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Face-Off: Call of Duty: Black Ops

Klare Sache

Wenn man all die harte Arbeit bedenkt, die die PS3 geleistet hat, um sich als Standard-Konsole für echtes stereoskopisches 3D-Gaming hervorzutun, ist es schon ernüchternd, dass Black Ops auf der Sony-Plattform nicht besonders gut läuft und die 360-Version ein flüssigeres, besser aussehendes Spielerlebnis bietet.

Die Performance der HDMI-1.4-Version von Black Ops schwankt dramatisch. Das Resultat: Das Gameplay leidet spürbar.

Wir haben das schon einmal diskutiert, aber es ist ein sehr großes Problem für uns Journalisten, euch den Effekt einer neuen Technologie zu demonstrieren, wenn 99,99 Prozent unserer Leser diese Seite nicht auf einem 3D-Display konsumieren. NVIDIA hat einen 3D-Flash-Video-Player entwickelt, was für die vollkommen aus der Luft gegriffenen 0,1 Prozent der Leser mit einem 3D 120-Hz-Monitor vollkommen in Ordnung geht. Aber wie könnten wir in Zukunft noch echtes 3D zeigen? Vielleicht liegt die Zukunft bei herunterladbaren Videos für den 3DS? Lasst uns ein Experiment versuchen: Werft einen Blick auf die Bilder unten. Links haben wir das Screen Capture für ein Auge, rechts ein komplettes 3D-Bild, konvertiert zu anaglyphem 3D. Schnappt euch die alten rot-blauen Papier-Brillen, um eine Idee von dem Tiefeneffekt zu bekommen.

Zeit für Experimente! Es war uns bisher unmöglich, euch 3D zu demonstrieren, weil unsere Website entschieden zweidimensionaler Natur ist. Dazu haben wir nun einige unserer geknippsten Bilder in anaglyphes 3D konvertiert. Nehmt eure rot-blauen Papierbrillen zur Hand und schaut euch die Bilder ab. Das 2D-Bild links soll den Kompromiss bei der Auflösung verdeutlichen, wenn man das Spiel in 3D laufen lässt.

Der Effekt, Black Ops in 3D zu spielen, scheint von Person zu Person unterschiedlich zu sein. Einige sprechen von erhöhter Immersion, andere sagen, es sähe komisch aus. Es gibt keine Möglichkeit, die Parallaxe zu justieren (zumindest auf der 360, auf der PS3 könnte das Anpassen des Displays helfen) und einer unserer Kollegen behauptete sogar, es sähe für ihn recht flach aus. Vielleicht verfügt der 3DS auch deshalb über einen Slider, um den 3D-Effekt anzupassen. Auf Activisions Review-Event wurden übrigens nur 360-Versionen genutzt, um den 3D-Modus vorzuführen.

Wenden wir uns von der individuellen Wahrnehmung ab und widmen wir uns wieder den harten Fakten in Sachen Performance und Controller-Reaktion. Es herrscht wenig Zweifel daran, dass 3D die Spielerfahrung beeinflusst. Was man durch den 3D-Effekt gewinnt (oder eben nicht), verliert man wieder in Sachen Bildrate und Controller-Reaktion. Hält man sich vor Augen, dass das CoD-Erlebnis auf messerscharfer, arcadeartiger Latenz aufbaut, kommt man kaum um die Schlussfolgerung herum, dass das Gamepaly in 3D einfach nicht so gut ist wie im konventionellen 2D-Modus. In beiden Ausgaben des Spiels bekommt man häufig das Gefühl, sich durch Sirup zu kämpfen.

Beim Schreiben dieser Artikel kann man schon mal ein bisschen vereinsamen, ich habe aber trotzdem den Splitscreen des Zombie-Modus ausprobiert und muss sagen, dass es sehr, sehr viel besser ist als in 3D. Dabei würde man eigentlich meinen, dass hier doch ein ähnliches Prinzip angewendet wird: Ein Display generiert bei halber Auflösung zwei individuelle Blickpunkte, mit entsprechenden Einbußen bei der Performance. Ich hatte in meinen schnellen Sitzungen allerdings eine Bildrate von beinahe 60 und das Erlebnis war von allererster Güte.

Das 3D-Experiment geht weiter. Dieses Mal mit einer Reihe von PS3-Bildern aus dem 1280x1470-Output der Konsole. Wieder einmal seht ihr links ein Bild des konventionellen 2D-Bildes, während das anaglyphe 3D-Bild rechts euch hoffentlich einen Eindruck von der Tiefe vermittelt.

Ich hoffe, irgendwann die Zeit zu haben, mich den konventionellen Mehrspieler-Modi zu widmen, die ebenfalls einen Zwei-Spieler-Splitscreen zu bieten haben. Hier hat die Xbox etwas, das man einen architektonischen Vorteil nennen könnte. Zwei Spieler können sich jeweils mit ihren eigenen XBL-Profilen einloggen, was auf der PS3 nicht funktioniert.

Abschließend bleibt zu sagen, dass Call of Duty: Black Ops auf PlayStation 3 wie auch auf Xbox 360 ein gutes Spiel ist. Auch wenn es als PS3-exklusiver Titel angeboten würde, also ohne eine technisch ausgereiftere Xbox-360-Version im Regal nebenan, hätte es noch die gleiche Note bekommen. Ich habe das Spiel zweimal durchgespielt und kann sagen, dass Black Ops sehr gut spielbar, poliert und unterhaltsam ist. Für mich ist es die beste Einzelspieler-Kampagne in der Geschichte der Serie.

Für Leute, die beide Konsolen besitzen, düfte auch ausschlaggebend sein, auf welcher sie die meiste Zeit online verbringen. Das galt bereits für Modern Warfare 2 und ändert sich auch mit Black Ops nicht. Aus technischer Perspektive bietet die Xbox 360 jedoch das bessere Spielerlebnis: Der überlegenen Auflösung und dem angenehm flüssigen Gameplay sei es gedankt.

In vielerlei Hinsicht ist die zentrale Spielerfahrung eines jeden CoDs von den angepeilten 60 FPS und den Vorteilen geprägt, die das mit sich bringt. Keine Version hält diese Rate durch, aber die Xbox 360 ist näher an diesem Ziel dran, weshalb sie sich wie die besser spielbare, befriedigendere Variante anfühlt. Dazu kommt noch die höhere Auflösung und gefühlt etwas mehr Politur, die die Microsoft-Version zum Spiel der Wahl für Multi-Konsoleros machen.

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