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Loki - Im Bannkreis der Götter

Zickige Götter und göttliche Helden

Technisch gibt es an Loki eigentlich nichts auszusetzen. Die Locations sehen sehr lebendig aus und wirken stimmig zur jeweiligen Geschichte. Für die schönen Wettereffekte und den Tageswechsel wird ein Pixel Shader 3.0 verwendet. Auch bei den Animationen kann das Spiel bislang überzeugen. Die Motorik der einzelnen Charaktere ist passend auf den Körperbau zugeschnitten und realistisch umgesetzt. Weiche Übergänge bei verschiedenen aufeinander folgenden Aktionen runden die Bewegungsabläufe noch ab.

Wohl dem, der einen belastbaren PC besitzt. Solche Effekte saugen an der Performance.

Zwar ruckelte das Spiel noch eine kurze Zeit nach dem Einstieg in die Level, doch das soll in der finalen Version behoben sein. Aber eines ist klar: Alleine schon wegen der detaillierten Grafik kommt man um einen schnellen PC nicht herum. Wenn fünf Monster auf einen zu wackeln (maximal 40 Monster gleichzeitig), es richtig ab geht und man sich dabei vielleicht noch mit der frei dreh- und zoombaren Iso-3D-Perspektive von Nahem betrachten will, dann rutscht der Rechner auf dem Zahnfleisch.

Soll heißen: Mindestens 1 GB Arbeitsspeicher sind erforderlich. Für ein problemloses und flüssiges Spiel wären 2 GB aber nicht verkehrt. Die Grafikkarte wird wegen des Pixel Shaders sowieso in eine gewisse Richtung vorgegeben. Aber für ein aufwendiges Spiel braucht man eben auch die technischen Voraussetzungen. Insofern kann man Loki da keinen Vorwurf machen.

Qualitativ hochwertig sind auch die Synchronsprecher. Im Spiel hört Ihr die deutschen Stimmen von Liv Tyler, Angelina Jolie, Laurence Fishburne und Gary Oldman. Der Soundtrack hinterließ ebenfalls einen guten Eindruck. Mal klassisch kräftig und mal chillig weich passt der Sound zum Spiel und ist dabei keinesfalls aufdringlich. Etwas gewöhnungsbedürftig sind hingegen die Dialoge ausgefallen. Teilweise kamen die Texte sehr geschwollen herüber, hier wollte man vermutlich die Tonlage der damaligen Zeit einfangen - für mich etwas zu viel des Guten.

Bei so viel Kampfwut fliehen die Gegner schon mal in Scharen.

Und nun zum Mehrspielermodus. Klar, Geheimnisse müssen sein, aber sie bis kurz vor knapp hinter verschlossenen Türen zu halten, ist nicht das Optimum. Das Stichwort lautet GameCenter, denn das wird die Plattform für das kostenlose Online-Spiel sein. Obwohl sich dort bisher eher Radsport-Fans tummelten, ist Crimson Cow der festen Überzeugung, dass man dort auch mit Loki gut „fährt“.

Wie man bereits weiß, wird es neben dem altbewährten Koop-Modus auch einen PvP- und Challenge-Modus geben. Letzteren kann man mit bis zu sechs Spielern zocken. Dort bekommt Ihr verschiedene Aufgaben, die es dann gemeinsam zu lösen gilt. Auf den von einigen Anhängern ersehnten Hardcore-Modus wird man jedoch erstmal verzichten müssen.

Wer seinen Singleplayer-Charakter mit in den Multiplayer nehmen möchte, schaut ebenfalls etwas traurig aus der Wäsche. Um Cheatern vorzubeugen, werden Off- und Online-Charaktere separat behandelt und lassen sich auch nur im jeweiligen Modus verwenden. Das bedeutet, dass Ihr Euren Mehrspieler-Charakter auf dem GameCenter Server abspeichert und auch nur da nutzen könnt. Außerhalb vom GameCenter kann Euer Singleplayer-Charakter im LAN- oder über einen getrennten Multiplayer-Modus mit Gleichgesinnten seine Kämpfe austragen.

Die Götter haben es mir angetan, ich bin bereits jetzt ein Loki-ist. Man merkt, dass Cyanide bei seinem ersten Rollenspiel-Auftritt alles richtig machen wollte und das haben sie eigentlich auch geschafft. Zwar gibt es immer Raum für Verbesserungen, aber Loki zeigt sich so souverän, dass es ein Jammer wäre, wenn es seine Zielgruppe verfehlen würde. Das Spiel bringt neuen Schwung ins Genre und erschließt mit seinen guten Ideen neue Wege. Wenn die Online-Community mitspielt, ziehen Lokis Götter auch bald in den Action-RPG-Olymp ein.

Loki erscheint am 4.6 für den PC. Zum Release ist auch noch eine Demo angedacht.

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