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Vindictus

Härter haut kein MMO

Dieser Artikel erscheint mit freundlichem Gruß unseres Schwestermagazins MMO Pro auf Eurogamer.de

Vindictus ist derart vollgepumpt mit Adrenalin - da will man nicht groß herumschwafeln: Ja, das Action-MMO des koreanischen Entwicklers Nexon erscheint in Deutschland mit einer USK-Freigabe ab zwölf. Nein, es wird trotzdem nichts geschnitten - im Gegenteil.

Wir Europäer werden sogar mit der "eXtreme Edition" beglückt, die es bislang nur in Korea und China gab. Im Gegensatz zur US-Fassung kann euer Charakter hier springen und luftige Kampfmanöver vollführen, das Gameplay ist schneller, es gibt ein neues Kombosystem und eine Extraportion frischer Skills obendrauf. Ja, die amerikanischen Kollegen sind grün vor Neid. Und ja, Vindictus wird free-to-play.

Noch besser: die geschlossene Beta beginnt im September und das Spiel soll bereits im Oktober offiziell erscheinen. Die ersten Inhaltsupdates wie PvP-Arenen und neue Dungeons stehen ebenfalls in den Startlöchern und dürften wenige Monate später folgen. Sogar eine Raid-Instanz für 30 Spieler gleichzeitig ist in Vorbereitung. Keine Ahnung, von was hier eigentlich die Rede ist? Neugierig geworden? Dann wird es Zeit für eine kleine Verschnaufpause und ein paar grundlegende Infos für Einsteiger.

Vindictus spielt sich wie ein Action-RPG, wird aber durch seine Community-Features zu einem waschechten MMO geadelt. Statt euch eine Klasse auszusuchen, wählt ihr zu Beginn einen größtenteils vorgegebenen Charakter und stattet ihn im weiteren Spielverlauf mit Klamotten, Ausrüstung und Waffen nach eurem Geschmack aus. In Amerika sind aktuell vier Helden am Start: Der agile Lann schwingt zwei tödliche Klingen und ist auf schnelle Kampf- und Ausweichmanöver spezialisiert.

Die Kriegerin Fiona sollte man trotz ihrer kleinen Statur nicht unterschätzen. Mit ihrem Schild blockt sie feindliche Angriffe ab, um dann verheerende Konter zu landen. Die Zauberin Evie ist nicht nur als Heilerin und Distanzkämpferin nützlich, sie kann auch einen Golem beschwören, der extrem hart zuschlägt, aber jeden gegnerischen Treffer direkt an die Lebensleiste seiner Meisterin weitergibt. Der hünenhafte Karok schließlich schleppt einen tonnenschweren Rammbock mit sich herum, mit dem er kleinere Monster ungespitzt in den Boden donnert und der als Wurfgeschoss enorme Schäden anrichtet.

Nach einer Wurfattacke kämpft Karok auch mit bloßen Fäusten weiter und nimmt seine Widersacher wie ein Profiringer in den Schwitzkasten. Er ist zudem als einziger Charakter stark genug, Bossmonster im Nahkampf festzuhalten. In der kommenden europäischen Beta werdet ihr zunächst nur Lann und Fiona durchs Abenteuer lenken. Ab Release sollen die beiden restlichen Helden dazu stoßen, so dass gegen Ende des Jahres wieder alle glorreichen Vier beisammen sind. Ein fünfter Charakter namens Kai wird gerade in Korea Entwickelt - Gerüchten zufolge metzelt er Monster bevorzugt mit Pfeil und Bogen.

Nexon verwendet für sein MMO die Source-Engine von Valve, die nicht nur eine schicke Optik garantiert sondern auch ein ziemlich ausgebufftes Physik-System mitbringt. In den zufallsgenerierten Instanzen liegen daher überall manipulierbare Gegenstände herum, die ihr Angreifern um die Ohren hauen dürft. Von Tonkrügen, Mobiliar, Früchten oder massiven Felsen bis hin zu gepackten Gegnern eignet sich alles zum tödlichen Wurfobjekt. Besonders eindrucksvoll ist die Fähigkeit von Evie, kurzerhand die Schwerkraft in ihrer Umgebung aufzuheben, wodurch Gegenstände und heranstürmende Monster für ein paar Sekunden hilflos in der Luft schweben, bevor die Zauberin alle Bösewichte mitsamt der Inneneinrichtung zu Boden pfeffert.

Vindictus - Trailer

Die Steuerung eures Helden fällt extrem dynamisch aus, die verschiedenen Kampfmanöver erfordern jedoch gutes Timing und eine genaue Ausrichtung zu den Gegnern. Automatisches Zielen wie in anderen MMOs? Fehlanzeige. Darum spielt sich der Vindictus auch eher wie ein Actionkracher vom Kaliber eines God of War III oder Devil May Cry. Kaum verwunderlich, dass ihr neben der üblichen Maus-Tastaur-kombi auch die Möglichkeit habt, ausschließlich per Tastatur oder Gamepad zu steuern.

Damit der MMO-Part nicht zu kurz kommt, verbringt ihr eure Zeit abseits der Kampf-Instanzen in der friedlichen Stadt. Neben anderen Spielern tummeln sich hier die obligatorischen NPC-Händler herum, es gibt einen Marktplatz um eure Beute loszuwerden und ihr könnt Gilden gründen - das Übliche Miteinander also. Die Hintergrundgeschichte von Vindictus ist erfreulich komplex und wird durch diverse Haupt- und Nebenquests erzählt. Am Pier stehen Boote bereit, die als Übergangszone auf dem Weg in die Instanzen dienen.

Hier kann man sich einer Party anschließen, selbst eine Truppe organisieren oder einfach alleine losziehen. Wer keine Lust zu Kämpfen hat, kann sich alternativ mit Angeln die Zeit vertreiben. Getötete Monster hinterlassen übrigens keine Ausrüstung. Stattdessen müsst ihr gemeuchelte Gegner nach Zutaten durchsuchen und mixt daraus in der Stadt mit dem richtigen Rezept neue Gegenstände oder verbessert eure Ausrüstung. Falls ihr euch wegen des free-to-play-Modells Sorgen macht: im Cashshop soll es nur harmlose Tränke zur Wiederbelebung, Rücksackerweiterungen oder Klamotten und Modifikationen für euren Avatar geben.

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Frank Erik Walter Avatar

Frank Erik Walter

Freier Redakteur

Tagsüber arbeitet Frank als freier Journalist. Nachts jagt er seit 2010 flüchtige MMOs für Eurogamer.de und die MMO PRO. Skittles und Tetris sind sein Kryptonit.

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