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Darum darfst du die Monster Hunter Beta nicht verpassen

Ein Angebot, das ihr nicht ablehnen könnt.

Wir alle kennen diesen einen Typen. Dieser besonders hartnäckige, latent überengagierte Kumpel, auf dessen Anraten hin wir "endlich mal [unterschätzte Spielereihe einfügen] eine Chance geben" sollten. Ein gut gemeinter Rat, dessen gesteigerter Nachdruck im Laufe der Zeit einen flehend bis drohenden Unterton angenommen hat. Wir wüssten ja nicht, was wir verpassten.

Jede Wette, dass ihr derlei Überzeugungsversuche bereits geflissentlich abgenickt habt, solltet ihr glühende Monster-Hunter-Fans zu euren Freunden zählen. Capcoms Monsterjagd bringt seit jeher außerordentlich vehemente Fürsprecher hervor, denen es ob der zahlreichen Vorzüge ihrer Lieblingsserie für gewöhnlich nie an Argumenten mangelt. Dieser Tage kommt ein ganz besonders überzeugendes hinzu: die Beta von Monster Hunter World.

Eine wahnsinnig niedrige Einstiegshürde ist nämlich ganz sicher keine der mannigfaltigen Qualitäten, von denen ihr längst hättet überzeugt sein sollen - auch das lässt sich zwischen den Zeilen aus den völlig gerechtfertigten Empfehlungen für diese krude-faszinierende Reihe lesen. Es gibt etliche gute Gründe dafür, sie zu spielen, aber kaum einen, der sich prägnant und mit wenigen Worten auf den Punkt bringen ließe. Ich habe beide Erfahrungen gemacht, konnte erst den Reiz eines scheinbar auf Grinding ausgelegten Action-Rollenspiels nicht verstehen und seit einigen Jahren nun, warum man jeweils freiwillig auf dieses Erlebnis verzichten sollte.

Zugegeben, neben mir ist es auch Millionen weiterer Spieler gelungen, die Faszination hinter dem etwas generischen Titel zu dechiffrieren. Die Worte "Monster Hunter" und "Geheimtipp" fallen schon lange nicht mehr in einem Satz, Verkaufszahlenvergleiche mit den Großen der Branche aber ebenso wenig. Das soll sich mit dem hochambitionierten Monster Hunter World ändern und die anstehende PS4-Beta nimmt die ersten Schritte auf diesem Weg. Die dreitägige Testphase ist weit mehr als ein bloßes Warmlaufen der Server und soll etwas ermöglichen, woran die Serie bislang zuverlässig scheiterte: einen bequemen Einstieg in dieses eigentümliche Universum.

Wo dieses Kerlchen herkommt, gibt es noch viel mehr.

Kostenlos für alle PS-Plus-Mitglieder: Eine Beta ist für alle da

Es liegt in der Natur unseres Lieblingsmediums, dass sich dessen Alleinstellungsmerkmal der Interaktivität nun mal nur bedingt über andere Präsentationsformen transportieren lässt. Selbst der eloquenteste Artikel und der mitreißendste Trailer kann das, was Monster Hunter als Videospiel auszeichnet, nur annäherungsweise abbilden. Oder anders formuliert: Kein Let's Play der Welt kann den Controller in den eigenen Händen ersetzen.

Capcom weiß um diesen Umstand und setzt daher alles daran, die World-Beta so vielen Leuten wie möglich zugänglich zu machen. Kein pseudo-elitärer "Gehört zum erlesenen Kreis der Vorbesteller!"-Bullshit, keine künstliche Verknappung. Stattdessen ein kostenloser Download für alle PS-Plus-Mitglieder, der ab dem 8. Dezember zum Preload bereitsteht und einen Tag später jeden Interessenten in dieser prähistorischen Welt willkommen heißt.

Cover image for YouTube videoMonster Hunter: World | Paris Games Week Trailer | PS4, Xbox One, PC

Singleplayer, Multiplayer und alles dazwischen

Die breite Verfügbarkeit der Betaphase stellt zugleich sicher, dass der zwanglose Zusammenschluss zum Jagdteam stets nur zweieinhalb Tastendrücke und wenige Sekunden entfernt ist. Ein kaum zu unterschätzender Umstand, ist Monster Hunter im Kern doch ein zutiefst soziales Spiel. Ihr könnt euch jederzeit als einsamer Wolf auf die Pirsch begeben oder gar den Router vom Netz nehmen, wenn euch danach ist - MHW schreibt euch zu keiner Zeit vor, wie ihr es zu spielen hättet. Es legt euch aber zumindest nahe, einem Verbund aus zwei bis vier Jägern eine Chance zu geben.

Diese stete Wechsel zwischen Soloabenteuern und kollektiven Streifzügen ist tief in der Serien-DNA verwoben, doch erst World setzt ihn in der letzten Konsequenz um. Waren Quests bislang stets in Entweder-oder-Kategorien getrennt, sind nun alle Aufgaben sowohl einzeln als auch in der Gruppe zu absolvieren, sei es bereits zum Startschuss oder erst irgendwo auf halber Strecke. Jederzeit können weitere Jäger hinzustoßen oder sich verabschieden, jederzeit skaliert das Spiel den Anspruch der aktuellen Quest entsprechend, ohne dass ihr davon etwas mitbekämt.

Das bedeutet auch: Wer dieser bedrohlichen Welt und deren prähistorischen Bewohnern im vermeintlichen Schutz des Teams übermütig oder gar überheblich gegenübertritt, wird dafür schnell mit seinem virtuellen Leben zahlen. Die titelgebenden Monster sind hier keine beliebigen Schießbudenfiguren, sondern in ein aggressives Friss-oder-stirb-Ökosystem gepferchte Naturgewalten, jede davon mit einen völlig individuellen Verhaltensmuster. Einem tonnenschweren T-Rex mit schweißnassen Händen und aufgerissenen Augen dabei zuzusehen, wie er nach einem halbstündigen Kampf tödlich verwundet zusammensackt, ist zweifelsohne auch für Solisten ein Erlebnis. Ich spreche allerdings aus Erfahrung, wenn ich sage: Es ist etwas anderes, eine vergleichbare Szene in einer (idealerweise eingespielten) Gruppe zu erleben.

Einer Schlacht dieser Größenordnung geht für gewöhnlich eine umfassende Planungsphase voraus, bei der Strategien ersonnen und Rollen zugewiesen werden. Kulminiert all dieses minutiöse Taktieren nach 30 bis 60 Minuten, in denen wenig mehr als angestrengtes Atmen und vereinzeltes "Fuck" durch den Sprachchat rauscht, schließlich im Niederstrecken einer turmhohe Bestie, habt ihr einen ganz guten Eindruck davon, was diesen ganz eigenen Reiz der kollektiven Jagd ausmacht. Capcom setzt alles daran, dass ihr diese prägende Erfahrung bereits im Rahmen der Beta machen könnt.

Ein guter Querschnitt dessen, was uns im Januar erwartet

Zwar versteckt Capcom einen nicht unerheblichen Teil des Beta-Fahrplans hinter einem vagen "drei nervenzerreibende Quests". Anhand der verbleibenden bestätigten Inhalte können wir aber durchaus davon ausgehen, einen adäquaten Querschnitt dessen präsentiert zu bekommen, was uns im Januar erwartet. Der Reihe nach.

Den mächtigen Charaktereditor dampfen die Japaner aus nachvollziehbaren Gründen auf zwölf voreingestellte Avatare herunter. Auch die selbsterstellbaren, "Palico" genannten Katzenbegleiter sind auf sechs festgeschriebene Kerlchen beschränkt, was schade, für unser aller Zeitmanagement mit viel Wohlwollen aber sogar eine gute Nachricht ist - andernfalls ginge ein Großteil der drei Testphasentage allein für die Charaktererstellung drauf.

Ein ganzheitliches Bild liefert hingegen die Waffenauswahl. Im Laufe der knapp 14-jährigen Seriengeschichte ist die Auswahl auf ebenso viele Klingen angewachsen - und alle 14 davon stehen in der Beta zur Verfügung. Weil das Festlegen auf eine bis zwei Hauptwaffen traditionsgemäß eine überaus zeitintensive Wissenschaft darstellt und idealerweise vor Spielstart geschehen sollte, ist die vollständige Palette der Beta speziell für potenzielle Neueinsteiger eine gute Nachricht. Die dreitägige Testphase sollte ausreichen, eine sehr konkrete Vorauswahl zu treffen, sodass ihr später in der Vollversion ggf. sofort in die Vollen gehen könnt, ohne noch Zeit in der Trainingsarena vergeuden zu müssen, während der Rest der Welt längst die Sprossen der Jägerkarriereleiter erklimmt.

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Folgende Waffen stehen euch in der Beta zur Verfügung:

  • Großschwert
    Man muss nur einen Blick auf diese riesige Klinge werfen, um zu wissen, dass dort, wo sie niederrauscht, kein Gras mehr wächst. Das Großschwert gehört zu den stärksten Waffen im Spiel, ist jedoch nur äußerst behäbig zu führen, was einen geübten Spieler voraussetzt. Der massige Zweihänder eignet sich prima, um gegnerische Angriffe zu blocken, was allerdings die Schärfe des Schwertes reduziert.
  • Langschwert
    Ein guter Kompromiss aus Mobilität und Stärke bei hoher Reichweite. Aufgrund der Elanklingen-Fähigkeit nimmt die Kraft des Langschwertes mit zunehmender Kampfdauer zu, was im Umkehrschluss aber auch bedeutet, dass die Klinge während der Frühphase nur überschaubaren Schaden austeilt. Auch ein Blocken von Attacken ist damit nicht möglich - stattdessen müsst ihr Angriffen ausweichen.
  • Schwert und Schild
    Eine eher schwache, aber außerordentlich schnelle Kombination, die leicht zu führen und damit besonders gut für Neulinge geeignet ist. Der kleine Schild eignet sich bedingt zum Blocken, während die hohe Mobilität der Waffe ansehnliche Kombos und starke Sprungangriffe erlaubt.
  • Doppelklingen
    Ein dem Schwert und Schild sehr ähnlicher, aber offensiverer Waffentyp. Die kleinen Klingen sind auf außerordentlich schnelle Nahkampfangriffe ausgelegt und ermöglichen verheerende Kombos, wenn der Jäger weiß, was er tut. Neben den quasi nicht vorhandenen Defensivqualitäten ist besonders die schnell abnehmende Schärfe der Doppelklingen der größte Nachteil dieser für fortgeschrittene Spieler geeigneten Waffe.
  • Insektenglefe
    Eine noch sehr junge Waffe, die in der Handhabung gewisse Ähnlichkeiten zum Langschwert aufweist. Die Insektenglefe erlaubt sehr agile, flüssige Manöver und bietet die Möglichkeit zum Stabhochsprung.
  • Hammer
    Die Offensivwaffe vor dem Herrn. Der Hammer teilt enorm aus, ist aufgrund seines Gewichts aber noch etwas träger als das ohnehin nicht gerade pfeilschnelle Großschwert. Auch das Blocken von Angriffen ist nicht möglich, sodass der Hammer vor allem für fortgeschrittene Tanks geeignet ist.
  • Jagdhorn
    Auch wenn es in Monster Hunter keine traditionellen Charakterklassen gibt, entspricht das Jagdhorn noch am ehesten einer unterstützenden Rolle. Aus der etwas klobigen Waffe könnt ihr verschiedene Melodien pressen, die Angriff und Verteidigung erhöhen, Immunitäten schaffen, eure Schnelligkeit beeinflussen und viele weitere Effekte wirken können.
  • Lanze
    Eine auf das Blocken von Angriffen und "Pierce"-Schaden spezialisiert Waffe, die immer dann zum Einsatz kommt, wenn Panzerungen durchdrungen werden sollen. Auch Sprung- und Konterangriffe sind problemlos möglich.
  • Gewehrlanze
    Die um eine Schussfähigkeit erweiterte Version der normalen Lanze. Ihr könnt verschiedene Munitionstypen abfeuern, wobei die Waffe mit jedem Schuss an Schärfe verliert.
  • Morphaxt
    Ein eigentümlicher Hybrid aus Axt und Schwert, dessen primäre Form jedoch die Axt ist. Ein separater Balken bestimmt, wann ein Wechsel möglich ist, weshalb der führende Jäger stets ein paar Schritte vorausplanen sollte. Aufgrund der Dualität ist die Morphaxt in der Theorie eine der mit Abstand vielseitigsten Waffen. Ihre anspruchsvolle Handhabung könnte (eher: wird) Anfänger allerdings überfordern.
  • Energieklinge
    Eine der Morphaxt nicht unähnliche und vergleichsweise neue Waffe, die ebenfalls einen Wechsel zwischen Axt und Schwert erlaubt. Die Frequenz, mit der zwischen den Formen alterniert wird, ist bei effizienter Verwendung der Energieklinge aber deutlich höher als bei der Morphaxt. Theoretisch erlaubt ein häufiger Wechsel zudem das Ausführen einer unendlichen Kombo. Wie gesagt, theoretisch.
  • Schwere Armbrust
    Eine der wenigen Fernkampfwaffen, deren Handhabung enorm träge, gar richtiggehend plump ausfällt. Abgefeuerte Schüsse besitzen allerdings eine enorme Wucht. Außerdem können feindliche Angriffe mit dem Schild geblockt werden.
  • Leichte Armbrust
    Der kleine Bruder der schweren Armbrust ist ungleich schneller einsatzbereit und bietet eine höhere Schussfrequenz, wobei der ausgeteilte Schaden pro Schuss um einiges geringer ausfällt.
  • Bogen
    Eine vielseitige Fernkampfwaffe mit unbegrenzter Munition. Pfeile können zudem bedingt im Nahkampf zur Anwendung kommen, auch wenn es sich dabei eher eine Notlösung handelt.

Ein kleines Dankeschön für die Vollversion

Es gibt, das haben wir in den vergangenen Monaten mehrfach ausgeführt, so einige Gründe, der Veröffentlichung von Monster Hunter World am 26. Januar neugierig entgegenzublicken - sei es als langjähriger Fan, der den längst überfälligen Evolutionsschritt mit einer Mischung aus Vorfreude und Skepsis erwartet, oder als Neueinsteiger, der nach den jahrelangen "Solltest du mal gespielt haben"-Forderungen klein beigibt.

Zu prophezeien, was uns da nun genau erwartet, ist nach wie vor schwierig. Sofern ihr ein paar Gigabyte für die World-Beta auf eurer PS4 freischaufelt, dürftet ihr demnächst aber ein deutlich schärferes Bild davon haben, woran Capcom bis zuletzt eifrig werkelte. Als kleinen Bonus können Teilnehmer der Testphase überdies eine exklusive "Face-Paint-Personalisierungsoption" sowie ein Item-Paket pro abgeschlossener Beta-Quest ins Hauptspiel übernehmen - wenn Monster Hunter World in reichlich eineinhalb Monaten in euer Laufwerk wandert.

In diesem artikel

Monster Hunter: World

PS4, Xbox One, PC

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