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Rückblick: Das war 2009

Das Jahr des Gorillas geht zu Ende

Alex' Überraschung des Jahres:Batman: Arkham Asylum

Ich bin sicher nicht der Einzige, der sich im Nachhinein ein bisschen albern vorkommt, je an Arkham Asylum gezweifelt zu haben. Denn als es im Spätsommer erschien, wurde Rocksteadys Liebeslied an den dunklen Ritter seiner Vorlage noch kopfüber an einem Wasserspeier hängend gerecht. Ich kann mich kaum entscheiden, was ich daran am besten fand.

Wenn ich aber mit dem Finger auf ein herausragendes Merkmal zeigen müsste, dann wäre das wohl die elegante Präsentation, die die Darbietung aller Schauspieler – allen voran die des brillanten Mark Hamill – immer ins rechte Licht rückt. Auch wenn die Kampagne in der Mitte meiner Meinung nach ihre Längen hatte und das Spiel nicht ganz mein „Bioshock des Jahres 2009“ geworden ist, wie Kollege Thomas es mal in der Post-Launch-Euphorie ausdrückte, ist Arkham Asylum für mich die positivste und nachhaltigste Überraschung des Jahres.

Alex' Enttäuschung des Jahres: Alien Breed Evolution

Neben dem milde enttäuschenden Mini Ninjas, von dem ich mir trotz Fokus auf die jüngere Zielgruppe deutlich mehr Esprit und Biss erhofft hatte, macht mich gerade ein sicherlich passabler Shooter auf Xbox LIVE ein bisschen fertig. Alien Breed Evolution ist ordentlich, Team 17 hat sogar Intex Systems wieder eingebaut, das Spiel sieht aber nicht für fünf Pfennig nach dem Titel aus, mit dem ich mir damals auf dem Amiga die Nächte um die Ohren geschlagen habe.

Dass man heutzutage H.R. Gigers Xenomorph-Kreaturen nicht mehr ungestraft eins zu eins in einem unlizensierten Produkt verwenden darf, ist mir schon klar. Aber was ist mit herumliegender Kohle, die man ewig spart, um sich an den Terminals mit dem Koop-Partner um überteuerte Waffen, Clips und Gesundheit zu streiten? Wo sind die beiden mittelblonden Typen in dem grünen, bzw. blauen Pullover? Und was zur Hölle... Space Marines!? Das hat bei aller Güte mit der Brut von damals erschreckend wenig zu tun.

Jos Überraschung des Jahres: Lara Croft und Twin Hawk

Ja, ich fand Lara Croft zeitlebens furchtbar. Aber Anfang des Jahres ist mir Tomb Raider: Underworld in die Hände gefallen – und es hat Spaß gemacht! Habe ich der Alten früher Unrecht getan, ist sie doch keine nervige Modepuppe? Nein. Ebenfalls positiv überraschen konnte mich der japanische Entwickler Cave mit der Entscheidung, sein Spiel Mushihimesama Futari ohne Regionalcode auszuliefern. Warum nicht immer so?

Meine Retro-Überraschung 2009 heißt aber Twin Hawk, natürlich auch ein 2D-Shooter. Ich habe die 20 Jahre alte Automatenplatine meiner Lieblings-Oldie-Firma Toaplan aus einer privaten Sammlung gekauft und bin begeistert. Das Pixelmeisterwerk wird allenfalls vom detailreichen HDMI-Bild meiner frisch gekauften 360-Super-Elite übertroffen: 1080p sind doch cooler als das VGA-Kabel meines zweimal nach dem Ring des Todes reparierten, weißen Klotzes der ersten Generation.

Jos Enttäuschung des Jahres: Fairytale Fights

Enttäuscht hat mich hingegen Fairytale Fights. Ich mag es zwar, wenn die Entwickler in Spielen ein bisschen mit Tomatensaft spritzen, aber mit einem abwechslungsreichen Spielablauf sollte das trotzdem unterlegt sein. Nur Eat Lead war öder.

Thomas Nickels Überraschung des Jahres: Mehr Download als Retail

Ich spiele mehr Downloadspiele als Retail-Titel! Was für eine Erleichterung – endlich wieder Spiele, die Neues versuchen, nicht unnötig in die Länge gezogen werden und auch noch richtig bezahlbar sind.

LIT, LostWinds 2, Nyx’ Quest, Mighty Flip Champs, Tales of Monkey Island, Flower, Wallace & Gromit und die Bit Trip-Serie gehören zu den besten Titeln des Jahres und wurden allesamt erst durch WiiWare, PSN und Xbox-Live Arcade ermöglicht. Klar, auch in den nächsten fünf Jahren werden Downloads nicht das klassische Spiel auf Datenträger ablösen, aber sie sind eine mehr als willkommene Ergänzung zu hochpolierten, oft aber wenig originellen AAA-Titeln.

Thomas Nickels Enttäuschung des Jahres: kein 7th Dragon

Toll. Einfach toll. In Japan erscheint das wohl beste RPG für den DS überhaupt und ausgerechnet das will SEGA nicht in den Westen bringen. Lasst euch diese Namen auf der Zunge zergehen: Produzentin Rieko „Phantasy Star“ Kodama, Director Kazuya „Etrian Odyssey“ Niinou und Komponist Yuzo „Actraiser“ Koshiro... und über 100.000 verkaufte Einheiten in Japan sprechen ebenfalls Bände. Aber klar, der westliche Kunde hat ja an erstklassigen RPGs überhaupt kein Interesse. Kommt schon, SEGA – gebt euch nen Ruck...

Martins Überraschung des Jahres: Shadow Complex

Meine Überraschung des Jahres hatte einen leichten und nicht ganz fairen Sieg. Da aber weder Demon's Souls noch Bayonetta offiziell bisher hierzulande erschienen sind - lasst euch nicht davon täuschen, dass ihr Bayonetta bereits kaufen könnt, offiziell steht der Januar Termin immer noch...-, macht Shadow Complex das Rennen. Ich hatte keine besonderen Erwartungen beim Start und bekam das einzige Spiel des Jahres, das ich am Ende drei Mal durchspielte.

Definitiv eines der Games, von dem ich mir wünschte, dass es einfach noch viel länger gewesen wäre. Sicher, das aufbereitete Metroid-Konzept ist nicht ganz aus sich selbst heraus geboren worden, aber so gekonnt umgesetzt, rockte es meine Welt für einige wundervolle Abende. Und das zu einem Preis, bei dem sich viele „große“ Spiel schamvoll verkriechen sollten.

Martins Enttäuschung des Jahres: Tony Hawk: RIDE

Die Enttäuschung des Jahres hat auch Konkurrenz, wenn auch sehr hochwertige. Da aber Tiger Woods 10 HD – keine Neuerungen, die der Rede wert wären – und DiRT 2 – super Spiel, aber wo ist der Ralley-Teil? – trotz Schwächen wirklich gute Games sind, macht Tony Hawk: RIDE das Rennen. Auch wenn es mich nicht ganz so sehr abstieß wie einige Kollegen, konnte das teure, halbfertige Endprodukt der Neuerfindung des virtuellen Skateboardings nicht überzeugen. Es war einer der traurigen Fälle, bei denen man sich während der Präsentationen denkt: „Das ist noch nicht dolle, aber so offensichtlich, dass sie es für die Endversion bestimmt noch glattbügeln.“ Nun, haben sie nicht gemacht, RIDE landet einen kommerziellen Nose-Dive auf den Asphalt und ich kann nicht behaupten, dass es mich wundert.