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Ghostbusters: The Videogame

Be-geist-ernd!

Bekannt sein dürfte der standardmäßige Photonenstrahl. Der von dem es heißt, man solle ihn nie mit dem eines Kollegen kreuzen, ihr wisst schon. Damit machen die Ghostbusters die meisten der 55 Gespenstergattungen erst mürbe und dann Dingfest. Das läuft ein bisschen wie Angeln ab: Habt ihr erst eine Kreatur an der aus optisch sehr hübschen Energieblitzen bestehenden Leine hängen, sträubt sich die Gestalt. Versucht, in alle Richtungen auszubrechen. Also müsst ihr ständig gefühlvoll mit den Analogsticks gegensteuern, um das feinstoffliche Wesen letztlich über einer Falle zu positionieren. Die saugt dann kräftig – und fupp, weg ist das Vieh.

Außerordentlich nützlich ist ferner die Schleimschleuder. Sie ermöglicht es, einige Schreckensgestalten sozusagen mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Darüber hinaus eignet sich das Ding für nette Physikspielereien. Das Protonenpack sondert in diesem Modus einen glibberigen, grünen Faden ab – Eltern von Kleinkindern sollten sich Konsistenz und Farbe am besten vorstellen können.

Wenn ihr nun mit eurer Waffe auf ein Objekt schießt, bleibt die Schlabberschnur daran kleben. Mit einem zweiten Schuss pinnt euer Schützling den Faden dann an ein weiteres Objekt. Jetzt der Clou: Der Strang zieht sich zusammen. Hängt er an losen Objekten, bewegen sich diese natürlich. Bei einigen Rätseln, die übrigens nicht mal Adventure-Autisten wie mich überfordern, erweist sich das als extrem wichtig. Wenn ihr etwa Wippen betätigen müsst, die als Brücke fungieren sollen, den versteckten und auf normale Weise nicht erreichbaren Mechanismus einer Tür bedienen oder ein Stromkabel aus dem Wasser zerren – damit ihr durchs kühle Nass waten könnt, ohne gegrillt zu werden.

Die Kampagne von Ghostbusters, und nun zu einer der wenigen schlechten Nachrichten, ist nur für Solisten angelegt. Ihr könnt das Abenteuer also nicht mit euren Freunden bestreiten, obwohl sich das natürlich angeboten hätte. Der Onlinemodus erlaubt es immerhin, einige Einzelspielerabschnitte mit zwei bis vier Geisterjägern zu absolvieren.

Im Rahmen mehrerer Spielvarianten zählt, wer in einer bestimmten Zeit die meisten Spukgestalten ausschaltet, am längsten überlebt oder möglichst viele Artefakte zerstört. Letztlich geht es darum, Erfahrungspunkt zu sammeln, damit ihr euren Charakter bis Level 20 hochpäppeln könnt. Eine Internet-Rangliste für virtuelle Schniepelvergleiche fehlt nicht, die Chance, via geteiltem Bildschirm an einer Konsole zu daddeln, hingegen schon.

Ghostbusters – Mehrspielermodus

Die getestete Vorabversion verfügte nur über englische Sprachausgabe mit deutschen Untertiteln. Weil aber bei der Lokalisierung die aus den Filmen bekannten Synchronsprecher zum Einsatz kamen, sollte es keinen Grund zur Sorge geben: Ins Studio geholt wurden Plauder-Größen wie Arne Elsholtz, der nicht nur Bill Murray, sondern unter anderem Tom Hanks, Jeff Goldblum sowie Kevin Klein seine Stimme leiht. Ferner Thomas Danneberg (Dan Aykroyd, Arnold Schwarzenegger, Sylvester Stallone, John Travolta), Hubertus Bengsch (Harold Ramis, Richard Gere) und Jürgen Kluckert (Ernie Hudson, Morgan Freeman, Chuck Norris). Ein All-Star-Team also.

Es mag daran liegen, dass ich in den vergangenen Tagen ziemlich mädchenhaft drauf war, sprich viel Sims 3 gedaddelt habe, aber eins ging mir neben ein paar flotten Autofahrmissionen ab: Allzu gern hätte ich mir selbst einen Polygonbuben geklöppelt – trotz der Tatsache, dass der vorgefertigte Instant-Heinzi zugegebenermaßen witzig rüberkommt. Wenn ich dann noch kritisiere, dass ein paar Waffenfunktionen im Prinzip für'n Popo, weil überflüssig sind, ist das Jammern auf hohem Niveau.

Ich habe mich wegen der vielen liebevollen Details in diesem Spiel tatsächlich wie ein echtes Teammitglied gefühlt, hin und wieder richtig gelacht und fast ständig gegrinst. Hallo? Ich durfte mich zwischen den Einsätzen ja sogar frei in der authentisch nachgebildeten Einsatzzentrale der Ghostbusters bewegen!

Als bekennender Dialoge- und Zwischensequenz-Wegklicker, der nach dem Motto „Wenn ich eine gute Story will, schau ich einen Film" lebt, ertappte ich mich dabei, jede Minute mit dem lustigen Laber-Quartett genossen zu haben. Keine Ahnung, wann mir das zum letzten Mal passiert ist. Abgesehen von den 250.000 Euro Nettogehalt, die mir Eurogamer ab Juli monatlich zugesagt hat, kann ich mir kaum ein besseres Angebot vorstellen, als das Spaßpaket Ghostbusters: Ihr kriegt für gerade mal 60 Tacken ein sehr gutes Spiel plus den Film auf Blu-ray. Wer was für die Typen in den grauen Kampfstramplern und deren schrägen Humor übrig hat, greift zu.

Ghostbusters: The Videogame erscheint am 24. Juni exklusiv für PlayStation 3 und PlayStation 2. Voraussichtlich im Herbst folgen Fassungen für Xbox 360, PC, Wii, PSP und DS.

8 / 10

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