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Pokémon: Let's Go, Pikachu und Evoli: Der lange Weg zum Meister-Trainer

Junichi Masuda und Kensaku Nabana über die neuen Spiele, Konsole und Smartphones und die Geburt eines neuen Pokémon.

Traditionell erscheinen Pokémon-Spiele im Doppelpack. Das ändert sich auch nicht beim Nintendo-Switch-Auftritt der Taschenmonsterhatz in Pokémon Let's Go, Pikachu! und Pokémon: Let's Go, Evoli! Inspiriert von Pokémon Gelbe Edition: Special Pikachu Edition, das 1998 für den Nintendo Game Boy erschienen ist, geht es zurück zu den Anfängen der Serie.

Ihr durchstreift mit eurem Trainer die Kanto-Region und macht euch auf die Suche nach den klassischen 151 Pokémon der 1. Generation sowie deren Alola-Versionen aus den Spielen Pokémon Sonne und Mond. Das Let's Go-Duo ist dabei keineswegs nur ein simples Remake in aufgehübschter Optik, sondern nutzt clever die technischen Möglichkeiten und Features der Nintendo-Switch-Konsole und bietet zusätzliche eine spannende Schnittstelle zum erfolgreichen Outdoor-Abenteuer Pokémon GO.

Ich habe mich in Nintendos Deutschland-Zentrale in Frankfurt mit dem Managing Director Junichi Masuda und dem 3D Map Design Leader Kensaku Nabana von Game Freak getroffen und über die Gegenwart und Zukunft von Pokémon geplaudert.

Director Junichi Masuda und 3D Map Design Leader Kensaku Nabana von Game Freak mit ihren Lieblings-Pokémon.

Anstatt die JoyCon zu nutzen, können Pokémon: Let's Go, Pikachu! und Pokémon: Let's Go, Evoli! auch komplett mit dem Pokéball Plus gesteuert werden. Welche Vorteile bietet der optionale Controller für Trainer?

Junichi Masuda: Wir hatten die Idee, dass ein Gerät wie das Pokémon GO Plus auch perfekt zu Let's Go, Pikachu! und Pokémon: Let's Go, Evoli! passen würde, aber noch viel mehr Möglichkeiten für den Spieler bieten sollte. Gemeinsam mit Nintendo haben wir dann eine ultimative Version des Pokéballs entwickelt, ausgestattet mit Sound, Gyro-Sensor, HD-Rumble und LED-Licht. Wenn ein Pokémon gefangen wird, bekommt der Spieler durch die Vibrationen ein haptisches Feedback, das Licht leuchtet je nach Typ in einer anderen Farbe und es ertönt auch der typische Schrei des gefangenen Pokémon. Das sorgt für eine echte Immersion bei der Monsterjagd. Außerdem hat der Pokéball Plus die Möglichkeit zur Verbindung mit Pokémon GO.

Kensaku Nabana: Wir haben uns zudem bei der Entwicklung gedacht, es muss doch sehr enttäuschend sein, wenn der Spieler sich den Controller kauft und der ist dann leer. Also bekommen alle Pokéball Plus-Besitzer Mew als Bonus-Pokémon gleich mitgeliefert.

Zurück in die Kanto-Region.

Die Grafik der Spiele erinnert mit der bunten Cartoon-Optik an die Animationsfilme. Wie ist es zu dieser Design-Entscheidung gekommen?

Kensaku Nabana: Als vor zwanzig Jahren Pokémon Gelb erschienen ist, war ich noch auf der Grundschule. Ich habe das Spiel damals ausgiebig auf dem Game Boy gezockt, in schwarz-weiß, auf einem winzigen, verpixelten Bildschirm. Aber in meinem Kopf habe ich mir dabei eine fantastische, bunte Welt vorgestellt, in der die Pokémon leben. Als ich nun die Möglichkeit bekommen habe, die Kanto-Region auf Nintendo Switch neu zu erschaffen, habe ich mich wieder an meine Kindheit erinnert und die Welt so erschaffen, wie diese meiner Meinung nach auf einem großen Bildschirm in HD-Auflösung aussehen sollte.

Natürlich haben mich dabei auch die Filme und Serien beeinflusst, so kam es zu dem "Look & Feel" von Pokémon: Let's Go, Pikachu! und Pokémon: Let's Go, Evoli!, mit der etwas niedlicheren Darstellung der Spielwelt, Charaktere und der Pokémon. Außerdem haben wir immer im Hinterkopf behalten, dass die Spiele meist im Wohnzimmer gespielt werden und jeder zuschauen kann. Uns war wichtig: Auf dem Bildschirm soll es immer familientauglich zugehen.

Einer der Grundgedanken bei der Entwicklung von Pokémon-Spielen war es, dass die Kinder aus dem Haus gehen, sich treffen, den Game Boy mit einem Kabel verbinden und Pokémon von Angesicht zu Angesicht tauschen sollten. Handelt es sich dabei immer noch um einen Eckpfeiler der Pokémon-Philosophie?

Kensaku Nabana: Auf jeden Fall: "Let's Go Outside" (lacht). Im Handheld-Modus kann der Spieler die Nintendo Switch überall hin mitnehmen, sich mit Freunden treffen, Kämpfen und Tauschen. Auch die neuen Spiele setzen dabei die Tradition fort, dass jede Version unterschiedliche Pokémon beinhaltet. Möchte man alle besitzen, dann braucht es einen Freund mit einer anderen Version.

Mit dem optionalen Pokéball Plus-Controller macht das Fangen der Taschenmonster noch mal so viel Laune.

Wie schwer ist es, nach all den Jahren immer wieder eine neue Generation an Spielern für Pokémon zu begeistern?

Junichi Masuda: Das ist heutzutage tatsächlich schwieriger geworden. Kinder haben Zugang zu einer riesigen Auswahl an (meist auch kostenlosen) Spielen auf dem Smartphone. Wir haben aber den Vorteil, dass viele Eltern, die in ihrer Jugend Pokémon gespielt haben und immer noch begeistert sind, ihren Kindern davon erzählen und sie so neugierig machen. Gerade Pokémon GO hat dabei einen hohen Wert, indem die Erwachsenen den Kindern das Spiel ganz einfach auf dem Smartphone zeigen und diese für das Fangen und Sammeln begeistern können. Wir sind der Meinung, ein Spiel für Kinder sollte unkompliziert zu bedienen, leicht zu verstehen und erlernen sein, aber auch ein tief gehendes Spielerlebnis bieten.

Das wollen wir mit Let's Go, Pikachu! und Pokémon: Let's Go, Evoli! erreichen und ich denke, das ist uns auch gelungen. Wichtig ist dabei die Verbindung zu Pokémon GO. Trainer können Pokémon vom Smartphone auf Nintendo Switch transferieren und sowohl auf dem Smartphone, als auch auf der Nintendo Switch Freude am Sammeln, Trainieren und Kämpfen haben. Und für Core-Fans haben wir uns noch etwas ganz besonderes ausgedacht, wenn ein Pokémon von Pokémon GO in Pokémon:Let's Go, Pikachu! oder Pokémon: Let's Go, Evoli! übertragen wird, erhält der Sender eine Mystery-Box. Wird diese aktiviert, erscheint für einen festgelegten Zeitraum das erst kürzlich entdeckte Pokémon Meltan.

Gibt es Pläne Pokémon GO und die Konsolen-Spiele in Zukunft in einem großen Universum zu verknüpfen?

Junichi Masuda: Das wäre ein sehr schwieriges Unterfangen, da diese deutlich unterschiedliche Wertesysteme zur Grundlage haben. In Pokémon GO geht es darum, wo und wann ein Pokémon gefangen wurde. In Pokémon: Let's Go, Pikachu! und Pokémon: Let's Go, Evoli! darum, wie viel Zeit mit dem Trainieren verbracht wurde. Das ist auch der Grund, warum Pokémon aus Pokémon GO auf die Konsole übertragen werden können, aber nicht umgekehrt. Es wäre auf jeden Fall eine spannende Idee, die Welten noch mehr zu verzahnen. Aber ganz ehrlich: Ich habe zurzeit absolut keine Idee, wie das funktionieren könnte.

Etwa ein halbes Jahr brauchte Kensaku Nabana um das Pokémon Golisopod, in Deutschland Tectass, zu entwickeln.

Wie wird eigentlich ein neues Pokémon erschaffen - spielt der Faktor "Niedlichkeit" hier eine wichtige Rolle?

Kensaku Nabana: Das ist ein langwieriger Prozess, da kenne ich mich bestens aus. Ich habe zum Beispiel Tectass kreiert - und das hat mehr als sechs Monate in Anspruch genommen. Ein ganz normaler Zeitrahmen übrigens. Wir betrachten ein Pokémon wie ein Lebewesen und bestimmen, wo es lebt, wie es reagieren wird, wenn es auf einen Trainer oder Pokémon trifft und natürlich, wie es kämpfen würde und über welche Angriffe oder Fähigkeiten es verfügt. Auch ob es niedlich aussehen soll, gehört dabei zu den vielen Parametern, die wir für das Gesamtwerk mit einbeziehen. Aber das ist natürlich nicht alles, was ich bei Game Freak zu tun habe (lacht).

Wenn Sie nur ein Feature nennen dürften, welches Pokémon: Let's, Go Pikachu! und Pokémon: Let's Go, Evoli! auszeichnet, welches wäre das?

Junichi Masuda: Für mich wäre das der Pokéball Plus, der Controller verleiht dem Spieler das Gefühl, wirklich ein Pokèmon-Trainer zu sein, und erlaubt ein bislang unerreichtes Eintauchen in die Spielwelt.

Kensaku Nabana: Ich freue mich ganz besonders auf die Kämpfe gegen die Meister-Trainer. Wenn das Spiel beendet ist, kann man noch die Kanto-Region frei bereisen und trifft dann auf Meister-Trainer für alle 151 Pokémon, die der Spieler zum Kampf auffordern und besiegen kann, um selber ein Meister zu werden. Und das ist eine richtig schwere Aufgabe.


Entwickler/Publisher: Game Freak / Nintendo Erscheint für:Nintendo Switch - Geplante Veröffentlichung: 16. November 2018 - Angespielt auf Plattform: Nintendo Switch

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