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Modern Warfare 3: Moderne Informationskriegsführung

Bowling über COD Elite, Battlefield 3 und Black Ops.

EurogamerAls Studio scheint ihr eure Message doch sehr beschützen zu wollen. Wie fühlte es sich für euch an, als die Kotaku-Story vor ein paar Monaten veröffentlicht wurde, mit all diesen Details aus der Kampagne?
Robert Bowling

Zunächst war es ein kleiner Schock, weil man wissen will, von wem das kam und ob da wohl noch mehr kommt. Aber die übergreifende Sache ist die, dass wir nie wollen, dass Bestandteile des Spiels aus dem Kontext herausgerissen präsentiert werden.

Der Grund hierfür ist, dass das User-Feedback bei der Entwicklung unserer Games überaus wertvoll ist. Wenn also ein User Feedback aufgrund einer un- oder fehlinformierten Meinung abgibt oder er etwas ohne den rechten Zusammenhang sieht, dann führt das zu dieser oder jener Schlussfolgerung, was wiederum zu einer Frage auf Basis dieser Schlussfolgerung führt. Und dann geben sie uns Feedback und fragen uns nach Dingen, die noch nicht einmal der Wahrheit entsprechen, was uns – wenn wir das nicht bemerken – in eine Richtung führen könnte, von der sie gar nicht wollen, dass wir sie einschlagen.

Das ist eigentlich die größte Sache – ich will sicherstellen, dass unsere Fans informiert sind und wissen, was Modern Warfare ist, damit sie uns entsprechendes Feedback geben können. Das ist die größte Herausforderung daran: Sicherzustellen, dass wir die Diskussion über Modern Warfare 3 starten, damit wir eine ehrliche Unterhaltung mit unseren Fans darüber führen können, was sie zu erwarten haben. Auf diese weise könnt wir uns erzählen, wovon ihr mehr sehen wollt.

EurogamerWo wir gerade bei Feedback sind: Rückblickend auf die Ankündigung von Call of Duty: Elite und die Verwirrung diesbezüglich – wenn du das noch einmal machen könntest, was würdest du anders machen?
Robert Bowling

COD Elite gehört ja nicht uns, also hatte ich keine Kontrolle darüber, wie sie es ankündigten. Aber ich war zufrieden mit unserer Antwort im Zuge der Ankündigung – wie wir auf dem Teppich blieben, einzelne Fragen beantworteten und sicherstellten, etwaige Fehlkommunikationen aufzuklären.

Um deine Frage als Ganzes zu beantworten: Ich hätte es lieber gesehen … es ist ein so breitangelegter und detaillierter Dienst, dass man schnell durcheinander kommen kann. Ich wünschte also, dass man direkt vom Start weg mehr Transparenz über alles, was es zu wissen gab, gewährleistet hätte, anstatt sich auf die Höhepunkte beziehungsweise die Punkte zu konzentrieren, die mit der Premium-Struktur zu tun haben. Gerade wenn man bedenkt, dass es in erster Linie ein Gratis-Dienst ist.

Ich würde also niemals einen Gratis-Dienst als einen Premium-Dienst ankündigen. Ich würde sagen, "hier ist, was alle bekommen. Es ist komplett optional. Wenn du mehr willst, dann sprechen wir später darüber. Wichtig sind aber diese Dinge, die wir für jedermann zu dem Spiel hinzufügen."

Die E3-Demo auf der Microsoft-Pressekonferenz spielte nur Stunden nach dem Ende von MW2.
EurogamerBerührt dich die Hetzerei, die Electronic Arts mit Battlefield 3 betreibt, in irgendeiner Weise oder prallt das von dir ab?
Robert Bowling

Das berührt uns nicht wirklich. Ich bin mir doch sehr bewusst, dass wir zwei sehr unterschiedliche Zielgruppen bedienen und zwei sehr gute und sehr unterschiedliche Spielerlebnisse liefern. Ich denke, die Hetzerei wird eher von diesen beiden sehr leidenschaftlichen Communities angefeuert – und sie sollten auch leidenschaftlich über ihre Spiele sein. Sowas passiert doch schon seit Ewigkeiten.

EurogamerLegt die Tatsache, dass sie euch so direkt angehen nicht nahe, dass es nicht genügend Raum für zwei Spiele dieser Größenordnung gibt?
Robert Bowling

Ich glaube, das ist ein Irrglaube. Ich finde, es ist definitiv genügend Platz. Wenn man ein Shooter-Fan ist, dann holt man sich beide Games, weil sie beide exzellente Erlebnisse sein werden. Aber wichtiger noch: Es werden sehr unterschiedliche Erlebnisse sein. Die Sorte Gameplay, die ein Call of Duty liefert, unterscheidet sich sehr von dem, das man andernorts erhält und ich finde das wichtig. Ich glaube jeder Shooter-Fan wäre sehr enttäuscht, wenn es nur eines gäbe.

Nimm das, Boden!
EurogamerWirst du dir Battlefield 3 kaufen?
Robert Bowling

Das werde ich.

Eurogamer Letzte Frage und sie dreht sich um Black Ops, ein Spiel, das ich wirklich mochte. Ihr sprecht heute ja nicht viel über den Mehrspieler-Part, aber ich habe mich gefragt, ob euch Innovationen wie die Wager Matches beeinflussen und wie du das Spiel insgesamt fandest?
Robert Bowling

Ich fand Black Ops großartig. Was ich an der Position unseres Franchise liebe, ist dass wir Teams haben, die der Marke jedes Jahr ihren eigenen Twist verleihen. Und ich finde das großartig, weil wir klar in zwei unterschiedliche Richtungen gehen. Nicht alles ist schwarz und weiß oder gut und schlecht – es sind zwei sehr individuelle Geschmacksrichtungen von Call of Duty, die jeweils auf ihre eigene Art toll sind.

Ich mag das wirklich, weil es uns erlaubt, an unserer zentralen Modern Warfare Philosophie festzuhalten, während wir und gleichzeitig gegenseitig inspirieren. Wir schauen uns also ihre Features an und die Sachen, die sie machen und überlegen uns, "wie können wir dem einen Modern-Warfare-Twist verleihen?" Und sie können sich wiederum uns anschauen und umgekehrt.

Ein klares Beispiel dafür ist, wie gut sie die Zombies implementieren. Und das ist etwas, was wir niemals machen werden, aber wir haben unseren Spec-Ops-Modus, den wir mit MW2 einführten. Wir bauten darauf auf und integrierten etwas von ihrem Zeug, brachten es aber gleichzeitig in eine ganz neue Richtung.

Robert Bowling trägt bei Infinity Ward den schönen Titel Creative Strategist. Der Artikel erscheint in Zusammenarbeit mit Eurogamer.net auf Eurogamer.de. Das Gespräch führte Tom Bramwell.

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