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Warhammer 40.000: Space Marine

Bis das Blut spritzt

Zusätzlich gibt es noch einen Team-Deathmatch-Modus und ein Erfahrungspunkte-System mit Perks und freischaltbarer Ausrüstung. Insgesamt nicht ganz so umfangreich wie bei der Konkurrenz, aber trotzdem extrem motivierend. Wenn Relic hier in den nächsten Wochen noch ein paar neue Maps und vielleicht einen neuen Spielmodus hinzufügt, dann mache ich mir in puncto Langzeitmotivation keine Sorgen. Ich wollte gestern eigentlich nur ein paar Stunden reinschnuppern und war bis nach Mitternacht gefesselt.

Die letzte Spielvariante, der Onslaught-Koop-Modus ist leider nicht mit auf der Disc. Relic ist schlicht nicht fertig geworden und wird ihn deshalb etwa vier Wochen nach Release kostenlos als DLC nachliefern. Wir hatten letzte Woche vorab die Möglichkeit, ein paar Partien zu absolvieren. Und waren wirklich angetan. Im Gegensatz zum Horde-Modus von Gears of War levelt ihr hier ganz normal euren Charakter hoch, aktiviert Perks und Waffen. Nur das es gemeinsam mit vier Freunden gegen Orks und Chaos-Truppen geht.

Anfangs ist das Ganze noch recht simpel und kann im Notfall auch von einem sehr starken Einzelkämpfer erledigt werden. Doch spätestens, wenn ihr nach den zehn Runden das erste Areal der Karte verlasst und weiterzieht, wird es bockschwer. Insgesamt gibt es vier Arenen pro Map. Ihr müsst nicht nur Überleben, sondern manchmal auch spezielle Flaggenpunkte einnehmen oder ein Missionsziel verteidigen. Ja, auch dieser Modus leidet mit seinen zwei Vierer-Arenen etwas unter dem reduzierten Umfang, macht aber schon jetzt Spaß und liefert genau die Koop-Erfahrung, die der Kampagne leider abgeht. Da er außerdem kostenlos ist, haben wir ihn ausnahmsweise mal mit in die Wertung aufgenommen.

Zu guter Letzt noch ein paar Worte zu den unterschiedlichen Versionen. Die PC-Variante sieht natürlich am besten aus. Detailliertere Charaktere, schickere Effekte und eine höhere Auflösung ergeben ein stimmigeres Gesamtbild. Klar, im Vergleich mit PC-exklusiven Titeln kann Space Marine nicht mithalten, liefert zum Teil extrem simple Level-Abschnitte und flache Texturen, doch es ist bei weitem kein unansehnliches Spiel.

Warhammer 40.000: Space Marine - Intro-Video

Überraschenderweise gibt es aber auch spielerische Unterschiede. Durch das deutlich schnellere und genauere Aiming auf dem PC verschiebt sich das Balancing etwas. Relic hat deshalb die Drehgeschwindigkeit des schweren Bolters verringert. Im Nahbereich ein echter Nachteil. Außerdem kann man mit den Assault Marines präziser landen. Das Endergebnis ist ein anderes, aber nicht unbedingt ein besseres Balancing. Gespielt wird übrigens über Peer-to-Peer. Steam, PSN und Xbox Live erledigen dabei einen guten Job. Da auch die Konsolen-Versionen gut aussehen, ist es also reine Geschmackssache, welche Fassung ihr euch ins Haus holt.

Ein paar Dinge bleiben, die mich an Space Marine stören. Insbesondere die Kampagne ist mir einfach zu simpel. Ohne Rollenspiel-Elemente, taktische Herausforderungen und offene Spielfelder fehlt es stellenweise etwas an Abwechslung, auch wenn die brachialen Nahkämpfe und die einmalige Atmosphäre dieses Manko wieder ganz gut ausgleichen. Ohne den schon in der Pipeline befindlichen Koop-Modus und die gelungene Umsetzung des 40K-Szenarios - Achtung, kleiner Fan-Bonus - wäre Space Marine aber trotzdem "nur" ein gutes Actionspiel. Dank dieser Faktoren und dem wirklich perfekt ausbalancierten Multiplayer drücke ich aber nochmal ein Auge zu und verpasse dem Titel eine 8. Aber Vorsicht: Wer nichts mit dem Universum anfangen kann, wird wahrscheinlich etwas enttäuscht sein. Unterm Strich ist Space Marine zwar immer noch ein wirklich gutes Spiel, aber wenn aus der Serie ein ganz großer Hit werden soll, muss Relic beim zweiten Teil nochmal nachlegen.

Warhammer 40.000: Space Marine ist für PC, Xbox 360 und PlayStation 3 erhältlich.

8 / 10

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