ihr daraus nun den Schluss ziehen, das sei ein relativ überschaubares Spiel, dann trefft ihr den Nagel freilich auf den Kopf. Das ist aber nicht abwertend gemeint und gerade als entspannendes Erlebnis macht diese Spazierfahrt viel her. Zumal die Entwickler übrigens mehrere Optionen anbieten, um das Aufkommen möglicher Übelkeit zu verhindern. Dazu zählen ein abgedunkelter Rand sowie ein Verringern der Beschleunigungen beim Vorankommen und Drehen.

Wer will, bestreitet auch Wettrennen gegen die "Geister" anderer Spieler.

Nun gehört Kayak VR trotzdem zu den Spielen, bei denen mir auch mit diesen Hilfen relativ schnell übel wird – was ich ihm nicht ankreide, da das immer eine individuelle Reaktion ist. Die Optionen haben es mir aber tatsächlich etwas leichter gemacht und was ganz wichtig ist: Mit der Version für PS VR2 wird weiteres Feedback hinzukommen, das nicht nur Übelkeit verhindern könnte, sondern das Paddeln auch ganz allgemein verbessern dürfte.

Ich habe das holländische Studio Better Than Life jedenfalls angeschrieben, um nach Unterschieden zur Steam-Fassung zu fragen, und immerhin wird die PS5-Umsetzung ein schärferes Bild zeigen als die meisten anderen Headsets. Ganz zu schweigen davon, dass die Kulissen auf dem OLED-Bildschirm erst richtig zur Geltung kommen sollen. Besonders die Nachtfahrten (man kann jeden Schauplatz zu verschiedenen Tageszeiten befahren) sollen davon profitieren.

Die Südlichter über der Antarktis sind im Screenshot weniger, im Spiel allerdings so schon beeindruckend und sollen dank des OLED-Displays von PlayStation VR2 noch besser zur Geltung kommen.

Vor allem das haptische Feedback dürfte sich aber deutlich von dem anderer Hardware unterscheiden, denn natürlich wird das Spiel die neuen Möglichkeiten der Hardware nutzen. Stößt man mit dem Kajak an oder gleitet über Eis, vibriert das Headset daher beziehungsweise erhält man auch über die Controller entsprechendes Feedback. Zusätzlich soll man fühlen, wie das Wasser an den Paddeln entlang fließt – spätestens das könnte mit der DualSense-Technologie ein ausgesprochen cooles Detail sein.

Deshalb gebe ich dem Spiel noch mal eine Chance, wenn es für Sonys neues Headset erscheint. Auf jeden Fall weiß ich trotz meiner leider nur kurzen Ausflüge schon jetzt, dass ihr euch mit Kayak VR auf sicherlich keinen großen Hit, aber ein sehr gelungenes Kleinod freuen könnt, wenn es zum Start von PlayStation VR2 erscheint.

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