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Von Brettspielen zu MMOs: In Waven sollt ihr zwischen Zug und Angriff neue Online-Freundschaften schließen

Wakfu, Dofus, Waven: Ein Interview mit Ankama.

Vielleicht erinnert ihr euch noch an die Zeit, in der auf RTL II diverse Anime, wie Dragonball, Sailor Moon oder Detektiv Conan, liefen. Vielleicht seid ihr aber stattdessen mit Brett-, Kartenspielen oder Comics aufgewachsen. Egal, zu welcher Gruppe ihr gehört, das kommende MMORPG Waven vom französischen Studio Ankama Games vereint beide Erinnerungen zu einem kostenlosen Spielerlebnis. Aurore Noury (Narrative Design) und Antoine Thiébaut (Game Design) sprechen mit uns über die kommenden Elemente ihres Spiels. Sie sprechen aber auch sehr offen über das Bezahlsystem und darüber, warum Pay-2-Win ihrer Meinung nach heutzutage nicht mehr funktionieren kann.

Waven vereint MMORPG mit Rundenkämpfen - und zwar in einem ganz eigenen Stil. Ankama Games hat vor allem in Frankreich eine große Spielgemeinde. | Image credit: Waven

Ich erinnere mich noch gut daran, dass irgendwann neben meinen Lieblingsserien auch eine französische Animation namens Wakfu im deutschen Anime-Block lief. Was ich damals nicht wusste: Parallel zum Zeichentrick wurde das gleichnamige MMO ausgebaut, der direkte Vorgänger von Waven. Den Anfang nahm die Reihe allerdings mit Dofus. Ebenfalls ein MMORPG, zu dem parallel ein Cartoon lief. Das alles zusammen nennen die Entwickler Krosmoz, ein Universum aus Zeichentrick und Videospielen.

Aurore Noury ist Narrative Designerin bei Ankama. Sie ist für Quests und Dialoge in Waven zuständig. | Image credit: Aurore Noury

Dass ich die Begriffe Anime, Zeichentrick und Cartoon hier alle durcheinander werfe, hat durchaus einen Grund: In seinen Werken vereint Ankama verschiedenste Kunstrichtungen. Alle beeinflusst durch Anime, Comics und Co. Aurore erzählt uns: "Wir sind große Anime-Fans, aber auch Fans von westlichen Comics. Unser Stil vereint eigentlich alle Geschmäcker des Teams, weil wir ständig unsere eigenen Referenzen in den Stil einfließen lassen." Gleichzeitig findet Aurore es genau richtig, dass jede und jeder den Stil von Ankama für sich selbst interpretiert und darin die Referenzen sieht, die ihm oder ihr einfallen.

Zwischen Magic und Mensch ärger sich nicht

Was genau hat das alles jetzt mit Brettspielen zu tun? Waven bricht die große MMO-Welt auf kleine Gebiete mit den von Ankama gewohnten strategischen Kämpfen runter. Die Art der Kämpfe wurde in erster Linie von Brettspielen beeinflusst. "Ankama wurde vor über 20 Jahren gegründet und zuerst haben wir Brettspiele gemacht. Unser Spielprinzip ähnelt Brettspielen, inklusive der Verteilung der Spielfelder, wie Raster." sagt Antoine dazu. Aber auch Parallelen zu anderen Strategiespielen wie Into the Breach werden bei Waven erkennbar. Dafür sorgen in erster Linie die kleinen Areale, in denen man sich bewegt. Das Spielfeld soll nicht zu groß ausfallen, die Kämpfe nicht zu lang.

Antoine Thiébaut ist Game Designer bei Ankama. Er kümmert sich um Technik und Gameplay bei Waven. | Image credit: Antoine Thiébaut

"In anderen Spielen, vor allem, wenn Echtzeit-Kämpfe involviert sind, wechselt man ständig die eigene Intention. Das kann auch anstrengend sein. In unseren Spielen darf man sich Zeit nehmen, um nachzudenken. Weil die Kämpfe auch nicht allzu lang sind, kann man zwischen Nachdenken, Erkunden und Angriffsanimationen eine gute Balance aufrechterhalten. Deshalb macht uns dieses Gameplay besonders Spaß", erklärt Aurore voller Euphorie. "Außerdem lassen Rundenkämpfe viel Raum, um mit den Mitspielern zu kommunizieren. Der soziale Aspekt ist für unsere Spiele extrem wichtig", fügt Antoine hinzu.

Aber die Brettspiel-Parallelen enden nicht beim Spielfeld. Auch die Zusammensetzung des Teams und der eigenen Fähigkeiten ist wichtig. In dieser Hinsicht arbeitet Waven wie ein Deck-Builder. Ihr stellt eure Zauber und Angriffe wie bei einem Kartendeck zusammen. Zusätzlich gibt es Ausrüstungsgegenstände und Begleiter mit unterschiedlichsten Eigenschaften. Ein Lieblingsspiel vom Firmenchef Anthony Roux sei das Kartenspiel Hearthstone. Auch hiervon wurden viele der Symbiosen, die im Zusammenspiel entstehen, inspiriert.

Der Game Designer erklärt uns, dass sie dafür gerne mit einem Klassensystem arbeiten: "So ein klassisches System erlaubt es einem, in andere Rollen zu schlüpfen und wie eine andere Figur zu denken. Einerseits wollen wir so die Archetypen der alten Spiele (Dofus, Wakfu) beibehalten, andererseits wollen wir auch mit neuen Umgebungen und Spielelementen arbeiten. Deshalb stellen wir sicher, dass wir alte Stereotypen, wie Krieger, Magier und Co beibehalten, aber auch besonders spezialisierte Klassen, wie Srams oder Xelor, hinzufügen." Aurore fügt hinzu, dass dadurch eine Personalisierung der Figuren einfach ist: "Die Spezies wählt man nach dem Äußeren und dann wählt man die Waffe. Wenn man also einfach nur der große Typ sein will, kann man das sein. Aber wer Varianz im Kampfablauf möchte, kann sich bei der Unterklasse mit einer anderen Herangehensweise versuchen." Aurore und Antoine mögen übrigens beide die Xelor-Klasse sehr.

Klein, aber "Oho!"

Waven verfügt über Klassen und Unterklassen. An der Auswahl eurer Figur entwickelt sich im Laufe des Spiels euer Deck mit Fähigkeiten, Ausrüstung und Begleitern. | Image credit: Waven

Die zahlreichen Klassen verfügen über spezifische Fähigkeiten und Begleiter. Diese zieht man nach gewissen Kämpfen aus Schatztruhen. Eine besondere Begleitfigur erhält man bereits nach dem Tutorial. Das sind kleine Vögel, die nicht viele Ressourcen kosten und unter anderem auch deshalb zu Antoines Favoriten gehören. Aurore mag da ausgefallenere Vögel lieber: "Ich mag den schwarzen Raben, weil die Animation so gut ist. Er erscheint ganz plötzlich auf dem Spielfeld und ich liebe es einfach zuzuschauen, wie er funktioniert." Dabei gibt es unzählige Begleiter, von denen die meisten übrigens keine Vögel sind.

Da viele Begleiter und Fähigkeiten aber durch Zufall in Schatzkisten zu finden sind, stellt sich bei einem kostenlosen Spiel natürlich unweigerlich die Frage, ob wir uns mit einem nervigen Bezahlsystem rumschlagen müssen, oder ob Ankama aus den letzten zwei Spielen ein angenehmes System entwickelt hat, von denen sich andere MMOs was abschauen sollten. "Ein Pay-2-Win-Spiel zu sein, ist etwas, das wir unbedingt vermeiden wollen!" Antoine grenzt Waven ganz schnell von einem System ab, bei denen man kostenlose Spiele nur mit Geld gewinnen kann. "Wir glauben nicht, dass das ein Konzept ist, das heutzutage in der Gesellschaft und vor allem mit unserer Community funktionieren würde", betont er.

Auf den Inseln von Waven befinden sich kleine Geschichten mit unterschiedlichen Quests und Kämpfen. Den Zugang zu ihnen müsst ihr allerdings nach und nach freispielen. | Image credit: Waven

Heißt also, bezahlt werden erstmal nur Skins. "Manchmal werden wir auch Spielern mehr Ressourcen zur Verfügung stellen. Natürlich wollen wir zahlende Spieler entsprechend entlohnen. Aber es wird nie maßgebend dafür sein, ob man bestimmte Level gewinnen kann", fügt er hinzu.

Wir bedanken uns bei Ankama Games für das ausführliche Interview mit Aurore und Antoine. Waven erscheint noch dieses Jahr für PC, Mac und Mobile. Cross-Play wird ebenfalls möglich sein und eine Demo könnt ihr aktuell ebenfalls schon ausprobieren!

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