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Empire of Sports

World of Sportsfreunde

So weit so gut. Bleibt die Frage: wenn große, erfahrene Entwicklerteams seit Jahren damit kämpfen, nur eine Sportart vernünftig auf den Computer zu bringen, wie soll F4 gleich sechs grundverschiedene Disziplinen brauchbar umsetzen?

Die Antwort lautet: eher durchwachsen.

Und das könnte das Hauptproblem von Empire of Sports werden. Während sich Ski und Bob noch gut per AWSD manövrieren lassen und Spaß machen, ist die Steuerung bei anderen Sportarten, um es vorsichtig auszudrücken, sehr gewöhnungsbedürftig. Beispiel Tennis: man kontrolliert nicht die Spielfigur selber, die läuft von alleine zum Ball, man bestimmt lediglich per Mausklick, wo der Schlag hingehen soll. Das ist zwar innovativ und spielt sich einigermaßen gut, nimmt dem Spiel gleichzeitig aber auch jede Menge Tiefe.

Ähnlich ist es beim Fußball und Basketball. Hier muss man auf den Korb beziehungsweise das Tor klicken, um zu werfen/schießen. Und auch Mitspieler müssen angeklickt werden, um zu passen, was sich, da diese natürlich kaum still stehen, als schwierig erweist. Statt flüssigem, taktischem Spielspaß läuft es dabei mehr auf ein wildes Rumgelaufe und Geklicke raus, bei dem der eigentliche Wettkampf in den Hintergrund tritt.

Die körperliche Fittness bestimmt, ob der Ball rechtzeitig erreicht wird oder nicht.

So stellt sich auch nach zahlreichen Matches nur bedingt ein Sportspiel-Gefühl ein, was durch die nicht immer glücklichen Animationen, vor allem beim Basketball, noch verstärkt wird. Und das ist schade. Denn die gute Idee und das schön polierte Äußere nützt wenig, wenn das eigentliche Spielen vor allem bei den Ballsportarten nur bedingt Spaß macht. Jedem, der schon mal ein FIFA, ein Pro Evolution Soccer oder vergleichbares gesehen hat, und das sind vermutlich eine Menge Leute, wird die Eingewöhnung hier schwer fallen.

Nach einigen Tagen in der privaten Beta wird deutlich, Empire of Sports ist noch nicht da, wo es sein könnte. Um viel Energie in die Entwicklung seines Athleten zu stecken, sind die Matches noch nicht attraktiv genug. Und ohne die charakterliche Entwicklung bleiben die Wettkämpfe besonders am Anfang zu gleich und monoton. Aber natürlich fehlt im Moment neben allen Problemen vor allem eins: die Gegner. Wie das Ganze dann aussieht, wenn die Server mal brechend voll sind, wird sich zeigen.

Neue Schuhe, neues Glück. Mit vedientem Geld kauft man sich neues Equipment.

Keine Onlinegebühren, Client umsonst, niedrige Systemanforderungen. Es spricht eigentlich nicht viel dagegen, Empire of Sports beim Launch Ende des Jahres mal auszuprobieren. Aber im Moment spricht auch noch nicht so richtig viel dafür. Online-Matches bei „normalen“ Sportspielen sind ja seit der Erfindung des Internets fast Standard und die Kombination von Sportspielsammlung und MMO klingt zwar gut, in der Umsetzung hakt es aber noch. Vor allem, wenn man andere, echte Sportspiele gewöhnt ist.

Aber vermutlich ist das gar nicht der wirkliche Plan. Durch die Casual-Brille sieht es vielleicht etwas anders aus. Dort gibt es sicher „Kundenpotential“, mal ab und zu in der Mittagspause ein Spielchen zu machen und seine Bestzeit mit den Kollegen zu vergleichen. Und so erinnert Empire of Sports mit der eigenwilligen Steuerung in den besten Momenten an einen Verwandten diverser Wii-Sportspiele.

Und genau wie für Kneipen, gilt für Onlinespiele außerdem: es ist schon ganz ok, wenn man nur mit den richtigen Leuten da ist. So sollten die Entwickler jetzt schon an dem Bau einer starken Community arbeiten. Denn mit guten Events und Ligen kann auch ein technisch mittelmäßiges Spiel seinen Reiz bekommen. So könnte F4’s Rechnung aus Onlinesport, Micropayment und Ingame-Werbung doch noch aufgehen.

Empire of Sports erscheint vermutlich Ende des Jahres für den PC. Auf der offiziellen Seite kann man sich bereits für einen Platz in der privaten Beta bewerben.

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