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Turtle Beach Stealth Pro Gaming-Headset im Test - Premium-Preis, aber auch Premium-Qualität?

Perfekt sieht anders aus.

Eurogamer.de - Empfehlenswert Badge
Für seinen Premium-Preis liefert das Stealth Pro nicht ganz perfekte Qualität, aber insgesamt eine sehr gute Vorstellung ab.

Das Stealth Pro ist das neue Flaggschiff-Produkt von Turtle Beach im Bereich der Gaming-Headsets. Viele Features, tolle Qualität und beste Spezifikationen verspricht man für sein neues Produkt, aber ihr müsst auch viel dafür ausgeben. Die unverbindliche Preisempfehlung für das Stealth Pro liegt bei 329,99 €. Das ist für die Wenigsten etwas, was für einen Spontankauf infrage kommt. Die alles entscheidende Frage ist: Lohnt es sich, so viel Geld für ein Gaming-Headset auszugeben? Finden wir es heraus.

Box & Zubehör: Neben dem Premium-Preis für das Premium-Headset bekommt ihr auch eine Premium-Box. Nun, zumindest ist sie stabil und das Headset ist sicher darin untergebracht. Das gilt ebenso für das enthaltene Zubehör. Neben dem Headset selbst findet ihr in der Verpackung ein abnehmbares Mikrofon, einen Wireless Transmitter, zwei Battery Packs, zwei USB-Kabel sowie eine Tragetasche. Damit seid ihr ganz gut ausgestattet.

Das Headset wird in einer stabilen Box geliefert und bringt einiges mit.

Verarbeitung und Tragekomfort: Beim Stealth Pro handelt es sich um ein drahtloses Over-Ear-Headset, das Mikrofon lässt sich auf Wunsch jederzeit anbringen und wieder abnehmen. Der Look ist nicht so fancy wie bei manch anderen Gaming-Headsets, was besonders für etwaige Beleuchtung gilt. Es ist vielmehr in einem schlichten Schwarz mit ein paar silberfarbenen Akzenten gehalten und sieht so auch recht schick und irgendwo auch unscheinbar aus. Letztlich zählt aber mehr, was unter der Haube steckt.

Mit dem Mikrofon bringt es knapp 420 Gramm auf die Waage, ohne sind es um die 400 Gramm. Damit ist es nochmals ein Stückchen schwerer als etwa das Stealth 700 Gen 2 Max mit seinen rund 380 Gramm. Es geht sicherlich noch schwerer auf dem Headset-Markt, umgekehrt ist es ebenso wenig ein Leichtgewicht. Nimmt man das Stealth Pro aus der Verpackung heraus, fühlt es sich auf jeden Fall stabil und gut an.

Das Stealth Pro von der Seite.

Zusammengehalten wird es von einem Kopfband aus Metall mit einem leicht gummiartig wirkenden Material auf der Oberseite und einem bequemen Polster auf der Unterseite. Es sitzt so gut und komfortabel auf eurem Kopf. Die Ohrmuscheln sind an einer Metallhalterung befestigt, lassen sich in beide Richtungen drehen und auch seitlich platzieren, wenn ihr das Stealth Pro etwas einfacher transportieren möchtet. Leider sind auch die Plastikabdeckungen an der Seite der beiden Ohrmuscheln, ebenso wie die Oberseite des Kopfbandes, anfällig für Fingerabdrücke. Nicht so schön für alle, die Wert auf einen sauberen Look legen, aber wem das egal ist, der stört sich auch beim Spielen nicht daran.

In Sachen Tragekomfort ist beim Stealth Pro je nach Situation noch Luft nach oben. Es sitzt recht eng und übt Druck aus, wodurch ihr definitiv nicht vergesst, dass ihr es tragt. Am angenehmsten ist es, wenn es richtig auf eurem Kopf sitzt, so wie es sein sollte. Lasst ihr ein Ohr frei, wenn ihr etwa ein Gespräch führt oder einfach noch etwas von eurer Umgebung mitbekommen wollt, ist das schon anders. Nachdem ich es an einem Tag fünf, sechs Stunden lang so trug, dass das rechte Ohr frei war und das linke Ohr nicht, hatte ich am darauffolgenden Tag tatsächlich ein paar Schmerzen unterhalb meines linken Ohres. Die verschwanden nach einem Tag wieder, angenehm war das aber nicht. Ist so auch nicht passiert, als ich das Headset stundenlang normal über beide Ohren trug. Es ist aber eine Sache, die ihr vermutlich berücksichtigen solltet.

Wenn es richtig sitzt, sorgt das Memory Foam an den Ohrmuscheln und am Kopfband dafür, dass es zwar eng, aber trotzdem angenehm an eurem Kopf liegt. Auch ohne die ANC-Funktion (Active Noise Cancellation) sorgt das Headset so schon für eine gute Geräuschabschirmung, allerdings solltet ihr euch nicht wundern, wenn es um eure Ohren im Laufe der Zeit etwas warm wird.

Für die Steuerung kommt indes überwiegend die rechte Ohrmuschel zum Einsatz. Hier habt ihr einmal drei Buttons: für die Bluetooth-Verbindung, zum An- und Ausschalten sowie für Turtle Beachs Superhuman-Hearing-Funktion. Der Bluetooth- und der Superhuman-Hearing-Button haben obendrein noch Sekundärfunktionen. Bluetooth dient nicht nur zum Verbinden, sondern ebenso zum Pairing, während der Superhuman-Hearing-Button die integrierten Mikrofone des Headsets stumm schalten kann, wenn ihr ihn gedrückt haltet. Letzteren erkennt ihr an der Texturierung, wodurch die Navigation nicht schwerfällt, ihr müsst aber schon ordentlich Druck ausüben.

Auf der rechten Seite befinden sich Buttons für Bluetooth und mehr.

Auf der rechten Außenseite ist ebenfalls noch ein multifunktionaler Button. Normalerweise reguliert ihr dort die Lautstärke, wenn ihr am Rad der Ohrmuschel dreht. Haltet den Button drei Sekunden lang gedrückt und ihr reguliert stattdessen den Sound-Chat-Mix. Der Button lässt sich zudem auf Wunsch noch anders belegen. Weiterhin befindet sich an der rechten Ohrmuschel der USB-C-Port, der fürs Aufladen und Aktualisieren der Firmware gedacht ist.

An der linken Ohrmuschel lässt sich das abnehmbare Mikrofon anbringen, ebenso befindet sich dort der austauschbare Akku des Headsets. Dazu müsst ihr einfach nur die magnetische Abdeckplatte abnehmen und habt in Sekundenschnelle den Akku ausgeschaltet. Seid ihr schnell genug, bleibt sogar die Verbindung währenddessen bestehen. Ist das Mikrofon angebracht, gestaltet sich das Abnehmen der Abdeckplatte leider etwas fummeliger.

Soundqualität: Beim Stealth Pro kommen dynamische 50mm-Treiber zum Einsatz, ihr Frequenzbereich liegt bei 10 bis 22.000 Hz. Nicht das Meiste, was es auf dem Markt gibt, aber dennoch mehr als bei vielen anderen Gaming-Headsets, die meistens bei 20 bis 20.000 Hz landen. Standardmäßig ist dabei die EQ-Voreinstellung "Signature Sound" aktiviert. Damit habt ihr im Großen und Ganzen eine recht gute ausbalancierte und neutrale Tonqualität. Musik aus verschiedenen Bereichen (etwa Soundtracks aus Star Trek, Starship Troopers und Star Wars oder Musik Electric Callboy, Chvrches und Queen) klingt gut und es fallen keinerlei krasse Störgeräusche auf. Vielleicht liegt der Fokus etwas zu sehr auf den Mitten, bei den Details ist noch etwas Luft nach oben. Sehr Bass-lastiges Material klingt ein wenig verschwommen und bei Songs, in denen die Mitten hervorstechen, klingt es sich nicht ganz so dynamisch.

Die Ohrmuscheln lassen sich für einen besseren Transport zur Seite drehen.

Die Qualität des Sounds ist in etwa mit der des Arctis Nova Pro Wireless von Steelseries vergleichbar, wenngleich das Stealth Pro in Sachen Bass mehr zu bieten hat. So klar wie der Sound eines Audeze Penrose hört es sich allerdings nicht an.

Superhuman Hearing ist indes keine neue Technologie, leistet aber auch im Zusammenspiel mit dem Stealth Pro gute Dienste beim Spielen. Geräusche wie Schritte, Explosionen oder ähnliche Dinge werden stärker hervorgehoben und können euch besonders in kompetitiven Spielen einen kleinen Vorteil verschaffen, wenn ihr etwa Feinde früher hört. In anderen Bereichen überzeugt das Stealth Pro ebenso beim Gaming, ganz egal, ob ihr nun den Umgebungsgeräuschen in Open-World-Spielen lauscht oder dort Städte durchquert und die lebendige Atmosphäre einsaugt. Das klingt alles schon ziemlich gut, wenngleich die Soundstage insgesamt noch einen Tick mehr leisten könnte und einen etwas begrenzteren Eindruck hinterlässt, als es möglich wäre.

Wie bereits erwähnt, kommt auch ANC zum Einsatz, ihr könnt die Effizienz dabei stufenweise regeln. Das alles funktioniert gut und macht einen tollen Job dabei, Umgebungsgeräusche herauszufiltern, damit ihr wirklich ungestört das genießen könnt, was euch da gerade um die Ohren gehämmert wird.

Was die Mikrofone anbelangt, habt ihr das bereits erwähnte abnehmbare Mikrofon, das sich flexibel präsentiert und circa 11 cm lang ist. Dreht ihr es nach oben, wird es stumm geschaltet, was dann auch gänzlich ohne andere Hinweise ein guter Indikator dafür ist, ob ihr gehört werdet oder nicht. Alternativ dazu könnt ihr anhand des Wireless Transmitters sehen, ob ihr stumm seid oder nicht. Blinkt er rot, seid ihr nicht zu hören, leuchtet er permanent grün, hört man euch. Das funktioniert gleichermaßen bei den ins Headset integrierten Mikrofonen, wenn ihr das abnehmbare Mikro nicht verwendet.

Der Transmitter stellt eine drahtlose Verbindung zwischen Headset und Konsolen sowie anderen Geräten her.

In Sachen Qualität leistet es gute Dienste und liefert das, was man von einem abnehmbaren Mikrofon erwarten kann. Es ist nicht die beste Qualität, die ihr jemals zu Ohren bekommen habt, bewegt sicher aber auf einem guten Niveau. An ein professionelles Standmikrofon wird wohl kaum ein Headset herankommen, das Stealth Pro tut es jedenfalls nicht. Letztlich seid ihr klar verständlich und das ist ja für Meetings oder Telefonate das Wichtigste. Die Qualität der integrierten Mikrofone fällt dem gegenüber etwas ab. Sie erkennen eure Stimme laut und klar, schnappen aber gleichzeitig viele Hintergrundgeräusche auf. Fürs Gaming ist das vermutlich okay, für ernsthaftere Gespräche solltet ihr auf das abnehmbare Mikrofon setzen.

Features & Sonderfunktionen: Ich habe den 2,4 GHz Wireless Transmitter ja bereits erwähnt, zusätzlich unterstützt das Headset noch Bluetooth 5.1 als Verbindungsoption. Ein 3,5mm-Anschluss ist hingegen nicht enthalten. Der Transmitter ist in seinen Dimensionen in etwa mit der Größe eines Bierdeckels vergleichbar, natürlich aber ein gutes Stück breiter. Er dient gleichzeitig dazu, den zweiten Akku aufzuladen. Ist der im Headset leer, könnt ihr also schnell switchen.

Auf der Rückseite des Transmitters schaltet ihr zwischen PC- und Konsolen-Modus um, außerdem befinden sich dort ein USB-A-Charging-Port und ein USB-C-Port, über den ihr das Gerät mit Konsole oder PC verbindet. Stellt auf jeden Fall sicher, dass ihr das längere, als Transmitterkabel bezifferte USB-Kabel aus der Verpackung für die Verbindung zum Gerät eurer Wahl verwendet. Mit dem kürzeren USB-Kabel leuchtete der Transmitter an der Xbox zwar ebenfalls auf, ich konnte aber keinerlei Verbindung zum Headset herstellen.

Der austauschbare Akku befindet sich auf der linken Seite.

Die beiden Verbindungsoptionen könnt ihr auch gleichzeitig einsetzen, somit etwa spielen und gleichzeitig ein Telefonat führen. Dabei werden auch die Geräusche beider Quellen gleichzeitig abgespielt, falls ihr eure Gaming-Session nicht unterbrechen möchtet. Leider ist die Anpassung der Lautstärke zwischen den jeweiligen Quellen etwas fummelig. Möglich ist das etwa, indem ihr den sekundären Button an der rechten Ohrmuschel mit der Bluetooth-Lautstärke belegt. Oder aber ihr regelt es über die Einstellungen eures Gerätes.

Ein wichtiger Aspekt bei Gaming-Headsets ist natürlich die Laufzeit. Aus gutem Grund liefert Turtle Beach das Stealth Pro mit zwei Akkus aus. Eine Ladung eines Akkus reicht für circa zwölf Stunden aus. Zu Hause ist das kein Problem, da ihr einfach den aufgeladenen Akku aus dem Transmitter holt und austauscht, so solltet ihr (in der Theorie) zumindest dort nie Probleme bekommen. Wer hingegen unterwegs ist und den Transmitter nicht mit sich herumschleppen möchte, kann natürlich den aufgeladenen zweiten Akku mitnehmen. Zwölf Stunden Laufzeit für eine Ladung sind aber im Vergleich zu anderen Headsets ein gutes Stück weniger. Das Stealth 700 Gen 7 Max bringt es etwa auf 40 Stunden mit einer Ladung. Wie sehr eure Akkulaufzeit nach unten geht, hängt aber wie gewohnt von der Nutzung der Features (ANC, zwei Verbindungen) und von der gewählten Lautstärke ab.

Wie gesagt, für den heimischen Betrieb finde ich das System toll, da muss ich mir keine Gedanken darüber machen, ob und wann ich mein Headset wieder ans Kabel dranhängen muss. Für unterwegs ist es nicht ganz perfekt.

Software: Zur individuellen Anpassung des Stealth Pro könnt ihr die Audio Hub App sowie Audio Hub V2 verwenden. Damit regelt ihr verschiedene Einstellungen, ändert die EQ-Profile oder aktualisiert die Firmware des Headsets. Der erwähnte Multifunktionsbutton lässt sich damit neu belegen und bietet dabei verschiedenen Optionen. Ihr könnt die Bluetooth-Lautstärke darauf legen, die Sensitivität des Mikrofons und bestimmten und noch mehr, ganz wie es euch beliebt.

Die Software an sich ist okay, aber auch nicht das Beste vom Besten. Ihr könnt das von den meisten Apps für Gaming-Accessoires. Es funktioniert aber zuverlässig und jedwede Änderung, die ihr durchführt, wird direkt auf dem Headset gespeichert.

Zu kaufen gibt es das Turtle Beach Stealth Pro unter anderem bei Amazon.de, Media Markt, Saturn oder auch direkt bei Turtle Beach.

Turtle Beach Stealth Pro - Fazit

Ist das Stealth Pro beste Headset, das Turtle Beach bisher produziert hat? Ja, durchaus. Die Fülle an Features, Extras und die Qualität schlagen sich aber auch entsprechend im Preis nieder. Angesichts dessen präsentiert sich das Stealth Pro nicht ganz von seiner perfekten Seite. Wenn ihr aber das viele Geld dafür investiert, erhaltet ihr im Gegenzug definitiv eine angemessene Verarbeitungsqualität und sehr guten Sound. Mir gefällt, dass ich es dank der Akkus nicht zwischendurch ans Kabel hängen muss, wenngleich es unter bestimmten Bedingungen für meinen Geschmack etwas zu fest gegen den Kopf drückt. Letztlich ist überwiegend alles gut, aber ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass es gegenüber vergleichbaren Headsets herausragt. Da spielen allerdings auch die eigenen Vorlieben mit rein. Wenn ihr mit Turtle Beach vertraut seid und ordentlich Geld für ein Premium-Headset in die Hand nehmen möchtet, könnte das Stealth Pro einen Blick wert sein.

Turtle Beach Stealth Pro - Pro und Contra

Pro:

  • Gute Verarbeitung
  • Insgesamt sehr guter Sound
  • Superhuman Hearing verschafft euch je nach Spiel Vorteile
  • Verbindung zu zwei Quellen gleichzeitig möglich
  • Austauschbare Akkus ermöglichen nahtloses Gaming

Contra:

  • Teuer
  • Drückt je nach Position zu sehr gegen den Kopf
  • Eine Akkuladung reicht maximal zwölf Stunden

Hersteller: Turtle Beach - Kompatibel mit: PC (Windows 11 und Windows 10), Xbox Series X/S, Xbox One, PS5, PS4, Nintendo Switch, Mobilgeräte - Release: 24.04.2023 - Preis (UVP): 329,99€

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