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Dungeon Siege 3

Ein eigenwilliger Mischling

Die Eigenschaften und Fertigkeiten wurden ebenfalls gut aufgeräumt wegsortiert und das Tempo, in dem man sie ausbaut, hält auch Level-Süchtige bei Laune. Sie könnten nur ein klein wenig aufregender sein. An dem grundsätzlichem Konzept der zwei Angriffsarten plus dem Defensiv-Move ändert sich nicht viel, nur steigen halt die Schadens- und Heilungswerte um ein paar Prozentpunkte. Das ändert nichts am Spaß, den man in den Kämpfen hat, aber es gibt halt fertigkeitenseitig nicht so viel, worauf man sich für den weiteren Spielverlauf freuen kann.

Der Sinn des ausufernden Angebots der Händler erschließt sich schnell im Koop. Dieser bindet sich direkt in die Kampagne ein und Freunde – oder Zufallsbekanntschaften – springen direkt in euer Spiel. Nur ihr führt die Gespräche, aber gekillt und gelootet wird gemeinsam. Während ihr jedoch mit eurer Charakterentscheidung feststeht, kann der Zweite – offline – bis Vierte – online – wählen, mit wem er ins Feld ziehen möchte.

Im Großen und Ganzen klappt das alles problemlos und wurde auch gut gelöst. Nur, dass der Screen nicht mal online eine Bereitschaft zeigt, sich zu teilen wie beispielsweise in den LEGO-Games oder jedem Spieler seinen eigenen Screen im Online-Spiel lässt, ist schade. So bleiben gelegentlich Feinde außerhalb des Sichtfeldes – insbesondere bei den Bosskämpfen – und ihr seid gezwungen, erst eurem Freund wieder auf die Beine zu helfen. Gut, vielleicht sollte man das sowieso tun, aber auch beim Looten fühlt man sich, nicht zuletzt dank der etwas zu nahen Perspektive, gelegentlich eingeengt.

Dungeon Siege 3 - Launch-Trailer

Dungeon Siege 3 ist ein seltsames Spiel. Ein Spiel, in dem ein Entwickler sich ein Genre schnappte und es dann in die Richtung bog, die ihm liegt. Wer im Diablo-Style einfach nur ohne Ende looten und kämpfen möchte, sich nicht groß für Geschichten interessiert und das hier fehlende PvP unerlässlich findet, für den ist das trotz der dynamischen Kämpfe nicht das richtige Spiel. Ich würde dennoch sagen, dass man ihm eine Chance geben sollte, denn ich bekam weit mehr, als ich überhaupt erwartet hatte. Eine Story mit Figuren, die das Interesse des Spielers bis zum Schluss halten, gemischt mit dem grundsätzlichen Konzept des Hack&Slash+Loot-RPGs ist selten, um nicht zu sagen in dieser Qualität einmalig.

Nicht, dass es keine Probleme gäbe und gerade der Koop hätte eine bessere Lösung gebraucht. Nicht eine, in der man alle Spieler auf einen gemeinsamem Screen zusammenpfercht. Auch ein wenig mehr Spielzeit wäre anständig gewesen. Dafür bekommt man im Gegenzug Areale, die liebevoll entworfen wurden, schnelle, spannende Kämpfe, gute Items, eine gelungene Verwaltung dieser und jede Menge nettes, gut bis sehr gut erzähltes Fantasy. Es gab keinen Punkt, an dem ich keinen Spaß gehabt hätte, weiterzuspielen oder mich gar hätte zwingen müssen.

Die Mischung aus aufwendigem Storytelling und kompetentem Hack&Slash, am besten gespielt mit einem Freund von Start bis Ende im Offline-Modus, mag eigenwillig sein, aber sie funktionierte für mich absolut. Sollte der Mix gut für euch klingen, dann dürfte es euch ähnlich ergehen, habt ihr schon bei "mehr Story und weniger Slashing" aufgehört habt zu lesen, dann überspringt ihr diesen hier vielleicht besser. Euer Pech und Verlust, aber so lange dauert es bis Diablo 3 ja nicht mehr. Ganz sicher.

Dungeon Siege 3 ist ab sofort auf Xbox 360, PC und PS3 erhältlich.

8 / 10

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