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BioShock 2

Von Brüdern und Schwestern

So weit, so BioShock 1.5. Absolutes Neuland betritt 2K Marin dagegen mit dem Multiplayer-Modus. Zusammen mit Digital Extremes entstand zumindest bei der Aufmachung ein absolutes Unikum. Zeitlich vor dem Zusammenbruch von Rapture im Jahr 1959 angesiedelt, übernehmt ihr die Rolle eines Einwohners, der sich mit Waffen und Plasmiden in Arena-Kämpfen übt.

Neu ist dabei eine Art Apartment, das als Multiplayer-Menü fungiert. Diese Unterwasser-Wohnung könnt ihr frei begehen und an diversen Geräten Plasmide freischalten, eure Ausrüstung anpassen und Kleidungsstücke auswählen.

Seid ihr zufrieden, begebt ihr euch in eine Tauchkapsel und startet die erste Mehrspielerpartie. Neben klassischem Deathmatch warten hier diverse Capture-the-Flag aka Little-Sister-Modi, territoriale Gefechte und Verteidigungs-Missionen auf euch. Während also die Präsentation recht ungewöhnlich ausfällt, gibt es spielerisch wenig Neues. Allein die Kombination aus Kräften, frischen Waffen und freischaltbarer Ausürstung überzeugt. Außerdem findet sich ein Kniff, der schon in der Einzelspieler-Kampagne für ein neues, taktisches Element sorgte.

Indem ihr Informationen über Feinde sammelt, fügt ihr diesen mehr Schaden zu. In der Story geschah dies über eine spezielle Kamera, mit der ihr vor dem Kampf Bilder vom Gegner angefertigt habt. Im Multiplayer-Modus untersucht ihr dagegen die Leichen und ergattert einen Schadensbonus von zehn Prozent. Ein nettes Feature, das gerade bei geübten Spielern für Begeisterung sorgen wird. Und auch der zufällig auftauchende Big-Daddy-Anzug verpasst der sonst eher durchschnittlichen Ballerei die nötige Portion Chaos. Schade, dass nicht noch ein KoOp-Modus integriert wurde. Aber was ja nicht ist, kann ja noch werden.

BioShock 2 - Mehrspieler-Trailer

2K Marin ist bei BioShock 2 auf Nummer sicher gegangen. Statt neue, unverbrauchte Welten zu liefern, sorgt die Rückkehr nach Rapture für gemischte Gefühle. Ja, ich freue mich wieder durch die erstklassig designten Hallen zu schlendern, kann mich auch beim zweiten Mal für das Gegner-Design und die ungewöhnlichen Kämpfe begeistern. Doch BioShock 2 fühlt sich selten wie ein frisches, neues Erlebnis an. Gerade zu Beginn spielt es sich langatmig, ein wenig veraltet und uninspiriert. Mit der Zeit gewinnt zwar das Gameplay an Tiefe, die Geschichte deutlich an Spannung und wird euch wie beim Vorgänger in den Sessel pressen, trotzdem bleibt ein verbrauchter Beigeschmack.

Das muss aber per se nichts Schlechtes sein. Wer den Vorgänger liebte und sich an dem Szenario noch nicht sattgesehen hat, wird mit Begeisterung erneut das Joypad in die Hand nehmen und sich über die vielen kleinen Verbesserungen freuen. Vor allem das gleichzeitige Einsetzen von Plasmiden und Waffen sorgt für einen taktischen Tiefgang, der Jacks Abenteuer alt aussehen lässt. Und auch was moralische Entscheidungen angeht, wirkt BioShock 2 einfach runder. Der Multiplayer ist dagegen zwar nett, aber nicht wirklich spielentscheidend. Leider hat es Digital Extremes nicht geschafft, der ungewöhnlichen Präsentation auch ein paar ungewöhnliche Gameplay-Konzepte folgen zu lassen.

Unterm Strich erreicht BioShock 2 also nicht die Brillianz seines Vorgängers. Dazu fühlt sich das Spielgeschehen zu vertraut an. Mit gerade mal einer Handvoll von neuen Gegnern, ein paar frischen Plasmiden und Waffen sowie neuer Locations im alten Stil muss ich schweren Herzens eine 8 ziehen. Für Fans des Szenarios ist der Titel trotzdem ein Pflichtkauf. Wer die Geschichte von Rapture weiterleben will, bekommt hier ein prächtiges Kammerstück geliefert, das begeistert und euch vor den Bildschirm bannt. Neueinsteiger sollten es, allein schon wegen der Story, vielleicht erst einmal mit dem Vorgänger versuchen. Es lohnt sich.

Bioshock 2 ist ab sofort für Xbox 360, PS3 und PC erhältlich.

8 / 10

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